Ostpreußenblatt, Folge 25 vom 22.06.1957

Ostpreußenblatt

Folge 25 vom 22.06.1957

 

Seite 1   Die Zurückgehaltenen

Foto: Im Spiel übten die Schifferkinder das Kahnfahren. Ruder, Segel, Wind und Wasser waren ihnen von klein auf vertraut. Links liegen Lommen vertaut; die Aufnahme stammt aus einem Hafen am Frischen Haff, über die ostpreußische Binnenschifffahrt berichten wir in dieser Folge.  Archiv: LMO

 

Auch die letzte mahnende Note der deutschen Bundesregierung an den Kreml hat die Tür für baldige deutsch-sowjetische Verhandlungen keineswegs verschlossen. In Bonn wurde nachdrücklich darauf hingewiesen, man mache von deutscher Seite keine Vorbehalte gegen Verhandlungen mit der sowjetischen Regierung über ein Handelsabkommen über die gegenseitige Zuerkennung von konsularischen Befugnissen und über die Frage der Repatriierung der deutschen Staatsangehörigen aus der Sowjetunion wie auch der sowjetischen Staatsangehörigen aus der Bundesrepublik, die in ihre Heimat zurückzukehren wünschen. Wenn Moskau keinen ausdrücklichen Einspruch gegen die Feststellungen der letzten Note erhebt, könnten von uns aus die Verhandlungen sogar noch im Juni beginnen. Die Bundesregierung hat weiter mitteilen lassen, dass sie allerdings nicht von einer Erfüllung der Zusage zur Heimkehr aller Deutschen aus der Sowjetunion abgehen könne.

 

Die letzte Sowjetnote hatte das Programm der Verhandlungen in einer Weise umschrieben, die in Bonn nicht unbeantwortet bleiben konnte. Moskau, dessen Interesse an baldigen Verhandlungen über einen verstärkten wirtschaftlichen Austausch und über die Frage der konsularischen Befugnisse bekannt ist, war in seiner letzten Stellungnahme kurzerhand dazu übergegangen, die Behandlung der für uns so entscheidend wichtigen Frage der Repatriierung der immer noch zurückgehaltenen Deutschen von der Liste der Beratungsthemen zu streichen. In ihrer Antwortnote erinnert nun die Bundesregierung den Kreml daran, dass die Zusage Bulganins an Bundeskanzler Adenauer während des Moskauer Besuches sich keineswegs nur auf die Rückführung der von Sowjetgerichten verurteilten deutschen Staatsangehörigen oder die Entlassung der deutschen Kriegsgefangenen beschränkt hatte. Sie erstreckte sich vielmehr auf die Rückführung aller noch in der Sowjetunion befindlichen deutschen Staatsangehörigen, die auf Grund deutscher Suchlisten nachgewiesen werden können. Bonn hat den Kreml darauf hingewiesen, dass es sich hier nicht etwa — wie von sowjetischer Seite gelegentlich behauptet wurde — um einige wenige Einzelpersonen, sondern um viele Zehntausende handelt.

 

Seit der Moskauer Zusage Bulganins an Adenauer auf wohlwollende Prüfung und Behandlung dieser Frage, die das Schicksal vieler Tausender deutscher Brüder und Schwestern — darunter besonders vieler ostpreußischer Landsleute — einschließt, sind schon beinahe zwei Jahre ins Land gegangen. Während die Rückführung der etwa zehntausend deutschen Kriegsgefangenen und Kriegsverurteilten rasch und reibungslos vor sich ging, geschah hier so gut wie nichts. Immer wieder vorgetragene deutsche Anfragen wurden hinhaltend, zögernd oder offen ablehnend beantwortet. Man hatte den Eindruck, dass sowohl der Krem! selbst wie auch die untergeordneten sowjetischen Instanzen an dieser unerträglichen Verschleppung zu gleichen Teilen, Schuld hatten. Die Vorwürfe Moskaus, wir hielten sowjetische Staatsangehörige gegen ihren Willen bei uns zurück, konnte völlig klar und eindeutig widerlegt werden. Es ließ aufhorchen, als endlich wenigstens zwischen den Präsidien der beiden Roten Kreuze in Bonn eine Vereinbarung getroffen wurde, wonach man auf beiden Seiten auf eine beschleunigte Regelung hinwirken wolle, und dabei für die Klärung der einzelnen Fälle dem Standpunkt der Menschlichkeit Rechnung tragen werde. Wir haben bereits früher darauf hingewiesen, dass es sich hier allerdings nur um ein Übereinkommen der Rotkreuzorganisationen handle, dass man aber annehmen müsse, der Präsident des sowjetischen Roten Kreuzes werde eine solche Vereinbarung nicht ohne die mindestens stillschweigende Zustimmung der amtlichen Stellen des Kreml unterzeichnen. Die Bundesregierung hat auch in ihrer jüngsten Note die Sowjets abermals darauf hingewiesen, dass das Verhältnis der beiden Länder nicht merklich gebessert werden könne, solange eines von ihnen unter dem Eindruck stehe, dass eine größere Anzahl seiner Staatsangehörigen in dem anderen Land gegen deren eigenen Willen zurückgehalten wird. Solange diese Dinge nicht geklärt seien, werde auch eine bessere Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen allein noch nicht zu einem besseren Verhältnis beider Staaten führen. Nach Auffassung der Bonner Regierung solle die Aufgabe der jetzt zusammentretenden Regierungsdelegationen nicht nur darin bestehen, sich mit der Regelung einzelner Fälle zu befassen, sondern in der Form eines umfassenden Abkommens die Richtlinien für die baldige Abwicklung der einzelnen Fälle zu entwickeln.

 

Man kann nur wünschen, dass auf der hier vorgeschlagenen Basis die Besprechungen nun baldigst beginnen. Wir können unsererseits dem sowjetischen Wunsch, über einen Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zu verhandeln, durchaus Rechnung tragen. Die Bonner Note hat auch den Weg zu Übereinkommen über die konsularischen Befugnisse sowie über einen kulturellen und technisch-wissenschaftlichen Meinungsaustausch gewiesen. Wir müssen aber darauf bestehen, dass gerade die Frage der Heimführung der immer noch zurückgehaltenen Deutschen gleichzeitig, und zwar sehr energisch, in Angriff genommen wird. Es dürfen nicht abermals noch Monate oder gar Jahre verstreichen, ehe hier die allseits erhoffte Lösung gefunden wird, die allein den Schlussstrich unter eine große menschliche Tragödie ziehen kann.

 

Seite 1   „Wahlen“ ohne Wahl

Von unserem Berliner M. Pf. - Korrespondenten

„Die angemaßte Gewalt benützt die Formen der Freiheit und entweiht sie. Da ihr das Bestehen der öffentlichen Meinung gefährlich, deren Scheindasein aber notwendig ist, schlägt sie das Volk mit der einen Hand, um die wahre Meinung zu ersticken, und sie schlägt sie noch dazu mit der anderen, um das Trugbild einer Scheinmeinung zu erzwingen“.

 

Dies schrieb von 150 Jahren der Franzose Benjamin Constant; es könnte heute geschrieben sein, als Vorwort für die am Sonntag in der Sowjetzone stattfindenden Gemeinde- und Kreistagswahlen. Diese „Wahlen" sind ein ebenso lächerliches wie empörendes Manöver. Denn es gibt nichts zu wählen, weder zwischen Parteien noch zwischen Kandidaten, die Wahlzettel enthalten nichts als die Namen der von der SED bestimmten Gemeinde- bzw. Kreisvertreter. Da gibt es keine eingedruckten Kreise für Ja und Nein und auch die Möglichkeit, Kandidaten durchzustreichen, besteht nicht. Wahlkabinen stehen in den Lokalen. Als Attrappe Ohne Bleistift. Wozu sie benutzen? Die SED hat unmissverständlich bekanntgegeben, dass jeder Benutzer der Kabine (um etwa mit eigenem Bleistift den Wahlzettel ungültig zu machen) Verdacht auf sich lädt. „Wir wählen offen!" ist die ausgegebene Parole.

 

Nicht einmal durch Fernbleiben kann der Bürger seine Ablehnung des Ulbricht-Regimes kundtun. Einmal marschieren Hausgemeinschaften, Betriebe, Organisationen „geschlossen" zum Lokal, zum andern wird, wer bis zum Mittag dort nicht erschienen ist, durch einen wohlorganisierten Schlepperapparat mehr oder weniger gewaltsam zur „Wahl" gebracht.

 

Die Wahlpropaganda war unüberbietbar grotesk. Seit Monaten war der gesamte Staats- und Parteiapparat für sie eingesetzt. Dazu Rundfunk, Presse, Transparente; in keinem Betrieb mehr eine Mittagspause ohne Wahlpropaganda, oder, um den richtigen Fachausdruck zu gebrauchen: Wahlagitation. Seit März konnte ihr niemand mehr entrinnen, ob am Arbeitsplatz oder in der Wohnung. Als Beispiel ein Ausschnitt aus einem Bericht des SED-Parteisekretärs in einem Ostberliner volkseigenen Betrieb: „Am 21. März erhielten wir von der Kreisleitung den Auftrag, den Wirkungsbereichen 6 und 7 der Nationalen Front bei der Arbeit zu helfen . . . Wir haben in jeder Parteigruppe ein Agitatorenkollektiv. Dieser Kreis muss erweitert werden. Unser Ziel ist, der Nationalen Front so viel Mitarbeiter nennen zu können, dass in jedem Hause unserer beiden Wirkungsbereiche ein Genosse und parteilose Kollegen als Agitatoren wirken können. Für alle 64 Häuser im Wirkungsbereich 7 haben sich schon Agitatoren zur Mitarbeit bereiterklärt. Jeder betreut ständig ein Haus. Bei größeren Häusern sind es mehrere Agitatoren. Sie wollen mit jedem einzelnen Mieter über die Wahlen sprechen und seine Meinung kennenlernen …“(!)

 

Seit Monaten brachten die Zeitungen die lächerlichsten Selbstverpflichtungen zu Ehren der Wahl. Magdeburg: „Die Schmelzer vom Ofen B verpflichten sich zu Ehren der Volkswahlen, 800 Chargen zu schmelzen“. Berlin: „Im Stadtbezirk Mitte haben sich die Aufbauhelfer verpflichtet, 15 000 Aufbaustunden zu Ehren der Wahlen mehr zu leisten“. Oder: „Ihre Verpflichtung zu Ehren der Wahlen erfüllte auch die Jugendbrigade „Freundschaft" aus der großen Schmiede des volkseigenen Karl-Liebknecht-Werkes. Es gelang ihnen, das Produktionsziel für das erste Halbjahr 1957 drei Wochen früher zu erreichen“.

 

Allerdings wurde auch gefragt — und diese Frage ist auf Versammlungen viele tausend Mal gestellt worden: „Wozu überhaupt Wahlen, wo doch die Ergebnisse bereits vorher feststehen?" Die Antwort gab Ulbricht: „Wir haben eine Einheitsliste aufgestellt, weil wir uns alle einig sind“. Im Gegensatz zu den „von den Konzernherrn gemanagten, manipulierten Wahlen im Westen", wurde erklärt, seien die SED-Wahlen die demokratischsten von der Welt. „Weshalb gibt es keine Oppositionspartei? Nun, wo das Volk seine Besten wählt, ist eine Opposition überflüssig, ja sie kann gar nicht existieren, wir können doch nicht gegen uns selbst opponieren ... !"

 

Ohne wirtschaftliche Erfolge...

Es hat, dennoch, unzählige Pannen gegeben. Die Tagespresse unterschlug sie weitgehend, der Parteileitung machten sie große Sorgen. Um den Besuch der Wahlversammlungen zu heben, verfiel man auf den Trick, die Anwesenheit von Wohnungs- und Sozialreferenten anzukündigen, denen jeder Besucher seine privaten Nöte vorbringen könnte. Gut, nun erschienen Besucher. Was hörten sie? Den üblichen Vers über die Arbeiter- und Bauernmacht und die Zerschmetterung des westdeutschen Militarismus. Sie wurden ungeduldig, wollten endlich über das sprechen was, ihnen auf den Nägeln brennt. Die Versammlungsleitung musste, wollte sie nicht Lügen gestraft werden, darauf eingehen. Und so hörten wir: „Ja, Herr Müller, auch Sie werden eine Wohnung bekommen, wenn Sie am 23. Juni Ihre Stimme den fortschrittlichen Kandidaten der Nationalen Front geben!" „Warum gibt es keinen Käse im HO?" „Nun, Kollege Meyer, daran sind die verbrecherischen Anschläge des Monopolkapitalismus auf unsere Ernährung schuld. Helfen Sie am 23. Juni mit, diese Anschläge abzuwenden!"

 

Was man sich bei solchen Gelegenheiten an Gegenüberstellungen mit den Verhältnissen in der Bundesrepublik leistete — wo man „in Hunger, Elend und Furcht lebt" — übersteigt alles bisher Dagewesene.

 

Die SED-Führer sind sich der Tatsache bewusst, dass politische Arbeit ohne ökonomische Erfolge nutzlos ist. Ein alter Satz, der überall Gültigkeit hat. Aber damit eben hapert es. Was haben sie aufzuweisen? Weshalb beklagt sich ein Ostberliner Parteisekretär darüber, dass „die sichtbaren Ergebnisse unserer zwölfjährigen Aufbauarbeit bei der politischen Massenarbeit noch viel zu wenig ausgewertet werden"? Weil der kleine Agitator — seinen Hörern oft persönlich bekannt — es nicht wagen kann, Errungenschaften anzupreisen, die keine sind. Weil er zum Beispiel nichts auf die Frage zu antworten weiß, weshalb es noch immer kein brauchbares, erschwingliches Schuhwerk in der Sowjetzone gibt. Denn solches Schuhwerk hat er schon vor fünf Jahren in baldige Aussicht gestellt. Er, dessen Frau und Kinder selber West-Schuhe tragen, schämt sich, immer wieder nur von den verbrecherischen Anschlägen des Monopolkapitals zu sprechen.

 

Real sind nur die Sowjetpanzer

Wie steht es mit der Lebensmittelkarte? Wir haben die kuriosesten Erklärungen für ihr Fortbestehen gehört. Nur keine einzige einleuchtende. Die einzig einleuchtende, das nämlich das System versagt hat, darf nicht gegeben werden, aber auch der Dümmste zieht diese Folgerung.

 

Das wären also Pankows „Errungenschaften", ganz zu schweigen vom SSD, von der Terrorjustiz, von der Zensur, vom Kampf gegen die Kirche.

 

Die SED-Führung steht allein gegen Millionen — aber sie hat die Macht, diese Millionen zu den „Wahl"-Urnen zu jagen. So sind die Vorbereitungen zum 23. Juni und die „Wahlen" selbst das schändlichste Theater, das wiederum nicht treffender gekennzeichnet werden kann als mit den Worten des Benjamin Constant:

 

„Wer fühlte nicht, wie die Bürger, je mehr sie von dieser Regierung unterdrückt werden, ihr entsetzt umso eilfertiger huldigen! Seht ihr nicht neben den Listen, in die jeder mit zitternder Hand sich einschreibt, die Angeber und Soldaten! Lest ihr nicht die Ankündigungen, in welchen Neinsager als Aufwiegler und Rebellen bezeichnet werden! Die angemaßte Gewalt erniedrigt ein Volk gleichzeitig mit der Unterdrückung ... Für eine Tyrannei, die die äußeren Zeichen der Übereinstimmung erpressen will, gibt es keine Schranken ... Die friedlichen Menschen werden verfolgt, weil sie gleichgültig, die unternehmenden, weil sie gefährlich seien ...“

 

Ulbricht hat es nötig, eine solche Übereinstimmung zu erpressen, besonders nach den Ereignissen des vergangenen Jahres, die die Bevölkerung aufgewühlt und unter den Funktionären Bestürzung oder auch Resignation ausgelöst haben.

 

„Politische Beschäftigungstherapie in massenhaftem Umfang" hat ein Westberliner Kommentator die Wahlvorbereitungen und die Wahl genannt. Richtig, und ein gigantischer Leerlauf zugleich, etwas gespenstisch Unwirkliches. Denn was real ist an Pankows Macht, das sind nur die sowjetischen Panzer. Ihr Schatten fällt drohend in die Wahllokale des 23. Juni.

 

Seite 1    Rückgabe Ostdeutschlands gefordert

Resolution nun auch im Washingtoner Senat

Nachdem kürzlich der Abgeordnete Carroll Reece im amerikanischen Repräsentantenhaus in einer einstündigen Rede die amerikanische Regierung aufgefordert hatte, mit allem Nachdruck für die Rückgabe der polnisch und sowjetisch besetzten deutschen Ostgebiete in deutsche Verwaltung einzutreten, ist nun auch im Senat der Vereinigten Staaten die gleiche Forderung erhoben worden. Der Senator Frank Carlson verlas vor dem Senat eine Resolution der tragenden Verbände des „Deutsch-Amerikanischen Tages", in der es u. a. heißt, die Regierung der Vereinigten Staaten möge die Achtung der „außer jeder Frage stehenden unverletzlichen deutschen Rechte auf die unverminderten deutschen Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie zu einer der hauptsächlichen Forderungen der amerikanischen Außenpolitik machen und daran festhalten". Die Resolution, die von der „Federation of American Citizens of German Descent" (Verband amerikanischer Staatsbürger deutscher Herkunft) eingebracht worden war, wurde zugleich dem amerikanischen Außenminister Dulles zugeleitet.

 

Seite 2   Zwei Doppelzentner je Hektar

In den fruchtbaren Schwarzerdegebieten in den südlichen und südöstlichen Wojewodschaften Polens sind weithin Hektarerträge an Getreide in Höhe von nur zwei bis drei Doppelzentnern erzielt worden, und außerdem lagen noch im letzten Herbst Tausende von Hektaren einstigen Ackerlandes völlig brach, berichtet die dem polnischen Landwirtschaftsministerium nahestehende Warschauer Zeitung „Zycie gospodarcze" (Wirtschaftsleben). Nach offiziellen Angaben habe allein im Schwarzerdegebiet um Hrubieszow im Vorjahre das Brachland über 3000 Hektar betragen, jedoch sei — so betont „Zycie gospodarcze" — diese Ziffer viel zu niedrig gehalten, weil noch die infolge Auflösung der Kolchosen angefallene Brachlandfläche sowie die kaum genutzten Ackerböden hinzugerechnet werden müssten, womit man etwa auf 10 000 Hektar Brachland komme.  

 

Aus dem polnischen Bericht geht auch hervor, weshalb es dazu kam, dass „das an sich so außerordentlich fruchtbare Land kaum den dritten oder vierten Teil dessen erbrachte, was es hervorbringen könnte"; denn „Zycie gospodarcze" weist insbesondere darauf hin, dass die ukrainische Landbevölkerung aus diesen Distrikten zwangsweise in die Oder-Neiße-Gebiete umgesiedelt worden ist.

 

Seite 2   Um Podkowinski

Die Bundesregierung hat es abgelehnt, die Aufenthaltsgenehmigung des Bonner Korrespondenten des polnischen Gewerkschaftsorgans „Trybuna Ludu", Marian Podkowinski, über den 30. Juni hinaus zu verlängern. Gründe für diese Maßnahme, die einer Ausweisung gleichkommt, wurden nicht mitgeteilt. In Regierungskreisen wird jedoch ausdrücklich betont, dass sich dieser Schritt nicht gegen die polnische Zeitung, sondern gegen die Person des polnischen Journalisten richtet. Podkowinski befindet sich erst wenige Wochen in Bonn. Vorher war er mehrere Jahre als Korrespondent in Berlin tätig. Podkowinski nahm bekanntlich als polnischer Journalist auch am Bochumer Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen teil.

 

Eine spätere Erklärung des Bonner Regierungssprechers deutet darauf hin, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist. Man stellte eine weitere Prüfung des Falles in Aussicht.

 

Seite 2   Moskau gegen Arbeiterräte!

Weltpolitisches Geschehen — kurz beleuchtet

Nach den „Sowjets", das heißt nach den 1917 eingesetzten Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräten nennt sich die Sowjetunion, die sich gar zu gerne den Titel „Erster Arbeiterstaat der Welt" beizulegen pflegt. Naive Leute könnten annehmen, dass also in diesem „Paradies der Schaffenden der Faust" die Arbeiterräte zu den bevorzugtesten und angesehensten Einrichtungen gehörten und dass hier natürlich auch die Arbeitergewerkschaften geradezu musterhafte Leistungen produzieren müssten. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus — im vierzigsten Jahr nach der glorreichen Oktoberrevolution. Die Sowjetgewerkschaften, in die mehr als 40 Millionen zwangsweise gepresst wurden, verfügen zwar über märchenhafte Beitragssummen, aber nicht über die geringsten Rechte. Sie haben nicht den Arbeiter gegenüber seinem staatlichen Brotgeber zu vertreten, sondern sie müssen vielmehr im Auftrag des roten Staates den Arbeiter bespitzeln, kujonieren und zu Höchstleistungen anfeuern. Sie drangsalieren alle „Genossen", die nach ihrer Meinung nicht genug roboten und marxistische Kurse besuchen. Und die einst so berühmten „Arbeiterräte"? Es gibt sie gar nicht und sie werden auch nicht wiederkehren. Gewerkschaftspräsident Gurjejew von der Moskauer Zentrale hat soeben den polnischen Gesinnungsfreunden versichert, auch bei dem jetzt von Chruschtschow geforderten Umbau der Gewerkschaften werde man die Mitbestimmung nicht einführen und auf Arbeiterräte verzichten. „Produktionsversammlungen" einzelner Betriebe würden allenfalls zugelassen. Jedermann weiß, wie dort die eingesetzten bezahlten Funktionäre allein den Ton angeben. 1956 hatte man einmal die Schaffung von „Räten der Produzenten" angekündigt, heute spricht kein Mensch mehr davon.

 

Das Riesenheer der als Antreiber und Beaufsichtiger bestellten Sowjet-Gewerkschaftsbonzen zittert nun allerdings davor, dass der Genosse Chruschtschow auch von ihnen manchen zur Landarbeit nach Sibirien und Turkestan schicken wird. Er hat schon mitgeteilt, dass die 47 Einzelgewerkschaften, die genau auf die zuständigen Sowjetministerien abgestimmt waren, nun auf achtzehn Spitzen verkürzt würden. Verstärkt sollen nur die Gewerkschaftszentralen der einzelnen Bezirke

werden. Wer eine gute Nase hat, bemüht sich jetzt schon um einen guten Ausweichposten. Die Arbeiter werden in Zukunft genauso drangsaliert von „ihren" Gewerkschaftsbetreuern wie heute schon.

 

Auf schwachen Planken ...

In Frankreich ist soeben die 23. Regierung seit 1945 gebildet worden und auch in Italien — wo man gerade wieder nach nur vierzehn Tagen das Kabinett Zoli stürzte — kann man über Mangel an Abwechslung nicht klagen. Die völlig unsicheren Mehrheitsverhältnisse, die in beiden lateinischen Ländern nun schon seit Jahren bestehen, machen sichere und dauerhafte Koalitionen fast unmöglich. Im Hintergrund stehen hier wie dort eine riesige Kommunistenfraktion und eine nicht unbeträchtliche rechtsradikale Flügelgruppe. Wenn nicht alle Mittelparteien zusammenhalten, kann jedes neue Kabinett im Handumdrehen schon wieder gestürzt werden. In Maurice Bourgès-Maunoury hat Frankreich zurzeit seinen bisher jüngsten Regierungschef. Obwohl dieser Mann bereits zwölfmal wichtige Ministerämter versah, ist er erst 43 Jahre alt. Und der Mann, der das in Frankreich besonders heikle und dornenvolle Amt des Finanzministers zu betreuen hat, ist sogar erst 37 Jahre alt. Man könnte annehmen, dass so junge und frische Kräfte nun mit aller Macht die Sorgen Frankreichs beseitigen würden. Die Presse ist da aber einigermaßen pessimistisch. Die Gegner von Bourgès meinen ironisch, er habe sein Mäntelchen zwölfmal nach einem anderen Wind gedreht. Da er den bisherigen „Vizekönig" für Algerien, den Minister Lacoste, ohne weiteres auch in sein Ministerium wieder übernahm, glaubt niemand daran, dass der neue Chef einen anderen und erfolgreicheren Kurs gerade in der Algierpolitik steuern wird. Die Planken der Regierung sind schwach und wenig deutet auf eine lange Lebenszeit des Kabinetts hin. Man glaubt nicht, das Bourgès auch nur auf sechzehn Monate kommt, die sein Vorgänger Mollet amtierte. Und ebenso wertet man auch jede neue italienische Regierung nur als ein Übergangskabinett, das allenfalls noch bis zu den Wahlen von 1958 amtieren wird. Chronist

 

Seite 2   „Generalplan für Wiedervereinigung“

Vorschläge einer privaten deutsch-amerikanischen Organisation

Der „Amerikanische Rat für die Wiedervereinigung Deutschlands", eine private Organisation amerikanischer Bürger deutscher Herkunft, die vor einiger Zeit in Chicago gegründet wurde, legte vor einigen Tagen eine längere Denkschrift vor, die sich mit den Fragen der deutschen Wiedervereinigung und der europäischen Sicherheit befasst. Der Vorsitzende des Rats, Richard E. Sperber, der den sogenannten „Generalplan für die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit" der amerikanischen Regierung und dem Kongress zuleitete, erklärte vor Pressevertretern, seine Organisation habe eigentlich erwartet, dass die deutsche Bundesregierung bei der Viermächtearbeitsgruppe für die Wiedervereinigung oder während des Adenauer-Besuches in Washington von sich aus einen konkreten Wiedervereinigungsplan vorlegen werde. Da das jedoch nicht erfolgt sei, habe sich seine Organisation verpflichtet gefühlt, einen eigenen Plan auszuarbeiten.

 

Der acht längere Punkte umfassende „Generalplan" ist insgesamt über zehn Schreibmaschinenseiten lang und liegt in seinem vollem Wortlaut noch nicht vor. Wir werden darüber nähere Unterrichtungen erhalten und dann noch zu ihm Stellung nehmen. Aus den bisher vorliegenden Auszügen geht hervor, dass der Plan, an der Forderung gesamtdeutscher freier Wahlen festhält und Gedanken aus dem sogenannten Eden-Plan und Vorschläge der Genfer Außenministerkonferenz enthält. Im ersten Punkt wird die Bildung eines über den Regierungen stehenden „Gesamtdeutschen Rates" von 32 Mitgliedern (21 Vertreter aus der Bundesrepublik und West-Berlin, die übrigen aus den früheren Ländern der Sowjetzone und aus Ost-Berlin) gefordert. Die deutsch-amerikanische Organisation vertritt den Standpunkt, dass der Gesamtdeutsche Rat die Vorbereitung gesamtdeutscher Wahlen zu einer Nationalversammlung in die Hand nehmen soll, über die künftige Gestaltung Gesamtdeutschlands in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht solle allein die freigewählte deutsche Nationalversammlung bestimmen.

 

Der Punkt 4 beschäftigt sich mit der Bildung eines europäischen Sicherheitssystems, das bei der Wiedervereinigung Deutschlands in Kraft treten soll. Ein Vertrag der kollektiven Sicherheit solle für Europa die zurzeit bestehenden Militärpakte ersetzen. Der „amerikanische Rat für die Wiedervereinigung" wünscht, dass zunächst ein wiedervereinigtes Deutschland, Polen und die Tschechoslowakei „von ihren Verpflichtungen im Warschauer Pakt und in der NATO befreit" werden sollten. Man tritt für eine Nichtangriffsverpflichtung aller Teilnehmerstaaten eines Sicherheitssystems, für Schiedsgerichtsbarkeit bei Streitfragen und für eine gegenseitige Beistandsverpflichtung bei einer Aggression ein. Der „Generalplan wünscht ein Gebiet begrenzter Rüstung und Truppenstationierung „zwischen der Westgrenze Deutschlands und Russlands", wirksame Pläne für die Rüstungskontrolle und den Verzicht auf die Herstellung und Stationierung von Atomwaffen innerhalb des Gebietes begrenzter Rüstung. Das Sicherheitsabkommen solle sowohl durch die USA als auch durch die Sowjetunion garantiert werden. In einer zweiten Etappe sollten sich die Satelliten-Staaten Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Albanien dem Sicherheitssystem anschließen. Anderen Ländern, wie etwa Schweden und Jugoslawien, solle es freigestellt bleiben, sich freiwillig an dem System zu beteiligen. Wünschenswert sei es, dass dieses europäische Sicherheitssystem sich allmählich auf ganz Europa ausdehnt.

 

Seite 2   Beispiel Kreis Rößel

Nachkriegszerstörungen siebenfach größer als Kriegsschäden

Während Radio Warschau in seinen Auslandssendungen die im Auftrage der polnischen Regierung vom polnischen „Westinstitut" aufgestellte Propagandaparole verbreitet, dass die Oder-Neiße-Gebiete in völlig zerstörtem Zustand in polnische Verwaltung übernommen worden seien, erscheinen gleichzeitig in der polnischen Presse zahlreiche Berichte, aus denen hervorgeht, dass die Nachkriegszerstörungen durch Ausplünderung, Abbruch und Verwahrlosung in den Städten und Dörfern der deutschen Ostgebiete weitaus größer sind als die Kriegsschäden. So berichtet die Warschauer Wirtschaftszeitung „Gazeta handlowa" über die Verhältnisse im südlichen Ostpreußen, dass beispielsweise in Seeburg, Kreis Rößel, die Zerstörungen in der Nachkriegszeit siebenfach größer sind als die, die bei Übernahme der ostpreußischen Stadt in polnische Verwaltung registriert wurden. Das polnische Blatt schreibt, Seeburg sei „der Katastrophe des legalisierten Raubes" anheimgefallen. Man habe zahlreiche Häuser abgebrochen, obwohl es sich um völlig unbeschädigte Gebäude gehandelt habe. „Ihr Unglück war nur, dass sie noch nicht wieder bewohnt waren“. Dieser — wie es wörtlich heißt — „vandalischen Zerstörungswut" sei die Stadt in einem solchen Ausmaße zum Opfer gefallen, dass sie „gegenwärtig mindestens zu 40 v. H. zerstört" sei, „wovon kaum 5 v. H. Kriegszerstörungen sind". Man könne die Stadt, die vor dem Kriege 6500 Einwohner gezählt habe, heute nur noch eine „Stadt der Schmarotzer" nennen, denn niemand wisse, wie die jetzigen Bewohner — einige hundert — ihren Lebensunterhalt bestritten. Ähnlich wie in Seeburg seien die allgemeinen Verhältnisse und die Zerstörungen „in vielen anderen Städten der wiedererlangten Westgebiete".

 

Seite 2   Einen neuen großen Sowjetkanalbau meldet Moskau. Zwischen dem Dnjepr und der aus dem Kriege bekannten Industriestadt Kriwoi Rog wird eine mächtige Wasserstraße zur Versorgung des Industriebeckens von Kriwoi Rog angelegt.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Der Staatsbesuch des Bundespräsidenten in Italien ist für den Spätherbst in Aussicht genommen worden. Bundespräsident Professor Theodor Heuss erhielt die Einladung bereits im Februar 1950 beim Besuch des damaligen italienischen Ministerpräsidenten Segni.

 

Eine Granatenexplosion auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr tötete einen Unteroffizier und verletzte mehrere Soldaten.

 

Der Tag der deutschen Einheit wurde im ganzen Bundesgebiet mit Gedenkstunden und Kundgebungen begangen. In Bonn sprach der Kanzler.

 

Die erhöhten Kriegsopferrenten sollen an alle Geschädigten, Witwen und Waisen zum ersten Mal für August 1957 ausgezahlt werden. Mit dieser Zahlung werden wahrscheinlich die Berechtigten auch die Grundrentenerhöhung für die Monate Mai bis Juli erhalten.

 

Mehr als 150 000 Pommern kamen zu ihrem 5. Bundestreffen in Berlin, Bochum, Nürnberg, Tübingen und Saarbrücken.

 

Die Viermächte-Arbeitsgruppe zum Studium der Deutschlandfrage trat in Paris zu weiteren Beratungen zusammen. Wie es heißt, befasste man sich hauptsächlich mit der Auswirkung eines möglichen Abrüstungsabkommens auf die Wiedervereinigung Deutschlands.

 

Die Ruine des berühmten Berliner Schlosses Monbijou wird auf Befehl der Sowjetzonenmachthaber nunmehr gesprengt. Eine Erhaltung und Wiederherstellung des ehrwürdigen Baues wäre durchaus möglich gewesen. Im Monbijouschloss befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg das Hohenzollernmuseum mit vielen Erinnerungsstücken und Kunstwerken aus der preußischen Geschichte.

 

Das Bundesausgleichsamt wird noch nicht nach Berlin verlegt. Finanzminister Schäffer hat entschieden, dass es einstweilen in Bad Homburg bleibt.

 

Mit einer Erhöhung der Bundesbahntarife im Herbst nach der Wahl rechnet man in Bonner Kreisen. Wie es heißt, sollen die Tarife im Personenverkehr um etwa zehn Prozent heraufgesetzt werden. Die Bundesbahn hat wissen lassen, dass nach ihrer Ansicht auch die Preise für den Berufs- und Schülerverkehr in stärkerem Maße den augenblicklichen Erfordernissen angepasst werden müssten.

 

Die Leitung des Evangelischen Kirchenamtes für die Bundeswehr in Bonn übernimmt am 1. Juli der Münchener Kirchenrat Friedrich Hoffmann. Er ist in diesem Amt zum Generaldekan berufen worden.

 

Jeder dritte Landarbeiter in der Bundesrepublik ist in den letzten sieben Jahren zur Industrie oder in einen anderen Beruf ‚abgewandert'. Insgesamt sank die Zahl der Landarbeiter seit 1949 um über 325 000. Lm Land Hessen wanderten sogar fünfzig Prozent aller Landarbeiter in andere Berufe ab.

 

Die Bundeswehr-Grenadierdivisionen 1, 2 und 4 können nach einer Bonner Mitteilung dem atlantischen Oberkommando im Juli mit achtzig Prozent ihrer Sollstärke als beschränkt einsatzfähig gemeldet werden.

 

Die Einrichtung von Lehrstühlen für Ostfragen an allen Universitäten der Bundesrepublik haben die Ostreferenten der westdeutschen Hochschulen als eine der wesentlichen Voraussetzungen zur Schaffung eines „Universitätsmodells" für die Zeit nach der Wiedervereinigung Deutschlands gefordert.

 

Bundesminister Jakob Kaiser kann nach Bonner Meldungen seine Amtsgeschäfte vor dem Herbst kaum wieder aufnehmen. Sein Befinden hat sich nach dem Herzanfall nur sehr langsam gebessert, so dass er noch eine längere Erholung braucht. Kaiser hatte bekanntlich erklärt, er werde für den neuen Bundestag nicht mehr kandidieren.

 

Der Kampf der Sowjetzonenbehörden gegen Bischof Dibelius dauert an. Pankow hat dem Bischof abermals die Einreise in die Zone zu wichtigen Kirchenereignissen verweigert.

 

Zum Botschafter ernannt wurde der Gesandte im Auswärtigen Amt Rolf Lahr. Lahr wird wahrscheinlich die deutsche Delegation bei den Moskauer Verhandlungen führen.

 

Ein Viertel aller Handwerksbetriebe in der Zone ist unter dem Pankower Regime zugrunde gegangen. Die Zahl der vom Handwerk Beschäftigten sank allein in den Jahren 1949 bis 1956 um über 17 Prozent auf rund 850 000.

 

Bevan, der stellvertretende britische Sozialistenführer will im Spätsommer eine politische Reise nach der Sowjetunion und nach Polen unternehmen.

 

Einen starken englischen Vorsprung in der friedlichen Atomnutzung meldet der Wirtschaftsrat der Vereinten Nationen. England sei das einzige Land, in dem heute schon Atomenergie beinahe so billig wie Energie aus Kohle gewonnen werden könne.

 

Zum zweiten Bischof für Posen hat nach einer vatikanischen Meldung Papst Pius den bisherigen Gnesener Weihbischof Baraniak ernannt.

 

Zwei Rieseneisbrecher für die Sowjetunion von je 22 000 Tonnen hat der Kreml bei einer finnischen Großwerft bestellt. Die Werft wird in den nächsten fünf Jahren nur Sowjet-Handelsschiffe bauen.

 

 

 

Eine freiwillige Kürzung der Ministergehälter wurde in Indien beschlossen. Nehru und alle seine Kabinettsmitglieder erklärten sich bereit, ihre an sich nicht hohen Gehälter im Interesse des Staates um zehn Prozent kürzen zu lassen.

 

Die neue Grippewelle hat von Asien aus die Vereinigten Staaten erreicht. Man befürchtet auch eine Einschleppung in Europa. In Japan, in Indien und auf den Philippinen waren mehrere hunderttausend Erkrankungen zu verzeichnen.

 

Seite 3   „Als freier Menschen in eine freie Heimat"

Dr. Gille sprach zu unseren großen Anliegen — „Preußentum ist Dienst“.

Als Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen hielt Bundestagsabgeordneter Dr. Alfred Gille auf der Großkundgebung des Sudetendeutschen Tages eine grundsätzliche Rede zu den wichtigsten Schicksalsanliegen der heimatvertriebenen Ostdeutschen und des deutschen Volkes überhaupt. In seinen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen sagte er u. a.:

 

„Unser aller Gedanken sind heute nur auf das Ziel ausgerichtet, das uns von der ersten Stunde unseres mühsamen Zusammenfindens beseelte und bis heute in unveränderter Stärke in uns lebendig ist: Das Ziel, als freie Menschen in unser freies Heimatland zurückkehren zu können, um dort wieder mit unserer Arbeit zu beginnen, die eine jahrhundertelange Geschlechterkette zum Segen Deutschlands und auch zum Segen und zur Wohlfahrt unserer slawischen Nachbarn mit so sichtbarem Erfolg getan hat. Hier liegt die Schicksalsfrage, vor die unser Volk gestellt ist. Von ihrer Lösung hängt die Zukunft Deutschlands, die Zukunft Europas und — wie wir meinen — die Begründung und Erhaltung eines Friedens in der Welt entscheidend ab.

 

Seit Jahren sind sich die deutschen Landsmannschaften in einmütiger Geschlossenheit darüber im Klaren, dass nur im Rahmen einer neuen dauerhaften Ordnung des gesamten mittelosteuropäischen Raumes eine Rückkehr in unsere Heimat in Frieden und Freiheit erfolgen kann, und dass diese Ordnung nur auf den Fundamenten der anerkannten völkerrechtlichen Grundsätze Bestand haben kann.

 

Aus dieser Grundüberzeugung erwuchs unsere landsmannschaftliche Aufgabe, der wir maßvoll, aber zäh und unbeirrbar dienen. Wir haben dabei niemals vergessen, dass wir nur Glieder des deutschen Volkes sind und haben nichts gefordert und verlangt, was unserem deutschen Vaterlande in seiner Gesamtheit Schaden konnte.

 

Was man uns schuldig blieb

Diese Haltung ist den deutschen Heimatvertriebenen schlecht gelohnt worden. Im Laufe des letzten Jahres sind eine Reihe von Stimmen in der Bundesrepublik — vom Ausland reden wir an anderer Stelle — laut geworden, die ungerufen und meist auch unberufen deutschen Heimatboden im Osten zum Verzicht angeboten haben. Für eine Auseinandersetzung mit diesen Verzichtpolitikern sind uns auch nur wenige Minuten dieser kostbaren Stunde zu schade. Möge die Stunde nicht fern sein, in der sie und etwaige Nachfolger der allgemeinen Verachtung des deutschen Volkes anheimfallen.

 

Wer einen Frieden auf der Grundlage des Rechts anstrebt, muss den Tag der Entscheidung viel gründlicher und sorgfältiger vorbereiten, als es die sogenannten Staatsmänner nötig haben, die bereit sind, auch bei den Friedensverhandlungen den echten Entscheidungen auszuweichen und sich auf die Rezepte machtpolitischer Willkür verlassen wollen. Wir bejahen die Gemeinschaft der Bundesrepublik mit den Staaten und den Völkern der freien Welt. Wir haben uns nicht versagt, als die freie Welt genötigt wurde, ein Bündnis auf Leben und Tod einzugehen. Deshalb haben wir auch ein Recht, in dieser Stunde an die deutsche Bundesregierung und an die Regierungen der freien Welt das Wort zu richten und ohne Scheu zu sagen, was das Bündnis der freien Welt den deutschen Heimatvertriebenen bis zur Stunde schuldig geblieben ist.

 

Zu wenig...

Wer die Freiheit will, muss auch bereit sein, zum Recht ja zu sagen und allem Unrecht abzuschwören. Woran liegt es, dass zur Frage der Herstellung der deutschen staatlichen Einheit bisher nichts anderes verkündet wurde, als dass die Fragen der deutschen Ostgrenze erst in einem Friedensvertrag geregelt und vereinbart werden können? Das mag für die ersten Jahre nach der Vertreibung ein guter Ausgangspunkt gewesen sein. Im dreizehnten Jahre nach der Vertreibung ist das aber zu wenig, viel zu wenig. Wir verlangen doch wahrlich nicht zu viel, wenn wir erwarten, dass unsere Bündnispartner der freien Welt sich endlich dazu durchringen, dass auch nach ihrer Auffassung eine Neuordnung im mittelosteuropäischen Raume nur dann von Dauer sein kann, wenn sie auf der Grundlage anerkannten Völkerrechts errichtet wird. Ein mahnendes Wort an die deutsche Bundesregierung darf hier nicht fehlen. Wer ein solches Bekenntnis der freien Welt für die deutschen Rechtsansprüche erreichen will, muss sich rühren und darf nicht alles der Entwicklung überlassen.

 

Ich scheue mich nicht, in diesem Zusammenhang auch das heiße Eisen anzupacken, das in dem Begriff „Grenzen des Deutschen Reiches von 1937" in den letzten Wochen auf den Tisch gelegt wurde. Ich fühle mich dazu ein Sprecher, der Ostpreußen, am sudetendeutschen Tag geradezu verpflichtet, welche Bedeutung man den Grenzen von 1937 auch immer beimessen will, das eine wenigstens sollte doch unbestreitbar und unbezweifelbar feststehen, außerhalb dieser Grenzen ist kein völkerrechtliches Niemandsland. Auch in diesen Räumen bleibt jeder Annektionsversuch deutschen Landes Raub, nichts als nackter Raub, für den das geltende Völkerrecht keinen Rechtstitel zur Verfügung stellt. Wenn wir in den letzten Wochen auf diese schlichte Tatsache gegenüber törichten Schwätzern hinwiesen, dann tönte uns der Ruf und der Vorwurf entgegen, wir seien Nationalisten, Chauvinisten, Revisionisten und wie die Schlagworte aus der Propagandatüte sonst noch lauten mögen. Diese Vorwürfe treffen uns nicht. Wir kennen unsere Verantwortung und wir kennen auch unser Ziel, das nicht Hass und Rache heißt, sondern Friede und Gerechtigkeit für unsere Völker im Nachbarraum wünschen.

 

Das Selbstbestimmungsrecht

Das Instrument des Selbstbestimmungsrechts allein darf das Mittel sein, um Streitfragen und Meinungsverschiedenheiten zu schlichten. Wer diese unsere Meinung nicht als richtig ansehen kann, der kennt entweder nicht die Satzung der UNO, die Atlantik-Charta und die Deklaration der Menschenrechte oder er ist ein feiger Heuchler, der sich mit taktischen Kniffen um eine harte Entscheidung herumdrücken will.

 

Wir deutschen Heimatvertriebenen gehen keinen leichten Zeiten entgegen. Wir wissen, dass noch viele Widerstände überwunden werden müssen, bis eine deutsche Einheitsfront und darüber hinaus eine Front der freien Welt im Hinblick auf unsere Rechtsansprüche auf unsere Heimat erreicht ist. Wir wissen aber auch um die Kraft unserer Herzen, die nicht vorzeitig ermatten wird. Dabei wird uns in schweren Stunden auch die Gewissheit tragen, dass die deutschen Landsmannschaften in fester Geschlossenheit zusammenstehen. Lassen Sie mich in dieser Stunde deshalb auch ein Wort des Dankes sagen für die entscheidende Mitarbeit, die die große und bedeutungsvolle sudetendeutsche Landsmannschaft in den vergangenen Jahren geleistet hat. Es wird Ihnen insbesondere unvergessen bleiben, dass sie jahrelang ihren verehrten Sprecher, Dr. von Lodgman, für die schwere Führungsaufgabe des Verbandes der Landsmannschaften zur Verfügung gestellt hat.

 

Preußentum ist Dienst

Wenn ich als Ostpreuße spreche, so spreche ich auch als Preuße. Damit spreche ich vor Ihnen nichts Trennendes sondern etwas Verbindendes an. Man nannte die Sudetendeutschen zuzeiten der Donaumonarchie häufig die Preußen Österreichs. Vielleicht mag es einmal als Schimpfwort erfunden sein, ich glaube aber zu wissen, dass sie es heute anders sehen. Jedes Staatsvolk ist auf die geschichtliche Leistung seines Staates stolz. Wo es anders ist, ist irgendetwas ungesund und faul. Deshalb gönnen Sie auch den Preußen den Stolz auf die geschichtliche Leistung ihres Staates. Nur törichter Siegerwahn konnte glauben, mit der Auflösung des Staates Preußen auch die Haltung von Millionen von Menschen zu ändern. Für diese bleibt Preußen nun letzten Endes immer noch eine Frage der Haltung. Preußentum ist Dienst und Einsatzbereitschaft für das Ganze. Nichts widerspricht dieser preußischen Haltung mehr als der so laut gepriesene „Ohne-mich-Standpunkt" gegen den anzukämpfen, alle deutschen Menschen ohne Ausnahme auch heute genügend Anlass haben. Wenn Sie mit mir gemeinsam in diesem Sinne die Bedeutung des Preußentums bejahen, dann werden Sie es mir auch abnehmen, wenn ich Sie in dieser Stunde mit besonderer Herzlichkeit als die Preußen Österreichs grüße“.

 

Seite 3   Caux und Ostdeutschland

Professor Koch sprach in Amerika

Auf der Insel Mackinac im Michigansee fand jetzt in den Vereinigten Staaten die „Konferenz der Nationen" im Rahmen der Caux-Bewegung für moralische Aufrüstung statt. Die deutsche Teilnehmergruppe wählte zu ihrem Repräsentanten den unseren Lesern wohlbekannten Sprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Professor Dr. Dr. Hans Koch. Vor Teilnehmern aus nahezu vierzig Nationen konnte Professor Koch in einer großangelegten Rede unter größter Spannung aller Anwesenden die entscheidenden deutschen Nachkriegsprobleme behandeln. Er wies hierbei besonders auf die Fragen des deutschen Ostens hin und gab dem internationalen Publikum eine umfassende Schilderung der deutschen Flüchtlingsnot. Die Delegierten aus Afrika und Asien nahmen mit größtem Interesse von der ihnen weitgehend noch unbekannten „Charta der Vertriebenen" Kenntnis. Stürmischer Beifall der asiatischen Gruppe erfolgte bei den Worten Kochs: „Wiedervereinigung und Recht auf Heimat sind nicht nur eine deutsche; sondern ebenso eine koreanische und vietnamesische Forderung. Sie stellen in Wirklichkeit eine Forderung der ganzen Welt dar ". Die amerikanischen Rundfunksender gaben über Professor Kochs Rede ebenso wie die Zeitungen umfangreiche Berichte mit Kommentaren. Sie betonen, es habe atemlose Stille geherrscht, als der Ostdeutsche Sprecher von den osteuropäischen Völkern jenseits des Eisernen Vorhanges sprach und hierbei erklärte: „Sie gehören zu Europa, wie wir alle; das deutsche Volk ruft die Slawen nach Europa und zur Versöhnung. Kochs Darstellung der bolschewistischen Lehre fand außerordentliches Interesse. Die Rede wurde im Wortlaut sofort in acht Sprachen, darunter auch ins japanische, übertragen.

 

Seite 3   Dr. Viktor von Poser verstorben. Foto.  

Kein geringerer als der Gründer des Deutschen Reiches, der große Kanzler Otto von Bismarck, der in jungen Jahren selbst einmal längere Zeit, an der Spitze eines preußischen Kreises stand, hat in seinen „Gedanken und Erinnerungen" das Hohe Lied des preußischen Landrats bester alter Schule gesungen. Er wies darauf hin, wie so ein rechter „Kreisvater" mit bescheidenen Mitteln und sparsam zugemessenen Hilfskräften oft Ungeheures leistete. Bismarck selbst stellte sein Leben unter das herrliche Leitwort? „Patriae inserviendo consumor“. („Im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich“.) Ein trefflicher Mann aus unseren Reihen, auf den dieses Leitwort ebenso zutraf, ist von uns gegangen. Im Alter von 77 Jahren erlag am 11. Juni 1957, in Berlin bei einem Besuch seiner Tochter und seines Schwiegersohnes unser hochverehrter Landrat von Ortelsburg, Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz einer schweren Erkrankung, die ihn plötzlich überfallen hatte. Dr. Viktor von Poser, Mitglied des Ältestenrates unserer Landsmannschaft, Ehrenritter des Johanniterordens und Inhaber der Rettungsmedaille am Bande, hat für immer die Augen geschlossen. Dreißig Jahre lang hat er in größtem Segen die Bevölkerung des masurischen Grenzkreises Ortelsburg betreut. Was er hier leistete, und an schöpferischen Gedanken verwirklichte, strahlte weit über die engere Heimat hinaus. Um diesen bedeutenden Mann trauern mit seiner Gattin Antonie von Poser und Groß-Naedlitz, einer geborenen Freiin von der Goltz aus dem bekannten ostpreußischen Geschlecht, seine vier verheirateten Töchter, seine Schwiegersöhne und seine neun Enkelkinder, ebenso aber auch alle Ostpreußen und vor allem seine Ortelsburger. Am 15. Juni 1957, ist Viktor von Poser auf dem Kieler Nordfriedhof zur ewigen Ruhe bestattet worden.

 

Viktor von Poser entstammte einer schlesischen Familie und wurde am 23. März 1880 in der Goethe-Stadt Weimar geboren. Schon in seinen Studienjahren fasste er eine große Zuneigung zu Ostpreußen. Er selbst berichtet darüber, wie er nach Ortelsburg gekommen ist: „Mein stiller Wunsch, einmal in Ostpreußen Landrat zu werden, wurde mir unerwartet im Oktober 1914 durch den Minister Drews erfüllt, den ich 1911 als Regierungspräsidenten von Köslin kennengelernt hatte . . . Mein Vorgänger, Landrat von Rönne, hatte den Kreis achtzehn Jahre verwaltet, so dass der Kreis Ortelsburg in achtundvierzig Jahren nur zwei Landräte gehabt hat. Es herrschten in Masuren noch die alten patriarchalischen Verhältnisse, und der Landrat wurde der Vater und die Mutter des Kreises genannt ...“

 

Wie sah es in dem Kreise — der räumlich der größte in Preußen war — aus, als er sein Amt antrat? Im Verlauf der Schlacht von Tannenberg war die Kreisstadt Ortelsburg fast völlig zerstört worden; von 200 Dörfern im Kreise waren 57 niedergebrannt. Noch einmal besetzten die Russen einen großen Teil des Kreises, und erst die Winterschlacht in Masuren im Februar 1915 brachte die gänzliche Befreiung. Binnen achtzehn Stunden musste damals der Landrat zwei Chausseen, die als Vormarschstraßen dienten, auf je 50 Kilometer Strecke vom Glatteis reinigen und bestreuen lassen.

 

Es kam der erhebende Tag der Abstimmung vom 11. Juli 1920. Bedenklich sah es aus, als im August jenes Jahres 20 000 Rotarmisten des im polnisch-russischen Kriege zurückgeschlagenen bolschewistischen Heeres die sich mit der Reichsgrenze deckende Kreisgrenze überschritten. Das entwaffnete Deutschland konnte keinen ausreichenden Grenzschutz aufbieten. Es gelang jedoch, die Rotarmisten ohne ernstliche Zwischenfälle zu internieren.

 

Meliorationen und Aufforstungen

Die ersten zehn Amtsjahre des Landrats waren dem Wiederaufbau der Ortschaften im Kreise gewidmet. Als diese erste Voraussetzung zu einer Gesundung der Verhältnisse geschaffen worden war, begann er ein großzügiges Meliorationswerk. Die erste Etappe war die Verbesserung des Straßennetzes; von 1925 bis 1932 sind im Kreise 250 Kilometer feste Straßen gebaut worden, Durch Absprache mit den Starosten der polnischen Nachbarkreise — ohne das Schneckentempo der Diplomatie — wurde es ermöglicht, die Vorflut im Narew-Zuflussgebiet zu regeln. Auch alle Flussläufe wurden reguliert, und eine vorzügliche Binnenentwässerung durchgeführt. Bruchflächen wurden dadurch zu jungfräulichen Wiesen verwandelt. Der Milchertrag im Kreise stieg enorm. Auch der Ackerbau wurde ständig verbessert.

 

Eine wichtige Maßnahme war die Aufforstung von Ödland. Der Amtsvorgänger hatte 1400 Morgen in der Gemarkung Alt-Keykuth für den Kreis gekauft; es entstand durch Bepflanzung der Ödflächen der erste Kreiswald in Preußen, den Landrat von Poser nach und nach auf rund 6000 Morgen vergrößerte. Er wurde zum Begründer der Kreiswaldbewegung, und er sorgte auch dafür, dass im Privatbesitz befindliches Ödland sachgemäß aufgeforstet wurde, und dass der Staat Mittel für die Pflanzenbeschaffung in bäuerlichen Wäldern bewilligte.

 

Durch sogenannte „Schulwälder" im Kreise sollte in der Jugend die Liebe der Kinder zum Walde erweckt werden. Für diesen Gedanken hat Landrat von Poser weite Kreise in Deutschland gewonnen. Auch nach der Vertreibung hat er sich mit seinem Heimatkreis und den Fragen der forstlichen Jugenderziehung in Schriften befasst und viele wertvolle Anregungen auf diesem Gebiet gegeben. Dem erfahrenen Jäger und Freunde des Waldes wurde daher das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse im Mai 1955 auf einer Versammlung in einem Heim des schleswig-holsteinischen Forst- und Jugendaufbauwerkes verliehen.

 

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass die einzigartigen Leistungen des hervorragenden Ortelsburger Landkreises recht bald auch in den Berliner Ministerien bekannt wurden. Man hat Dr. von Poser auch hier immer wieder bei wichtigen Entscheidungen um seinen Rat gebeten. Wenn er nun selbst auch nicht mehr unter den Lebenden weilt, so bleibt sein Werk doch unvergessen und unzerstörbar. Wenn einst die Ostpreußen wieder in ihre Heimat zurückkehren, dann wird sein Geist bei ihnen sein, und dann wird seine Leistung als Richtmaß und Beispiel für eine jüngere Generation des Aufbaues gelten.

 

Unter Einsatz des eigenen Lebens!

Der jetzt verstorbene Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz gehörte zu den wenigen ostpreußischen Landsleuten, die für eine besonders tapfere Tat unter vollem Einsatz des eigenen Lebens diese überaus seltene preußische Rettungsmedaille am Bande erhielt. Über die Rettungstat, die Landrat von Poser vollbrachte, berichtet das im Jahre 1938 erschienene Ehrenbuch der Lebensretter:

 

„Am 22. Juli 1928 schwammen zwei junge Leute bei außerordentlich hohem Seegang, der bereits seit mehreren Tagen anhielt, und bei starkem Sog im Ostseebad Neuhäuser, östlich des Seesteges, ins Meer hinaus und waren nach zwanzig Minuten derartig erschöpft, dass sie hilflos von den Wellen umhergetrieben wurden und infolge des starken Sogs nicht wieder an Land konnten.

 

Der Landrat in Ortelsburg, Viktor von Poser und Groß-Naedlitz, kannte die Gefahren der See. Er hatte zuvor mit den beiden jungen Leuten gebadet und war schon unruhig geworden, als er bemerkte, wie verwegen die beiden in die See hinausschwammen. Gerade als er aus dem Wasser heraus an den Strand kommt, hört er auch schon gellende Hilferufe. Der Strand ist dicht von Menschen besät; denn es ist Sonntag; aber keiner von all den Leuten macht Anstalten, den in größter Not befindlichen jungen Menschen zu Hilfe zu kommen. Die Unglücklichen aber werden immer weiter abgetrieben.

 

Der Landrat eilt sofort ins Wasser zurück. Mit kräftigen Schlägen hat er sich schnell die fünfzig Meter bis zu einem der beiden Verunglückten herangearbeitet. Es gelingt ihm, ihn zu fassen und an Land zu bringen. Sowie er den Geretteten in Sicherheit weiß, kehrt er um, um auch den zweiten jungen Mann, der bereits völlig erschöpft ist, zu retten. Der Seegang ist so stark, dass die an Land befindlichen Leute nicht einmal der Bitte der Ehefrau des Landrats nachkommen, eine Kette in die See zu bilden, sondern sich völlig untätig verhalten. Da erscheint die vorbildliche Tatkraft des tapferen Retters, dem es glückte, der See auch das zweite Opfer zu entreißen, in einem umso helleren Licht“.

 

Seite 4   Ist Polen „nicht lebensfähig“?

Unter den Propagandaparolen, die das polnische „Westinstitut" in Posen auf Weisung der Warschauer Regierung hin „zur Verteidigung der Oder-Neiße-Grenze" erfunden hat, scheint eine mehr und mehr in den Mittelpunkt der polnischen Auslandspropaganda gestellt zu werden: Die Behauptung nämlich, dass Polen ohne die Oder-Neiße-Gebiete „nicht lebensfähig" sei. Dass es sich dabei um nichts anderes handelt als um ein eben zum Zwecke der „Verteidigung" der völkerrechtswidrigen Annexion der deutschen Ostprovinzen ausgedachtes haltloses Gerede, wird sofort deutlich, wenn man auf die Zeit nach 1918 zurückblickt, als der polnische Staat infolge des Zusammenbruchs Russlands einerseits und der Mittelmächte andererseits wiedererstand. Damals wurde in Versailles sehr eingehend darüber gesprochen, welche West- und welche Ostgrenzen Polen erhalten solle, und diese Erörterungen erfolgten sehr wohl auch unter dem Gesichtspunkte, ob der neubegründete polnische Staat auch lebensfähig sein werde. Es steht hier nicht zur Erörterung, dass die Westgrenzen Polens unter weitest gehender Missachtung des Selbstbestimmungsrechts der „betroffenen Bevölkerung" zustande kamen: Worauf es in diesem Zusammenhange ankommt, ist, dass der polnische Staat von der Gesamtheit der westlichen Alliierten und auch von den polnischen Politikern selbst als durchaus lebensfähig betrachtet wurde. Dabei galt dieses Urteil, dass der polnische Staat vollkommen lebensfähig sei, grundsätzlich für ein polnisches Staatswesen ohne die Bug-San-Gebiete, und ohne Ost-Oberschlesien.

 

„Wahrscheinlich für Deutschland"

Nach Auffassung der westlichen Alliierten sollte nämlich die Ostgrenze Polens etwa die Curzon-Linie sein, die im Großen und Ganzen der Bug-San-Linie entspricht. Es war der britische Premierminister Lloyd George, der sich mit allem Nachdruck gegen das gewaltsame Vorgehen der Polen im Lemberger Gebiete aussprach und zugleich für die Abstimmung in Oberschlesien eintrat, nachdem Paderewski im Verhör vor den damaligen „Großen Vier" (USA, England, Frankreich und Italien) zugegeben hatte, dass Oberschlesien „im ganzen genommen" sich in einer Abstimmung wahrscheinlich für Deutschland aussprechen werde — wie dies dann auch tatsächlich erfolgte. Lloyd George sah also ein Polen auch ohne Ost-Oberschlesien und ohne die Bug-San-Gebiete als durchaus lebensfähig an, und tatsächlich haben auch nicht einmal Dmowski und Paderewski — die Vertreter der polnischen Höchstforderungen — jemals behauptet, dass Polen weitere Gebiete „benötige", um „lebensfähig zu werden". Sie brachten alle möglichen Begründungen und Vorwände an, aber niemals äußerten sie sich dahingehend, dass infolge der Verweigerung weiterer Gebietserwerbungen Polen nicht lebensfähig sein werde.

 

Wenn die Propagandaparole des polnischen „Westinstituts" also lautet, dass Polen ohne die Oder-Neiße-Gebiete „nicht lebensfähig" sei, so läuft dies auf die Behauptung hinaus, dass die „Lebensfähigkeit" des polnischen Staates der Zwischenkriegszeit von den Pripjetsümpfen sowie von den annektierten litauischen und ukrainischen Gebieten abgehangen habe. Eine solche Behauptung erweist sich aber als völlig absurd:

 

Die „Bevölkerungsverschiebung

Was aber schließlich die infolge der Abtrennung der Bug-San-Gebiete verursachte „Bevölkerungsverschiebung" anlangt, die so häufig von den Warschauer Propagandastellen als Beleg dafür angeführt wird, dass Polen ohne entsprechende „Westverlagerung" nicht „lebensfähig" sei, so sei hier nochmals wiederholt, was die polnische Propaganda wohlweislich nicht berührt: Laut dem „Rocznik Statystycny", dem amtlichen polnischen „Statistischen Jahrbuch", von 1949, sind allein 1,5 Millionen Polen aus den Bug-San-Gebieten in die Volksrepublik Polen „umgesiedelt" worden, dagegen aber wurden 1,1 Millionen Angehörige der deutschen Volksgruppe in Polen vertrieben; und 500 000 Ukrainer und Weißruthenen wurden aus Polen in die UdSSR — vornehmlich in die Bug-San-Gebiete — „transferiert". Auch in dieser Hinsicht bedarf also Polen der Oder-Neiße-Gebiete nicht, um lebensfähig zu sein.

 

Wenn nunmehr bekannt wird, dass die fruchtbaren Schwarzerdegebiete in den südöstlichen Wojewodschaften der Volksrepublik Polen gegenwärtig Hektarerträge aufweisen, die kaum mehr als das verstreute Saatgut ausmachen, wenn schließlich von amtlicher polnischer Seite selbst zugegeben wird, dass sich die allgemeine Verwahrlosung nicht nur auf die Oder-Neiße-Gebiete erstreckt, sondern auch auf die zentralpolnischen Wojewodschaften, so ergibt sich daraus die aktuelle Bestätigung der aus dem obigen historischen Rückblick gewonnenen Übersicht über die wirklichen Gegebenheiten. Es erhellt zu dem daraus, dass Polen durch die Übernahme und Einbehaltung der deutschen Ostgebiete daran gehindert wurde, die eigenen Wirtschaftsreserven zu erschließen, das heißt aber, dass die deutschen Ostgebiete für Polen eine Belastung in jenem Sinne darstellen, wie sogar Winston Churchill dieses voraussagte, als er in Jalta davor warnte, „die polnische Gans dermaßen mit deutschem Futter vollzustopfen, dass sie Verdauungsschwierigkeiten bekommt". Dass diese Prognose richtig war, ist heute allgemein bekannt, nachdem Polen sich nicht mehr selbst ernähren kann, sondern „aus fremdem Topf essen" muss, wie Gomulka in seiner Kattowitzer Rede ausführte Das heißt aber, dass Polen heute nicht lebensfähig ist, weil es die deutschen Ostgebiete einbehalten will und diese chauvinistische Zielsetzung eine sinnlose Wirtschaftsgebahrung bedingt hat.

Dr. Eduard Jennicke

 

Seite 4   Kriegsopferrente für ostpreußische Vollwaisen

Hungertod ist Schädigungsfolge im Sinne des Bundesversorgungsgesetzes

Dr. S. Nach dem Bundesversorgungsgesetz erhalten Hinterbliebene eines Beschädigten Witwen- beziehungsweise Waisenrente, wenn der Beschädigte an den Folgen einer unmittelbaren Kriegseinwirkung verstorben ist. Als unmittelbare Kriegseinwirkung gelten auch schädigende Vorgänge, die infolge einer mit der militärischen Besetzung deutschen Gebiets zusammenhängenden besonderen Gefahr eingetreten sind.

 

Unter dieser Anspruchsvoraussetzung hatten Waisen deren Eltern im Jahre 1947 im sowjetisch besetzten Gebiet Ostpreußens verstorben waren, Antrag auf Gewährung einer Versorgungswaisenrente gestellt. Versorgungsamt und Versorgungsgericht lehnten den Antrag mit der Begründung ab, dass der Hungertyphus und die Fleckfieberepidemie, der die Eltern zum Opfer gefallen seien, die gesamte Bevölkerung bedroht habe und daher nicht als unmittelbare Kriegseinwirkung nach dem Bundesversorgungsgesetz angesehen werden könne.

 

Die gegen dieses Urteil beim Landessozialgericht Baden-Württemberg eingelegte Berufung führte für die Kläger zu einem vollen Erfolg.

 

Nach den Feststellungen des Landessozialgerichts mussten die Eltern der Kläger, nachdem sie im Januar 1945 von Haus und Hof geflüchtet waren und bis zum Herbst 1945 auf einer Kolchose gearbeitet hatten, unter primitivsten Existenzbedingungen in Insterburg auf engstem Raume leben. Das Hauptnahrungsmittel bestand in Kartoffelschalen, Brennnesseln oder Schnecken aus Flüssen. Lebensmittelkarten erhielten nur diejenigen, die arbeiten konnten. Für die, die infolge Entkräftung oder Krankheit arbeitsunfähig waren und aus diesem Grund auch keine Lebensmittelkarte erhielten, war die ständige fortschreitende Entkräftung bis zum Hungertod die unausbleibliche Folge. So wurden insbesondere Kinder und alte gebrechliche Leute die ersten Opfer. Am Todestag des Vaters der Kläger sind in jener Schule, in der die Familie in einem Zimmer mit anderen Familien lebte, insgesamt sieben Personen verstorben. Nur wenige Tage danach, verstarben auch die Mutter und ein Bruder der Kläger.

 

Der erkennende Senat hat aus Zeugenbekundungen und Erlebnisschilderungen anderer Angehöriger der damals zurückgebliebenen ostdeutschen Bevölkerung, sowie der einschlägigen Literatur insbesondere der Dokumentation der Vertreibung der Deutschen, den Schluss gezogen, dass der vorzeitige Tod der Eltern der Kläger mit großer Wahrscheinlichkeit auf Hunger und physische Erschöpfung zurückgeführt werden müsse. Dieser Tatbestand sei versorgungsrechtlich als schädigender Vorgang zu würdigen, der infolge einer militärischen Besetzung deutschen Gebiets zusammenhängenden besonderen Gefahr eintrat. Insbesondere konnte der Senat der Ansicht des beklagten Landes nicht folgen, wonach die Verhältnisse unter denen die Kläger in Ostpreußen gelebt hatten, nicht ungünstiger gewesen seien, als die allgemeinen Mangelzustände, unter denen damals auch alle anderen Bevölkerungskreise — auch im übrigen Deutschland — hatten leben müssen.

 

Nach sorgfältigen Berechnungen und wissenschaftlichen Überlegungen, die von dem in den Nachkriegsjahren in Königsberg tätigen Arzt, Prof. Starlinger angestellt wurden, sank die Bevölkerung Königsbergs von Mai 1945 bis Frühjahr 1947 von 85 000 bis 90 000 auf rund 25 000 Einwohner herab. Hierbei waren, wie Starlinger schreibt, „Gewalt, Hunger, Kälte und Erschöpfung um ein Vielfaches mörderischer als alle Seuchen zusammen“.

 

Unter Bezugnahme auf eine grundsätzliche Entscheidung des Bundessozialgerichts in einem ähnlich gelagerten Fall gelangte der erkennende Senat zu der Feststellung, dass es sich bei dem Hungersterben nicht um die allgemein und normalerweise hinzunehmenden Folgen einer militärischen Besetzung schlechthin handelte, sondern um die im Raume östlich der Oder-Neiße zu beobachtenden ganz besonders krassen Auswirkungen einer brutal durchgeführten Besetzung. In keiner anderen Besetzungszone Deutschlands bestanden damals ähnliche oder auch nur entfernt vergleichbare Lebensbedingungen.

 

Demnach war festzustellen, dass die Eltern der Kläger durch eine unmittelbare Kriegseinwirkung im Sinne des § 5 Abs. 1 Buchstabe d des Bundesversorgungsgesetzes ums Leben gekommen sind. Das beklagte Land wurde daher verurteilt, den Waisen der als Opfer des Krieges ums Leben gekommenen Eltern die Versorgungswaisenrente nach dem Bundesversorgungsgesetz für die Opfer des Krieges zu gewähren. (Vlla V 975/54)

 

Seite 4   Ausgesiedelte, die nicht deutsch sprechen.

Stärkere Hilfe ist notwendig

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Das Ostpreußenblatt hat sich schon wiederholt mit dem Schicksal der Aussiedler beschäftigt. Neben den materiellen Problemen wie etwa der Wohnraumbeschaffung, werden zunehmend gewichtiger nichtmaterielle Fragen, wie etwa jene der sprachlichen Erziehung der Jugendlichen. Fast jeder zehnte Aussiedler beherrscht Deutsch nicht mehr voll in Wort und Schrift. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass 1945 alle deutschen Schulen geschlossen wurden und die Kinder, wenn überhaupt, dann nur in polnische Schulen gehen konnten.

 

Man ist sich darüber im Klaren, dass die Vervollkommnung in Deutsch nur in Sonderschulen erfolgen kann. Die praktischen Schwierigkeiten sind indes außerordentlich groß. Der Personenkreis der des Deutschen unkundigen umfasst Kinder und Jugendliche bis zu 25 Jahren. Es ist sehr problematisch. Sechsjährige und Fünfundzwanzigjährige, sofern sie den gleichen Ausbildungsstand besitzen, in der gleichen Klasse zusammenzufassen. Nicht nur, dass das menschlich fast unmöglich ist, es führt auch dazu, dass der Ältere, soweit er nicht mehr schulpflichtig ist, früher oder später dem Unterricht fernbleiben wird.

 

Bei fast jedem Schüler ist der Ausbildungsstand ein anderer. Der eine kann Deutsch weder sprechen noch schreiben, spricht und schreibt aber Polnisch. Der Zweite kann auch nicht einmal Polnisch schreiben, weil er überhaupt auf keine Schule gegangen ist. Der Dritte kann zwar Deutsch sprechen, vermag aber nicht zu schreiben, auch Polnisch nicht. Der Kreis der des Deutschen völlig unkundigen Personen ist deshalb so groß, weil kurz nach 1945 zahllose alleinstehende Kinder (auch solche aus Schulklassen, die vor den Bombenangriffen in Westdeutschland in die Ostprovinzen evakuiert wurden) in polnische Waisenhäuser eingewiesen wurden.

 

Sowohl der große Alters- als auch der große Ausbildungsunterschied der in Betracht kommenden Personen zwingen zur Bildung einer Vielzahl von Förderklassen. Der Bildung von vielen Förderkursen stehen jedoch erhebliche Schwierigkeiten finanzieller, räumlicher und personeller Art entgegen. Insbesondere von der Seite der Beschaffung der Lehrkräfte her bestehen fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Bei dem allgemein bestehenden Lehrermangel ist es fast unmöglich, Personen mit deutscher und polnischer Sprachbefähigung zu finden, die auch die nötigen pädagogischen Voraussetzungen erfüllen.

 

Von der erzieherischen Seite her streiten sich zwei Auffassungen. Die eine geht dahin, dass es

richtiger sei, die Auszubildenden in Internaten zusammenzufassen. Den Betroffenen bleibt es dann erspart, sich als „Polen" in ihrer neuen deutschen Umwelt einleben zu müssen. Auch die pädagogische Betreuung sei im Internat umfangreicher. Die andere Auffassung geht dahin, die Auszubildenden bei ihren Eltern zu Hause zu lassen. Zweifellos haben beide Standpunkte etwas für sich, und das richtige kann nur sein, von Fall zu Fall das eine oder das andere Prinzip anzuwenden. Jedenfalls sollte nicht wegen einer fehlenden Einigung über das Ausbildungsprinzip eine Ausbildung unterbleiben. Überhaupt muss bei dieser Gelegenheit den Behörden ins Gewissen gesprochen werden, nicht aus Streitigkeiten über die Zuständigkeit Hemmungen in die große Aufgabe hineinzutragen. Es streiten sich Fürsorgeamt und Schulamt, bisweilen auch noch Vertriebenenamt, Arbeitsamt und Lastenausgleichsamt. Streitigkeiten bestehen aber auch zwischen den betreuenden Verbänden, nämlich den kirchlichen und karitativen Institutionen.

 

Besonders schwierig wird es, wenn der Auszubildende bereits im arbeitsfähigen Alter steht. Weil der Hausstand neu zu gründen und damit zu finanzieren ist, wird häufig von den anderen Familienangehörigen die Forderung erhoben, dass das des Deutschen nicht voll mächtige Familienmitglied arbeiten geht, statt sich einem Schulunterricht zu unterziehen. Durch Fürsorge- oder Arbeitslosenzahlungen sollte hier so weit als irgend möglich das finanzielle Problem überwunden werden. Auch sollten die Arbeitsämter nicht der Versuchung unterliegen, des Deutschen noch nicht voll kundige Aussiedler in Mangelberufe zu vermitteln, wenn der Aussiedler selbst einem Deutsch-Unterricht nicht abgeneigt wäre.

 

Seite 4   Ungerechte Rentenbegrenzung

In der Angestellten- und Arbeiterrentenversicherung ist die Höchstgrenze der jährlichen persönlichen Rentenbemessungsgrundlage auf 9000 DM, das sind rund 210 Prozent der allgemeinen Bemessungsgrundlage, festgesetzt worden. Wenn diese Höchstgrenze infolge entsprechend hoher Beitragsleistungen überschritten wird, was vor allem in der Angestelltenversicherung häufig der Fall ist, wird die Rente „geköpft". Diese fatale und ungerechte Rentenkürzung hat bereits viel Enttäuschung und Widerspruch hervorgerufen.

 

Bei einem Vergleich mit dem soeben verkündeten Knappschafts-Neuregelungsgesetz ergibt sich nun, dass der Gesetzgeber in diesem Rentenversicherungszweig die persönliche Rentenbemessungsgrundlage auf 12 000 DM, d. h. rund 275 Prozent der allgemeinen Bemessungsgrundlage, festgesetzt hat.

 

Niemand wird den in der Knappschaft versicherten Arbeitern und Angestellten diese bedeutend günstigere Regelung neiden. Aber nach Auffassung vieler Angestellter und Arbeiter sollte diese gerechte und vernünftigere Bestimmung auch für die Angestellten- und Arbeiterrenten-Versicherung beispielgebend sein. Die Forderung nach einer Beseitigung dieses Unrechts hat nichts mit versorgungsstaatlichem Denken zu tun, weil so nicht anders als die Gleichbehandlung aller tatsächlich geleisteten Beiträge verwirklicht werden würde.

 

Seite 4   Jeden Tag verschwindet ein Bauernhof!

Siedlungsland wird überall knapp. Industrie und Wohnungsbau fordern große Flächen.

„Land für bäuerliche Siedlungen zu beschaffen, wird unter den gegenwärtigen Verhältnissen immer schwieriger. Alle 24 Stunden geht im Durchschnitt im Bundesgebiet ein Bauernhof verloren, den die Industrie ankauft oder der Wohnungsbau benötigt. Wir kommen nicht darum herum, die noch vorhandenen Landreserven zu erschließen, Ödland zu kultivieren und die Landgewinnung an den Küsten zu fördern“. Das sagte ein Vertreter des Bundesernährungsministeriums, der in der letzten Zeit verschiedene Bundesländer bereist und sich an Ort und Stelle ein Bild der Lage gemacht hatte.

 

Die landwirtschaftlichen Siedlungsgesellschaften arbeiten durchweg im Auftrage der Länder. Ihre Geldmittel sind deshalb beschränkt. Sie müssen bei ihren Planungen vorsichtig zu Werke gehen, wenn die Neubauernstellen so billig wie möglich sein sollen. Dass dabei die Bodenpreise von wesentlicher Bedeutung sind, ist selbstverständlich. Die Industrie kalkuliert in der Regel nicht so scharf. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel zahlen die Industriewerke und Grubengesellschaften Bodenpreise, dass den Männern von den Siedlungsgesellschaften Hören und Sehen vergeht. 4000 bis 6000 DM je Morgen sind keine Seltenheit. Manchmal liegt die Kaufsumme sogar noch darüber. Dass der Staat als Träger der Siedlungsgesellschaften gegen solche Preise nicht ankommen kann, ist erklärlich. Große Flächen Siedlungsland werden den Gesellschaften vor der Nase weggekauft, ohne dass die Käufer die Flächen zumeist brauchen. Die Industrie beugt einfach vor.

 

Man hat oft — bisher meistens vergeblich — versucht, die Landkäufe der Industrie zu stoppen. „Hoffnungsloser Fall“, resignierten neulich Fachleute in Düsseldorf. Es gibt zu viele Hintertüren, die man bisher noch nicht verbauen konnte.

 

Seite 4   In Christo Jesu

Mit diesem kurzen Satz der Überschrift sprechen wir ein Wort nach, das der Apostel Paulus in seinen Briefen wiederholt gebraucht. In den Anschriften einiger Briefe ist zu finden und dann auch an bedeutsamen Stellen seiner Ausführungen an die Gemeinden, man könnte geradezu von einer paulinischen Formel sprechen. Es liegt aber dem Weltmissionar, dem zarten Seelsorger und innigen Beter alles formelhafte Wesen fern, der Satz: „In Christo Jesu“ ist ihm die lebendige Beschreibung eines gegenwärtigen, wirksamen Tatbestandes, dessen Ursprung nicht bei ihm noch bei irgendeinem anderen Menschen zu suchen ist, sondern bei dem Herrn Christus selbst. Wir erinnern uns an die Abschiedsreden des Herrn, da ruft er den Jüngern zu: bleibet in mir! In wenigen Versen wird dieser Anruf viermal wiederholt und mit dem Beispiel vom Weinstock und der Rebe anschaulich gemacht. Paulus nimmt also in seinem Wort nur auf, was dem Herrn Jesus wichtig war, und es ist ihm ein Anliegen, auch uns wichtig zu machen, was in den Augen Jesu uns wichtig ist.

 

In der Heimat führte uns der Weg manchmal in die Wunderwelt der Dünen auf der Kurischen Nehrung. Knöcheltief versank der Fuß im Sande, auf dem Kamm der Düne standen wir im Winde, lagen wir in der Sonne. Wenn ich sage: ich stehe im Regen, ich liege in der Sonne, ich gehe im Winde, dann bedeutet es, dass da, wo ich bin, Wind, Sonne und Regen wirken, und dass ich ihre Wirkung kraftvoll zu spüren bekomme. Bleibet in mir — damit will der Herr Jesus sagen: bleibt in meinem Wirkungsbereich in meiner nächsten Nähe, in meiner Gemeinschaft! Der fromme Gerhard Teersteegen hat es so ausgedrückt: lass mich so still und froh deine Strahlen fassen und dich wirken lassen. Er dachte dabei an eine Blume unter dem Licht der Sonne. Wirkungen von Jesus sind von jener Stunde an ausgegangen, wo er in diese unsere Welt hineingeboren wurde. Es gab eine Bewegung, die auch vor den Palästen der Machthaber und vor den Toren des Tempels nicht haltmachte. Im Kraftfeld Jesu geschehen große Dinge, es weichen Krankheiten und alle dunklen Mächte, der Tod und die Sünde werden entmächtigt, neue Menschen werden geboren, die sagen können: das Alte ist vergangen, siehe es ist alles neu geworden. Jedes Wort der Bibel wirbt um uns, den Sprung in den Wirkungsbereich Jesu zu wagen. Und wenn dabei auch der alte Mensch zerstäubt, der Neue wird wach. Er wird in Gerechtigkeit und Heiligkeit vor Gott ewiglich leben.

Pfarrer Leitner, Altdorf, früher Memel und Königsberg

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

22. und 23. Juni: Gumbinnen, Hauptkreistreffen in Bielefeld.

 

23. Juni: Goldap, Hauptkreistreffen in Hamburg, Winterhuder Fährhaus.

 

30. Juni: Pr.-Eylau, Kreistreffen in Verden/Aller. Lokal Grüner Jäger.

 

Gerdauen. Kreistreffen in Hamburg-Sülldorf.

 

7. Juli: Seestadt Pillau, Treffen in Eckernförde.

 

Osterode, Kreistreffen. Frankfurt am Main, Ratskeller.

 

Johannisburg, Kreistreffen in Düsseldorf, Union-Gaststätten.

 

14. Juli: Bartenstein, Hauptkreistreffen in Nienburg/Weser.

 

Mohrungen, Kreistreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

20. und 21. Juli: Rastenburg, Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrhein, Niederrhein-Halle.

 

21. Juli: Angerapp. Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel in Münster, Westfalenhalle.

 

Allenstein-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Braunsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen In Münster, Westfalenhalle.

 

Heilsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Rößel, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Treuburg, Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

Pr.-Holland, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

27. und 28. Juli: Elchniederung. Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

Neidenburg. Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum Nord-Süd-Halle.

 

18. Juli: Osterode. Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Sensburg. Kreistreffen in Remscheid.

 

Labiau. Hauptkreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei —

 

4. August: Johannisburg in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 11 August: Elchniederung, Kreistreffen in Lübeck-Israelsdorf.

 

10. und 11. August: Heiligenbeil. Hauptkreistreffen in der Kreisstadt des Patenkreises Burgdorf/ Hann.

 

11. August: Gumbinnen. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Ebenrode. Kreistreffen in Ahrensburg bei Hamburg, Hotel Lindenhof.

 

17. und 18 August: Lyck. Jahreshaupttreffen in Hagen, Westfalen.

 

Ortelsburg. Kreistreffen in Hann. Münden, Gaststätte „Schmucker Jäger".

 

18. August: Insterburg Stadt und Land. Kreistreffen in Hannover. Lokal Limmerbrunnen (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof, Linie 1 vom Kröpcke).

 

Elchniederung

Zur Fahrt zum Jahreshaupttreffen nach Nordhorn nehmen weiter folgende Landsleute Meldungen an:

 

Frau Erna Schneller in Krefeld, Philadelphiastraße 161.

Landsmann M. Mainus, (22a) Bornheim-Moers, Rheinberger Straße 270.

Landsmann Max Zomm, (Eschenberg), Sozialwerk-Stukenbrock über Bielefeld 2, II. John-Werk.

 

Anmeldeschluss für die Teilnahme an den einzelnen Fahrten nach Nordhorn am 27. und 28. Juli, ist der 5. Juli. Die Landsleute werden dringend gebeten, diesen Termin auf jeden Fall innezuhalten, damit die Organisatoren der Sonderbusfahrten unserem Kreisgeschäftsführer am 6. Juli eine klare Übersicht über die Teilnehmerzahl einsenden können.

Johannes Klaus, Kreisvertreter (24b) Husum, Woldsenstraße 34

 

Gumbinnen

Omnibus-Tagesfahrt in die Umgebung von Bielefeld, am Montag, dem 24. Juni

Ich möchte heute nochmals auf die Omnibusfahrt hinweisen, die uns in die schöne Umgebung von Bielefeld führen wird. Die Fahrt geht über Paderborn, Bad Driburg zu den Externsteinen und dann über Detmold und das Hermannsdenkmal zurück nach Bielefeld.

 

Abfahrt 9 Uhr (nicht, wie erst vorgesehen, um 8 Uhr) von der Brunnenstraße, Ecke Schillerplatz (Nähe Stadttheater/Rathaus). Rückkehr etwa 18 Uhr, so dass die Abendzüge, noch benutzt werden können. Der Preis für die Tagesfahrt beträgt nur 4,-- DM je Person. Fahrkarten für die Omnibusfahrt sind an den Saaleingängen zu haben.

 

Gumbinner Jugend trifft sich in Berlin

Die Jugendfreizeit in Berlin wird vom 30. August bis 2. September stattfinden. Anreisetag ist Freitag, der 30. August; Eintreffen möglichst bis 17 Uhr. Ende der Freizeit, Montag, 2. September, etwa 13 Uhr. Die Freizeit findet statt in der Jugendherberge Berlin-Dahlem, Pücklerstraße.

 

Es ist ein reichhaltiges Programm vorgesehen — wir werden Berlin kennenlernen, unsere eigentliche Reichshauptstadt, die Brücke zur deutschen Heimat im Osten.

 

Den Teilnehmern aus der Bundesrepublik wird ein Reisezuschuss von 30,-- DM gewährt. Auf die Möglichkeit einer Busfahrt nach Berlin, die billiger ist als die Bahnfahrt, wird hingewiesen.

 

Der Aufenthalt in Berlin ist frei, doch werden Spenden entgegengenommen. Meldungen mit Namen, Geburtsdatum, Beruf, Heimatwohnort und jetziger Anschrift mit Bahnstation bitte ich in Druckschrift an Pfarrer Moritz, Berlin-Lichterfelde, Willdenowstraße 2, oder an Mittelschullehrer Friedrich Hefft, Celle, Buchenweg 4, zu richten.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Es werden gesucht:

Aus der Stadt Gumbinnen

1. Elise Adomeit, geb. Fetmeyer, Kochstraße 33. —

 

2. Johann Bast, Fleischermeister, Goldaper Str. 10. —

 

3. Dawideit, geb. Steinmahr, Brauereistraße. —

 

4. Fischer, geb. Marks (Ehemann war Tierarzt), Bismarckstraße. —

 

5. Frl. Susanne Küssner, Bismarckstraße 69. —

 

6. Walter Nickoleit, Maurer, Meelbeckstraße 34. —

 

7. August Obrikat, und Ehefrau Minna, Brunnenstraße 12b. –

 

8. Frau Elisabeth Puley, Brunnenstraße 13b. —

 

9. Joachim Sehmsdorf, Bankkaufmann.

 

Aus dem Kreis Gumbinnen

1. Erich Aßmus und Ehefrau Gertrud Aßmus, geb. Koslowski, Angerfelde. —

 

2. Fritz Brandt, Bauer und Ehefrau Johanna Brandt, geb. Didjurgeit, Gr.-Waltersdorf. —

 

3. Franz Dunkel, Roßlinde. —

 

4. Helmut Fahr, Gr -Waltersdorf. —

 

5. Gotthard Frey, Hagelsberg. —

 

6. Gustav Gerruhn und Ehefrau Henriette, Gr.Baitschen. —

 

7. Mathies Hanau, Gr.-Waltersdorf. —

 

8. Margarete Ipach, Gr.-Baitschen. —

 

9. Erich Karoß, Hochflies, geb. 08.03.1928. —

 

10. Erwin Knoblauch, geb. 22.01.1922, Bahnfelde. —

 

11. Fritz Konrad, Gr.-Stangenwald. —

 

12. Fritz Koslowski und Ehefrau Rosa, Gr.-Datzen. —

 

13. Fritz Kunzig, Birkenried. –

 

14. Hilde Löschmann, Fuchstal. —

 

15. Robert Loos, Bauer, Hochflies. —

 

16. Hermann Malasch, Gr.- Gauden. —

 

17. Fritz Matuschat und Ehefrau Ida, Gr.-Baitschen. —

 

18. Nolting, geb. Stoß, Heinsort. –

 

19. August Podszun und Ehefrau Helene, Gr.Waltersdorf. —

 

20. Rudolf Polkowski, Zahnarzt, Gerwen. —

 

21. Auguste Riemke, Altsitzerin, Herzogskirch. —

 

22. Ludwig Sager, Fuchshöfchen. —

 

23. Otto Scheller, Hochflies. —

 

24. Fritz Schinz, Fuchstal. —

 

25. Johanna Schneider, Jäckstein. —

 

26. Karl Seher, Roßlinde. —

 

27. Gustav Siebert, Roßlinde. —

 

28. Alfred Thomas, Reußendorf, geb. 24.04.1929. —

 

29. Lisbeth Waschkuhn, Gr.-Waltersdorf. —

 

30. Berta Weiß, Gr.-Waltersdorf. —

 

31. Hildegard Zander, geb. Girod, Gr.-Waltersdorf.

 

Viele Landsleute haben ihre jetzige Anschrift der Kartei bisher noch nicht mitgeteilt. Ich bitte dieses umgehend zu tun.

 

Ich bitte, bei Suchanfragen stets die letzte eigene Heimatanschrift anzugeben und Rückporto beizufügen.

Kreiskartei Gumbinnen, Friedlich Lingsminat, (24a) Lüneburg, Schildsteinweg 33

 

Insterburg Stadt und Land

Wie schon bekanntgegeben, wird am 18. August unser Heimattreffen in Hannover im Lokal Limmerbrunnen stattfinden. Das Lokal ist mit der Straßenbahnlinie 3, vom Bahnhofsvorplatz und mit der Linie 1 vom Kröpcke zu erreichen. Die Feierstunde beginnt um 10.30 Uhr.

 

Am Vorabend, also am 17. August, ab 18 Uhr, wird sich in der der Schloßwende, am Königsworther Platz, die Insterburger Jugend zu einer Feierstunde mit anschließendem gemütlichem Beisammensein und Tanz treffen. Die Heimatgruppe Hannover will für die auswärtigen Teilnehmer des Jugendtreffens freie Übernachtungen in beschränkter Anzahl zur Verfügung stellen. Die Anmeldungen sämtlicher Teilnehmer des Jugendtreffens sind unter Angabe, ob Freiübernachtung gewünscht wird oder nicht, möglichst bald, spätestens aber bis zum 1. August, an Heinz Albat, Hannover-Ricklingen, Wallensteinstraße 116a, zu senden. Später eingehende Meldungen für Übernachtungen können wir leider nicht berücksichtigen.

 

Wir erwarten, dass sich recht viele Landsleute zu unserem Treffen am 17. und 18. August in Hannover einfinden werden.

i. A. Fritz Padeffke, Oldenburg (Oldb), Kanalstraße 6a

 

Königsberg-Stadt

Zum Tode von Bürgermeister Mues

Auf einer Trauerfeier im großen Sitzungssaal des Rathauses gedachte der Rat der Stadt Duisburg des kürzlich verstorbenen Bürgermeisters von Duisburg Wilhelm Mues. Seit 1952 versah er dieses Amt. Er war ein reger Förderer des Gedankens der Patenschaft. An der in Berlin veranstalteten 700-Jahr-Feier Königsbergs nahm er als Vertreter der Patenstadt Duisburg teil und bekundete dadurch seine Verbundenheit mit uns. Im Namen meiner Mitbürger habe ich den Angehörigen von Bürgermeister Wilhelm Mues sowie Oberbürgermeister Seeling und dem Rat der Stadt die Anteilnahme der Königsberger zu dem Heimgang des Verstorbenen und auch unseren Dank für sein stetes Eintreten für unsere Heimatstadt übermittelt.

Konsul Hellmuth Bieske

 

Ehemalige Ponarther Mittelschüler, Entlassungsjahrgang 1927: Treffen am 17. und 18. August in Heidelberg. Anmeldungen oder sonstige Nachricht an Frau Hildegard Liedtke, geb. Sudau, Aachen, Seilgraben 32, oder an Herbert Wenk, Weeze, Kreis Geldern, Hees 19, erbeten.

 

Neidenburg

Wie bereits im Heimatbrief Nr. 24 (Versand erfolgte Anfang Mai) erwähnt worden ist, wird für das Jahreshaupttreffen des Kreises Neidenburg am Sonnabend und Sonntag, dem 27. und 28. Juli, in Bochum, wieder die Nord-Süd-Halle zur Verfügung stehen. Damit kann auch wieder der größte Andrang gemeistert werden. Auf die Fülle beim Bundestreffen und den für die Neidenburger zur Verfügung stehenden beengten Raum in der Kaiserau war vorsorglich bereits im Heimatbrief Mai hingewiesen worden. Auch der Veranstaltungsablauf an unserem Haupttreffen ist bereits im Heimatbrief und im Ostpreußenblatt bekanntgegeben worden. Weitere Änderungen oder Umlegungen werden nur durch das Ostpreußenblatt veröffentlicht.

 

Rechtzeitige Zimmerbestellungen, auch von Privatzimmern, beim Verkehrsverein Bochum, Rathaus, werden dringend angeraten.

 

Die Neidenburger Jugendwoche beginnt am Montag, dem 22. Juli, in Bochum-Hedtbergheim und endet mit dem Jahreshaupttreffen am 27. Juli. Die Übersendung der Zulassungen ist bereits erfolgt. Offizielle Einladungen mit Tagungsprogramm und Fahrpreisermäßigungsschein folgen in Kürze.

 

Am Sonnabend, dem 27. Juli wird um 15 Uhr in der Nordsüdhalle Bochum, anlässlich des Jahreshaupttreffens des Kreises Neidenburg, der Vorsitzende des Lastenausgleichsausschusses des BvD, Dr. Neuhoff, Bonn, über den Stand des Lastenausgleiches sprechen. Allen Landsleuten wird empfohlen, sich die Ausführungen von Dr. Neuhoff anzuhören, der nach wie vor der Experte in Fragen der gesamten Gesetzgebung des Lastenausgleiches ist. Anschließend Diskussion.

Wagner, Kreisvertreter Landshut/Bayern II, Postfach 2

 

Allenstein Stadt

Dr. Walter Schultz

Die Stadtvertretung von Allenstein hat Rektor Anton Funks Buch über die Geschichte Allensteins dem Kinderarzt Dr. Walter Schultz, der einst ihr Mitbürger war und jetzt in Flensburg, Sandberg 39, wohnt, als Geschenk überreicht. Sie hat das getan, weil sie Herrn Dr. Schultz damit sagen wollte, wie stolz sie auf ihn und die Verdienste ist, die er sich in der internationalen Wissenschaft erworben hat. Sein Ruf als Biologe, besonders als Erforscher der Erbanlagen ist bedeutend. Schon als Student konnte er in seiner 1900 erschienenen Doktorarbeit berichten, dass es ihm gelungen war, Eierstöcke von Weibchen auf Männchen zu verpflanzen. Dieses Experiment wurde der Ausgangspunkt für die systematische Erforschung der inneren Sekrete. Trotz seiner umfangreichen Berufsarbeit veröffentlichte Dr. Schultz laufend wissenschaftliche Abhandlungen, in denen er über seine weitere Forschungsarbeit berichtete, im Ganzen über fünfzig. Es gelang ihm sogar, Wege zu weisen, wie man versteckte Erbanlagen vor Erzeugung von Nachkommen erkennen kann. Die Versuche des Nobelpreisträgers Professor Butenandt bauen sich auf den Entdeckungen von Dr. Schultz auf. Nach der Flucht hat Dr. Schultz sich philosophischen Betrachtungen zugewandt. 1955 erschien in dem Jahrbuch der Albertus-Universität eine Arbeit „Wie arbeitet das menschliche Gehirn als Organ der Seele?" mit dem Untertitel „Gehirn, Seele und Weltanschauung". In diesem Jahre wird in dem genannten Jahrbuch eine Abhandlung „Biologische Weltanschauung und Gottesglaube eines alten Arztes" veröffentlicht werden, in der Dr. Schultz das Fazit seines langen Forscherlebens zieht. Wie er in einem Briefe an den Stadtvertreter Allensteins mitteilt, versucht er in dieser Abhandlung zu zeigen, wie der Biologe gerade auf Grund der modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seinen Gottesglauben bewahren oder neu aufbauen kann.

 

Stolz auf unsern Allensteiner Mitbürger wünschen wir Dr. Schultz einen gesegneten Lebensabend.

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein  

 

Gesucht werden:

Lichtspielinhaber, Sommer, Wilhelmstraße —

 

Barbara Bargel, Mohrunger Straße 10. —

 

Eduard Fallaschek, Weichensteller, Wadanger Straße 9. —

 

Eisenbahnwachtdienstleiter, Preuß, Bahnhofstraße. —

 

August Birkner, Postinspektor, Roonstraße 65. —

 

Frau Martha Schulz, Lehrerin, Roonstraße 64 und Neffe, Viktor, Bankangestellter. —

 

Paul Mischke, Landmaschinen, Hohensteiner Straße 32. —

 

Bauarbeiter, Josef Karohl, Tannenbergstraße 5b (?). —

 

Eduard Palmowski, geb. 05.05.1897, Erich Palmowski, geb. 17.05.1926, beide Wadanger Straße 11 wohnhaft gewesen. Eduard Palmowski war seit August 1944 Soldat in einer Heimatfahrkolonne Stablack/Ostpreußen. Seit Anfang Januar 1945 wird er vermisst. — Erich Palmowski wurde Ende 1943 Soldat und kam am 29.07.1944 nach Warschau. Seit dieser Zeit fehlt jede Nachricht von ihm. —

 

Johanna Biernath, geb. 13.09.1908 in Wanne-Eickel, Luftnachrichtenhelferin, Roonstraße 59. —

 

Antonie Biernath. geb. 29.04.1911 in Deuthen, Kreis Allenstein, Roonstraße 59.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle „Patenschaft Allenstein", Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Johannisburg

Unser Düsseldorfer Treffen wird am Sonntag, dem 7. Juli, wieder in den Union-Betrieben stattfinden. Ich hoffe, dass unsere Landsleute wieder so zahlreich wie in den letzten Jahren erscheinen.

 

Unser Heimatbrief ist inzwischen über 7000 Landsleuten zugegangen. Möge er Freude bereiten. Wer noch keine Karteikarte ausgefüllt hat, sollte es umgehend tun und sie unserem Karteiführer Wielk. (24) Toenning, Neustadt 1, zuschicken. Ebenfalls sind wir dankbar, wenn die dem Heimatbrief beiliegende Zahlkarte auch mit kleineren Beiträgen ausgefüllt unserem Geldverwalter Amling, Bad Schwartau, Blücherstraße 5, zugeht. Unser Dank gilt unserem Karteiführer Wielk und seiner Gattin, die die gesamte Arbeit des Sortierens und des Versands mit geringen Hilfskräften geschafft haben.

 

Von den ersten 3000 Sendungen sind bereits 250 zurückbekommen, weil etwa siebzig Prozent der Angeschriebenen ihre Anschriftenänderung nicht bekanntgegeben haben.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter Altwarmbüchen/Hann.

 

Osterode

Das diesjährige Treffen der Osteroder Heimatkreisgemeinschaft in Frankfurt am Main wird am 7. Juli im Lokal Ratskeller, gegenüber der Paulskirche, stattfinden. 9 Uhr Saalöffnung, 13.30 Uhr Beginn der Feierstunde, 15 Uhr Lichtbildervortrag mit Heimatbildern, 16 Uhr gemütliches Beisammensein. Der Veranstaltung ist angeschlossen eine Wiedersehensfeier für die ehemaligen Beamten und Bediensteten der Stadtverwaltung Osterode, einberufen von Landsmann Karl Wenk, Bad Ems, Martinshof 8. Ich hoffe, dass sich auch in diesem Jahre wiederum viele Osteroder Landsleute in Frankfurt einfinden werden, zumal es leider nicht möglich sein wird, ein weiteres Treffen im süddeutschen Raum stattfinden zu lassen.

 

Der Kreisrundbrief, Folge 6, der diesmal besonders reichhaltig ist und in annähernd doppelter Stärke erscheint, ist an die bekannten Anschriften unserer Osteroder Kreisangehörigen herausgegangen. Sollte der Brief an diesen oder jenen interessierten Landsmann nicht gelangt sein, erbitte ich sofortige Anforderung bei Dr. Kowalski, (24) Schülp bei Nortorf, Kreis Rendsburg.

 

Gesucht werden:

Familie Friedrich Kledtke, Osterode, Schillerstraße Nr. 16;

 

Hildegard Friedrich, aus Domkau (Fräulein Friedrich soll jetzt verheiratet sein, wer kennt die Anschrift?);

 

Martha Vogelsang, bisher wohnhaft gewesen (23) Rostrup über Bad Zwischenahn (Frau Vogelsang stammt aus Domkau);

 

Wer kennt die Anschrift von Willi Linau, der vor etwa zwei Jahren nach Kanada ausgewandert ist?

 

Margarethe Ehrenleit, geb. Zelin, Bankangestellte aus Osterode;

 

Frau Erna Rosinsky, geb. Wuttig, aus Osterode, Schillerstraße 16;

 

Frau Dr. Irmgard Rehfeld, geb. Rosinsky;

 

Frau Auguste Biernath oder deren Schwiegertochter Anna Biernath, alle aus Osterode, Schillerstraße 16;

 

Fräulein Hildegard Stenzel, Gr.- Maransen.

 

Familie Guth, aus Bieberswalde.

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter Lübeck, Alfstraße 35.

 

Ebenrode (Stallupönen)

Treffen in Ahrensburg bei Hamburg

Am 11. August findet das Hamburger Treffen im Hotel „Lindenhof" in Ahrensburg/Holstein, statt. Vom Hauptbahnhof Hamburg ist das Lokal in 30 Minuten zu erreichen. Der Lindenhof liegt direkt am Bahnhof Ahrensburg.

 

Gesucht werden:

Schmiedemeister, Hochleitner, aus Hainau;

 

Lehrer, Otto Külow, aus Amalienhof;

 

Landarbeiter, Berke aus Gr.-Trakehnen, Vorwerk Hoheneichen (Kalpakin);

 

Fleischermeister, Willi Glaß, aus Bilderweiten und Heinz Kruck, aus Raschen.

 

Der Ortsbeauftragte von Lehmfelde (Plimballen), Mathes Balluneit, ist von Holstein nach (13a) Schönberg 85, Kreis Lauf a. d. Pegnitz/Bayern, verzogen.

 

de la Chaux, Kreisvertreter, (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Luisenschule und Realgymnasium

Um vielen Wünschen gerecht zu werden, findet ein Treffen der ehemaligen Schüler und Schülerinnen des Realgymnasiums und der Luisenschule aus Stallupönen im Kölner Raum am Samstag, dem 6. Juli, ab 19 Uhr im Restaurant „Rheingold", Riehler Straße, Ecke Reichensperger Platz, statt. Das Restaurant ist vom Hauptbahnhof aus mit der Linie 22 oder mit dem Bus 33 oder 34 zu erreichen, an der Haltestelle liegt direkt das Restaurant. Auf die Gartenschau wird hingewiesen.

Felix Leidnecker, Köln, 1, Schließfach 606

 

Rastenburg

Das Programm für unser Jahreshaupttreffen am 20./21. Juli in Wesel, verbunden mit der Patenschaftsübernahme durch den Landkreis Rees, ist endgültig festgelegt.

 

Am Sonnabend dem 20. Juli, um 17 Uhr, Patenschaftsübernahme und Überreichung der Urkunde nur im Beisein von geladenen Vertretern der Behörden vom Patenkreis Rees und der Stadt Wesel, des Kreises Rastenburg sowie Vertretern der Heimatvertriebenen im Hotel Stadt Wesel (Stadtkasino) Kaiserring.

 

Am Sonntag, dem 21. Juli für alle: Um 9.45 Uhr Gottesdienst in der Martini-Kirche für katholische Teilnehmer, um 10 Uhr Gottesdienst im Lutherhaus für evangelische Teilnehmer. — Um 11.15 Uhr Jahreshaupttreffen und Großkundgebung in Verbindung mit dem Tag der Heimat des Kreises Rees in der Niederrheinhalle in Wesel (drei Minuten vom Bahnhof Wesel). Ende gegen 12.45 Uhr. — Anschließend Mittagspause. Die Möglichkeit zum preiswerten Mittagessen ist gegeben.

 

Platzverteilung. Für die Rastenburger sind Plätze im großen Saal der geräumigen Niederrheinhalle vor der Bühne wie folgt reserviert:

 

Rastenburg-Land, linke Saalhälfte. Die Bartner, Drengfurter, Korschner und Heiligelinder bitte ich möglichst zusammenzubleiben, um ihren Paten die Möglichkeit zu geben, Fühlung zu nehmen.

 

Rastenburg-Stadt, rechte Saalhälfte. Vom Haupteingang aus gesehen. — Nachmittags geselliges Beisammensein. Hierbei werden die Jugendgruppen der vereinigten Landsmannschaften im Kreis Rees durch Gesang und Aufführungen unseren Ehrentag verschönen.

 

Auf dem Bahnhof Wesel (Vorhalle) ist am Sonntag, dem 21. Juli von 7 bis 11 Uhr eine Auskunftstelle eingerichtet. Hier werden auch Festplakette und Programm ausgehändigt. Eine zweite Auskunftstelle befindet sich nachmittags in der Festhalle, unmittelbar neben der Bühne. Schon jetzt liegen zahlreiche Anmeldungen aus dem Bundesgebiet, Berlin und der Mittelzone vor, ebenso auch von Landsleuten, welche erst in letzter Zeit aus unserer Heimat zu uns gekommen sind. Sie werden über die dortigen Verhältnisse berichten. Um nun einen ungefähren Überblick über die Gesamtteilnehmerzahl zu gewinnen, bitte ich um eine kurze Mitteilung per Postkarte an unsere Geschäftsstelle Patenschaft Rastenburg — Wesel — Kreishaus, bis zum 10. Juli, wer an dem Treffen teilnimmt. (Personenzahl). Gewünschte Übernachtung bitte ich, wie bereits bekanntgegeben, bis zum 1. Juli anzumelden, da spätere Anmeldungen leider nicht mehr berücksichtigt werden können.

 

Inzwischen ist auch die Verbindung mit dem Gymnasium in Wesel wegen Betreuung unserer ehemaligen Herzog-Albrecht-Schüler aufgenommen und würde ich mich freuen eine größere Zahl Herzog-Albrecht-Schüler in Wesel begrüßen zu können.

 

Auch die ehemaligen Angehörigen der Garnison Rastenburg sind zu diesem Treffen herzlich eingeladen.

 

Hilgendorff, Kreisvertreter, (24b) Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg

 

Bartenstein

Hauptkreistreffen — Satzungsgemäße Einladung

a) Mitgliederversammlung: Zu dem am Sonntag, dem 14. Juli in der Stadt Nienburg an der Weser, dem Sitz unseres Patenkreises, stattfindenden Hauptkreistreffen werden hiermit alle Mitglieder der Kreisgemeinschaft Bartenstein gemäß § 5 unserer Satzung eingeladen. Auch Gäste und Freunde sind willkommen. Das Treffen findet wie im Vorjahre im Dierkschen Saale statt, der vom Bahnhof leicht zu erreichen ist. Die Mitgliederversammlung soll etwa um 11 Uhr stattfinden, das Lokal ist schon um 9 Uhr geöffnet. Eine besondere Tagesordnung ist nicht festgelegt und Beschlüsse sind nicht zu fassen.

 

b) Sitzung des Kreistages: Die Mitglieder des Kreistages werden gleichzeitig gemäß § 6 unserer Satzung zu einer ordentlichen Sitzung eingeladen, die um 15 Uhr im Sitzungssaale des Kreishauses am Schloßplatz stattfinden soll. Tagesordnung: 1. Jahres- und Kassenbericht des Kreisvertreters. 2. Entlastung desselben nach Kenntnisnahme des Prüfungsberichtes der Kassenprüfer. 3. Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1958. 4. Besprechung über die Wahl der Kreistagsmitglieder. 5. Sonstiges.

 

Besondere schriftliche Einladungen ergehen nicht. Z. Z. Bad Nenndorf, den 20. Mai 1957

Bruno Zeiß, Kreisvertreter. Vorsitzender der Kreisgemeinschaft Bartenstein in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.

 

Pr.-Eylau

Zum Hauptkreistreffen des Kreises Pr.- Eylau am 30. Juni in Verden an der Aller wird am Sonntag, dem 30. Juni, um etwa 6 Uhr ein Omnibus ab Eckernförde (Rathausmarkt) über Gettorf (Haltestelle an der Post) — Kiel (Arbeitsamt) — Bad Segeberg (Ecke Kieler Straße) — Bad Bramstedt (Rolandsdenkmal) — Pinneberg (Marktplatz) — Hamburg (Georgsplatz am Hauptbahnhof) fahren. In den an der Strecke liegenden Orten kann zugestiegen werden. Der Fahrpreis ab Eckernförde beträgt für die Hin- und Rückfahrt 16,-- DM, bei späterem Zusteigen und vollbesetztem Bus ist er entsprechend billiger. Die Rückfahrt wird abends nach Vereinbarung der Teilnehmer erfolgen. Meldung umgehend an Bernhard Sohst, Klein-Waabs bei Eckernförde, Telefon Vogelsang-Grünholz Nr. 292. Soweit Plätze vorhanden sind, können auch unangemeldete Landsleute mitfahren.

 

Labiau

Hauptkreistreffen in Hamburg, 28. Juli

Unser diesjähriges Hauptkreistreffen findet, wie schon angekündigt, am Sonntag, dem 28. Juli in Hamburg, Elbschloßbrauerei, statt. Es ist das gleiche Lokal wie im Vorjahre. Zu erreichen ist die Elbschloßbrauerei – Nienstedter Elbchaussee 374 – vom Zentralomnibusbahnhof (ZOB) mit der Autobuslinie 36, mit der Straßenbahn ab Hauptbahnhof mit der Linie 6 bis Kapstraße, dort umsteigen in Autobus 86. Mit der S-Bahn fährt man vom Hauptbahnhof in Richtung Blankenese bis Kl.-Flottbek.

 

Wir laden alle Kreisangehörigen, Jung und Alt und Freunde aus Stadt und Kreis Labiau zu unserem diesjährigen Hauptkreistreffen herzlich ein.

 

Aus den Orten, wo viele Labiauer zusammen sind, bitten wir Gemeinschaftsfahrten zu veranstalten. Mit Heimatgruß!

Walter Gemhöfer. 1 Kreisvertreter, Lamstedt/Niederelbe, Tel. Lamstedt 338

 

Pr.-Holland

Liebe Landsleute! Rüstet Euch jetzt bereits zu unserm Haupttreffen am 21. Juli in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei und weist alle Bekannten und alle Landsleute, soweit diese nicht Leser unserer Heimatzeitung sind, hierauf hin. Lasst die Sorgen zu Haus und erscheint wieder in Massen, damit wir erneut unsere Verbundenheit beweisen können. Über den Ablauf der Feierstunde erscheint später ein Hinweis.

 

Ein weiteres Treffen ist Ende September oder im Oktober in Hannover vorgesehen.

 

Bei nachstehenden Kreisausschussmitgliedern (vergl. Ostpreußenblatt vom 18. Mai, Folge 20, Seite 10) hat sich folgende Anschriftenveränderung ergeben:

 

Wahlbezirk VIII, Emil Conrad, Rogehnen, jetzt Heyersum bei Nordstemmen, Hannover.

 

Wählergruppe IX, Willy Gullasch, Pr.-Holland, jetzt Stade/Elbe,Timm-Kröger-Straße 46.

 

Gesucht werden:

Familie Dau, Heiligenwalde;

 

Anna Schulz, geb. Silz, Krönau;

 

Fritz Hopp, Pr.Holland, Abbau Rogehner Straße;

 

Adolf Scheffler, Straßenwärter, Pr-Holland;

 

Förster, Hartwig Schulz, bei Quittainen;

 

Familie Fritz Schmidt, Wickerau.

 

Wer kann Auskunft geben über

1. Johann Gottfried Klink, Straßenwärter, aus Klein-Tippeln? Klink musste sich am 21.01.1945 beim Volkssturm melden, fiel nach Angabe von Bekannten in russische Hände, musste sich auf der russischen Kommandantur melden und ist später in einem Lager am Ural gesehen worden.  

 

2. Es werden Zeugen gesucht, die bestätigen können, dass Hermann Brühn, Neu-Dollstädt, zum Volkssturm, 2 Komp., 1. Bat., Pr.-Holland, eingezogen war (Komp.-Führer Lt. Kolmsee), in Gefangenschaft kam und Weihnachten 1946 entlassen wurde. —

 

3. Zwecks Beantragung der Todeserklärung für Else Hohmann, geb. Fröhlich, geb. am 27.08.1885, gestorben am 18. 10 1946 in Mühlhausen. Ostpreußen, werden Zeugen gesucht, die über ihren Tod eine eidesstattliche Erklärung abgeben können.

 

Sämtliche Zuschriften sind weiter an die Geschäftsstelle in Pinneberg an den stellvertretenden Kreisvertreter, Gottfried Amling, Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2, zu richten. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass Anschriftenmaterial von Pr.-Holland-Stadt und Mühlhausen-Stadt von der Patenstelle der Stadt Pr.-Holland, Stadtverwaltung Itzehoe, Abt. Patenschaft, in Itzehoe, anzufordern ist desgleichen sind die erbetenen Anschriften von Landsleuten aus Pr.-Holland, die nunmehr laufend veröffentlicht werden, ebenfalls Itzehoe zu melden. Landsleute, helft alle mit, um auch alle Anschriften der Landsleute aus der Stadt Pr.-Holland zu erfassen.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg

 

Fischhausen

Heimatgemeinschaft Seestadt Pillau e. V.

Pillauer Haupttreffen am Sonntag, dem 7. Juli, in der Patenstadt Ostseebad Eckernförde. Festlokal ist der Seegarten, Kieler Landstraße, Nähe Bahnübergang. Ausweichlokal Hotel Seelust (für Pillauer ermäßigte Preise). Vorgesehen sind: 10 Uhr Gottesdienst in der Nikolaikirche am Marktplatz mit Pfarrer Helmut Badt. — 11 Uhr, Pillauer Gedächtnisstaffel der Sportverbände des Kreises Eckernförde. — 11.45 Uhr, Bilderausstellung in der Aula der Willers-Jessen-Schule, Nähe der Post: „Gang durch unser Pillau nach hundert Riemann-Bildern“. Führung Erwin F. Kaffke. — 14 Uhr, Treffen der ehemaligen Lehrer und Schüler der Oberschule Pillau im kleinen Saal des Hotels Seelust. Zu diesem ersten offiziellen Treffen wird um rege Beteiligung gebeten. Anfragen sind zu richten an Dr. Kurt Schneider, Kiel, Knorrstraße 1. — 15 Uhr, Begrüßung durch den Vorsitzenden im Garten des Hotels Seegarten. Anschließend gemütliches Beisammensein und Tanz in den Festlokalen.

 

Für die Pillauer, die schon am Sonnabend in Eckernförde sind, wird um 20 Uhr ein gemütliches Zusammensein im Kaiserhof am Kurfürstendenkmal stattfinden. Quartiere und Mittagessen müssen rechtzeitig bei Fritz Goll, Eckernförde, Reeperbahn 29, bestellt werden. Mittagessen wird in allen Lokalen verabfolgt.

 

Die Pillauer von Rhein und Ruhr treffen sich am Sonntag, dem 29 September, in Essen-Steele.

 

Die Anschriften folgender Pillauer werden gesucht:

Oberlotse Georg Wels;

 

Frau Hedwig Kenke (Tannenbergstraße 39);

 

Zollbeamter Hans Natzel und Lokomotivführer Albert Kirsch.

 

Bis zum frohen Wiedersehen in Eckernförde

Hugo Kaftan, (22a) Vluyn (Niederrhein) Postfach 18

 

Heiligenbeil

Am 11. Mai 1957, verstarb im Alter von 88 Jahren der Regierungsoberinspektor a. D. Albert Legarth. Die Kreisgemeinschaft Heiligenbeil dankt diesem aufrichtigen preußischen Beamten, der den Landräten v. Dressler; Dr v. Siegfried; Dr. Simon und Dr. Gramsch, die rechte Hand in der Geschäftsführung des Kreises Heiligenbeil gewesen ist. Regierungsoberinspektor Legarth war wohl einer der besten Verwaltungsbeamten, die in unserem Kreise tätig waren. Die Kreisgemeinschaft Heiligenbeil wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Karl A. Knorr, Kreisvertreter, Lübeck, Ratzeburger Alle 160, Par. 22

 

Mohrungen

Hinweis auf das Jahreshaupttreffen am 14. Juli in Hamburg, wie in den Jahren vorher in der Elbschloß-Brauerei, Hamburg-Nienstedten:

 

Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet und ist zu erreichen mit S-Bahn bis Kl.-Flottbek, von dort 15 Minuten Fußweg oder S-Bahn bis Othmarschen, dort umsteigen in Omnibus N, Haltestelle vor dem Lokal. Beginn der Feierstunde 11.30 Uhr.

 

Da Neuwahlen für Kreisausschuss und Kreisvertreter vorgesehen sind, bitte ich um regen Besuch. Außerdem ist es mehr denn je erforderlich, der Öffentlichkeit durch immer größer werdende Besucherzahl der Kreistreffen zu beweisen, dass wir für die Rückgewinnung unserer Heimatprovinz nach wie vor ungebeugten Willens eintreten. Ich hoffe daher, dass die Mohrunger noch zahlreicher als bisher die Heimattreffen wahrnehmen werden.

 

Die Kreiskartei führt nach wie vor Landsmann C. Berg. (23) Leer/Ostfriesland, Königsberger Straße Nr. 11.

 

Das Kreisarchiv betreut Landsmann Wilhelm Schwesig, Visselhövede, Wehnser Weg 5.

 

Reinhold Kaufmann, Kreisvertreter Lübeck, Fahlenkampsweg 9

 

Seite 5   Salzburger Verein

Auf der diesjährigen Salzburger Versammlung, die am 23. Juni, um 14 Uhr im Haus Hubertus in Verbindung mit dem Gumbinner Bundestreffen in Bielefeld stattfinden wird, soll die nachstehende Tagesordnung behandelt werden:

 

1. Begrüßung durch den Vorsitzenden und Tätigkeitsbericht.

 

2. Bericht über die Kinderferienfahrt.

 

3. Kassenbericht und Entlastung des Kassenwartes.

 

4. Ahnen- und Geschlechterforschung, sowie Hilfsquellen der Familienforschung.

 

5. Begründung von Ortsgruppen des Salzburger Vereins.

 

6. Veröffentlichungen des Salzburger Vereins.

 

7. Sammelfahrt nach Salzburg.

 

8. Verschiedenes

 

Seite 5   Dr. Gille zur politischen Entwicklung

Ostpreußische Studenten tagten in Lüneburg

Häufig konnte das Ostpreußenblatt in den letzten Wochen von der Arbeit der ostpreußischen Studenten berichten. In den Tagen nach Pfingsten hielten die Studenten ihre vierte Studienwoche ab, die diesmal von der Akademischen Vereinigung Ordensland (der Hamburger Gruppe des Bundes Ostpreußischer Studierender) zusammen mit „Ostheim" in der Ostdeutschen Akademie, Lüneburg, veranstaltet wurde. Es war eine sehr bemerkenswerte, erfreuliche Tagung über ein durchaus unerfreuliches Thema: die Studenten beschäftigten sich mit den Grundlagen der kommunistischen Ideologie, dem Marxismus, Leninismus und Stalinismus. Dies geschah darum, weil das zu einer Auseinandersetzung mit dem Osten zunächst einmal das Wissen um die Theorie und Praxis des Kommunismus notwendig ist.

 

Dozenten der Ostdeutschen Akademie, alles Kenner der kommunistischen Politik und Ideologie, führten ihre Hörer mit knappen, grundlegenden Referaten in die Probleme ein. Es ist hier nicht die Stelle, auf die in ihrer Klarheit und ihrem Gehalt beachtlichen Vorträgen einzugehen. Wenn man eine Summe ziehen will, so kann man sie wohl in der an die Studenten gerichteten Aufforderung erblicken, dem Irrglauben des Kommunismus ein verantwortungsbewusstes Handeln nach den Maßstäben unserer westlichen Werteordnung entgegenzusetzen. Den einleitenden Referaten schlossen sich sehr lebendig geführte Diskussionen an.

 

Über das Thema „Marx-Lenin-Stalin" hinaus hatten die Studenten reichhaltige Gelegenheit, sich mit anderen Problemen der Ostpolitik zu befassen. So gab Dr. Gille, der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, in seinen Ausführungen über Fragen der Heimatpolitik einen Überblick über die im Zusammenhang mit Ostdeutschland stehende politische Entwicklung der letzten Jahre. Er betonte, die Ansicht, dass unsere Lage keine echte Chance mehr für uns enthalte, sei zweifellos nicht richtig. Historische Beispiele zeigten, dass wir nicht einem Phantom nachjagten. Politische Aktivität von unserer Seite sei allerdings Voraussetzung eines Erfolges, denn es gäbe kein Gebiet, wo man durch Verschweigen so schnell und gründlich Ansprüche verlieren könne, wie im Völkerrecht.

 

Andere Vorträge und Aussprachen hatten „Polens wirtschaftliche Existenzgrundlage" und die „Bemühungen der Hamburger Schulbehörde um die Erhaltung und Pflege des ostdeutschen Kulturgutes" zum Thema. Ein Besuch der Bundeswehr in Munsterlager und ausgedehnte Diskussionen mit den Offizieren der Bundeswehr standen ebenfalls auf dem Programm.

 

Man sieht: ein vielfältiger, reichhaltiger Stoff, mit dem die vierzig Studenten aus dem Bundesgebiet und Berlin nun wieder zu ihren Universitäten zurückgekehrt sind. Der Eindruck dieser Arbeitswoche in Lüneburg gibt die Gewähr, dass die jungen Menschen von diesem Stoff guten Gebrauch machen werden.

 

Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

29. Juni, 19.30 Uhr: Heimatkreis Königsberg / Bezirk Steglitz / Friedenau / Zehlendorf. Bezirkstreffen, Lokal: Beuche, Berlin-Steglitz, Hubertusstr. 10.

 

30. Juni, 9 Uhr: Heimatkreis Heilsberg. Dampferfahrt ab Fennbrücke Wedding nach Seepavillon Tegel. Fahrverbindung: S-Bahn Wedding, Straßenbahn 25, 35.

 

30. Juni, 8.45 Uhr: Heimatkreis Tilsit / Tilsit-Ragnit / Elchniederung. Dampferfahrt, Abfahrt Fennbrücke Wedding. Fahrverbindung: S-Bahn Wedding, Straßenbahn 25 und 35.

 

30. Juni, 15 Uhr: Heimatkreis Allenstein. Kreistreffen. Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48, Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Memmingen/Allgäu. Am Sterntreffen in Ulm nahmen 53 Mitglieder der Gruppe teil. Ihnen war eine herrliche Fahrt durch das Illertal beschieden. — Auf der letzten Zusammenkunft in der „Weizenbrauerei" warb der Vorsitzende Pentzek nach einem Bericht über das Bundestreffen für die Aktion „Helft ostpreußischen Kindern". Eine Geldsammlung wurde eingeleitet. — Geplant ist ein Omnibusausflug.

 

München Nord/Süd. Nächste Veranstaltungen: 6. Juli, 20 Uhr, Mitgliederversammlung in der Max-Emanuel-Brauerei, Adalbertstraße 33. — 14. Juli, Ausflug der Frauen. (Näheres wird noch bekanntgegeben.) — In der letzten Mitgliederversammlung sprach Landsmann, Oberstleutnant a. D. Curt Winckelmann, Regensburg, über Trakehnen. Er schilderte in anschaulicher Weise den Aufbau und die Leistungen der ostpreußischen Pferdezucht und deren Schicksal seit Kriegsende. Seine mit viel Beifall aufgenommenen Ausführungen wurden wirkungsvoll durch drei Filme unterstützt, die das Leben und Treiben früher in Trakehnen und in den jetzigen Zuchtstätten im Bundesgebiet zeigten.

 

BADEN-WÜRTHEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Würthemberg: Hans Krzywinski Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19

 

Ebingen. Am Sonnabend, dem 29. Juni, wird der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Krzywinski, mit der Stuttgarter Landesspielschar nach Ebingen kommen, wo in der Festhalle ein ostpreußischer Heimatabend stattfinden wird. — Etwa 40 Landsleute aus Ebingen nahmen an dem Sterntreffen der Landsmannschaft in Ulm/Donau teil.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144

 

Wiesbaden. Nächste Veranstaltungen: 23. Juni, Autobusfahrt über Worms, die Nibelungenstraße nach Speyer mit Besichtigung des Kaiserdoms. Rückfahrt über Neustadt und Bad Dürkheim mit längerem Aufenthalt. Fahrpreis: DM 7,50, Abfahrt 8 Uhr. Rückkehr etwa 21 Uhr. Treffpunkt: Luisenplatz — 7. Juli, Omnibusfahrt über Reinheim, Michelstadt, Erbach zu den mittelalterlichen Städten Amorbach, Miltenberg, Seligenstadt mit einer Pause im Schloß Eulbach. Fahrpreis DM 7,75. Abfahrt 8 Uhr, Luisenplatz, Rückkehr etwa 21 Uhr. Anmeldungen zu den Fahrten bei Landsmann Karl Neumann, Haydnstraße 30 oder bei Landsmann Fiehl, Rheingauer Straße 7. — In der letzten Monatsversammlung am 3. Juni, verabschiedete sich der bisherige Vorsitzende, Landsmann Loch, der infolge Berufswechsels nach Frankfurt/Main verzieht. Er dankte allen für die Mitarbeit an unserem gemeinsamen Ziel: Wiedergewinnung unserer Heimat. Nur, durch Erhaltung des landsmannschaftlichen Gedankens könne einmal dies Ziel auch Wirklichkeit werden. Daher sei es moralische Pflicht eines jeden Landsmannes, sich nicht nur selbst offen und nachdrücklich zu seiner Heimat zu bekennen, sondern auch alle diejenigen für unsere Landsmannschaft zu gewinnen, die immer noch abseits stehen. Landsmann Friedrich Sender, der Nachfolger, dankte Landsmann Loch in warmen Worten für seine uneigennützige Aufbauarbeit in den vergangenen Jahren. Ein Vortrag von Landsmann Loch über das 8. Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz brachte Aufklärung über die jetzige Lage des Lastenausgleichs. Die Jungengruppe des DJO brachte zwei Hans-Sachs-Spiele („Der Roßdieb" und „Das Kälberbrüten") sowie ein Schattenspiel. Besonderen Anklang fanden die zum Schluss von den Jungen gesungenen Heimat- und Fahrtenlieder.

 

Gießen. Die studentische Jagdgemeinschaft veranstaltete in der Vortragsreihe „Jagdliche Themen" einen Filmabend über Ostpreußen. Forstmeister Lopsien (früher Rominten) sprach über das Tierparadies Ostpreußen und gab Erläuterungen zu den Filmen „Die Rominter Heide", „Jagd in Trakehnen" und „Land zwischen Haff und Meer". Forstmeister Lopsien hatte seinerzeit an dem Film über die Rominter Heide selbst mitgearbeitet und verstand es meisterlich, die Zuhörer mit seinen lebendigen Ausführungen zu fesseln. Fast zweihundert Gäste, darunter etwa 130 Studenten, viele Heimatvertriebene und Einheimische waren zu dieser Veranstaltung erschienen.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Kohlenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel Westerwald, Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75 Frankfurt am Main.

 

Ludwighafen a. Rh. Am 29 Juni, um 20 Uhr, in der Walhalla, Oppersheimer Straße, Heimat- und Filmabend. Auch die Landsleute aus der Umgebung sind herzlich eingeladen.

 

Mainz. Am Dienstag, dem 25. Juni, 17.30 Uhr, werden sich die Ostpreußen aus Mainz und Umgebung in Mainz auf der Großen Bleiche, Ecke Löwenhofstraße, zur Besichtigung der Mainzer Verlagsanstalt treffen. Ab 20 Uhr, Versammlung im „Gärtnereck", Große Bleiche, mit Neuwahl des Arbeitskreises.

 

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14

 

Regierungsbezirkstreffen in Alsdorf bei Aachen

Anlässlich des III. Regierungsbezirkstreffens in Alsdorf bei Aachen, am 13. und 14. Juli, ergeht der Aufruf an die Nachbargruppen und Kreisgruppen (Aachen-Stadt, Merkstein, Hoengen, Eschweiler und Aldenhoven) bereits recht zahlreich zum Kulturabend am Sonnabend, dem 13. Juli, 20 Uhr, in der Festhalle Alsdorf-Ofden zu erreichen, da für diese Gruppen gute Verbindungen bestehen. Die Landesgruppe wird die Ausstellung „Ost- und westpreußische Persönlichkeiten und ihr Werk“ zur Verfügung stellen. Die Eröffnung der Ausstellung wird noch bekanntgegeben. Die Jugendgruppen werden gebeten, Wimpel, Fahnen und Instrumente mitzubringen. Auf der Großkundgebung am Sonntag, dem 14. Juli, 11 Uhr, spricht der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Grimoni, in den Räumen des EBV-Kasinos. Einzelheiten werden in den nächsten Folgen veröffentlicht. Die Bezirksleitung Aachen, Südstraße 26/I, erteilt bereitwillig jede weitere Auskunft.

 

Bochum. Am Freitag, dem 21. Juni, wird um 19.30 Uhr im Industrie-Hotel, Herner Straße 53/55, gegenüber dem Bergbaumuseum (Straßenbahnlinien 8 und 18), ein ostpreußischer Filmabend stattfinden, verbunden mit einem Heimattreffen aller, in Bochum wohnenden Ostpreußen. An diesem Abend wirken mit: Mitglieder des Akkordeonorchesters Bochum-Werne und eine Singgruppe. — Am Mittwoch, dem 3. Juli, 13 Uhr, Omnibusfahrt ins Blaue. Anmeldungen hierfür sind ab 20. Juni zu richten an Frau Gehrmann, Nordring 65, und an Frau Buttler, Dibergstraße 52. Der Fahrpreis beträgt 3,-- DM und ist bei der Anmeldung zu entrichten. — Am 14. Juli wird aus Anlass des Abstimmungsgedenktages in Ostpreußen eine große Feierstunde im Parkhaus Bochum stattfinden. Diese Feier wird gemeinsam mit den Heimattreuen im Gedenken an unser unvergessliches Ostpreußen im Gedenken an unser unvergessliches Ostpreußen begangen. Programme hierfür sind ab 21. Juni, bei dem Kreisschatzmeister, Fritz Gehrmann, Nordring 65, zu haben.

 

Groß-Dortmund. Der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Alfred Gille, wird in der nächsten Monatsversammlung in einem Vortrag wichtige Fragen der Landsmannschaft erläutern. Die Versammlung findet am Dienstag, dem 25. Juni, 20 Uhr, im Hotel Industrie, Mallinkrodtstraße 210/214, statt. Anschließend geselliges Beisammensein mit Tanz, Gäste herzlich willkommen. — Die Zusammenkunft der Frauengruppe am 8. Juli, fällt aus, dafür ist an diesem Tag ein Ausflug am Seilersee vorgesehen. Näheres wird bei der Versammlung am 25. Juni bekanntgegeben werden. Frauenabend im Hotel Industrie am 22. Juli, 15 Uhr. — Die Jugendgruppe trifft sich jeden Freitag um 19 Uhr im Fritz-Hensler-Haus, Raum 119. Neuanmeldung dort bei Pitzarka. — Auf der letzten Monatsversammlung hielt Herr Pempe einen Vortrag über die 8. Novelle des Lastenausgleichsgesetzes. Danach wurden drei Tonfilme aus Ostpreußen vorgeführt.

 

Münster. Die Jugendgruppe gab der letzten Mitgliederversammlung am 4. Juni, im Aegidiihof eine muntere und lustige Note. Es wurden schöne, heimatliche Lieder gesungen und Tänze wie Quadrille. Ostländer, und das originelle „Viergespann" vorgeführt. Ein Laienspiel „Mann ohne Frau" schloss sich diesen Darbietungen an.

 

Witten/Ruhr. Am Sonnabend, dem 22. Juni, 19.30 Uhr, Sommerfest der Arbeitsgemeinschaft der Landsmannschaften auf dem Hohenstein. Von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr stehen Omnibusse zur Fahrt nach Hohenstein auf dem Marktplatz (Omnibusbahnhof) bereit. Um rege Beteiligung wird gebeten. — Die nächste Monatsversammlung muss vom 22. Juni, auf Freitag, den 28. Juni, verlegt werden. Beginn 20 Uhr im Josefshaus. — Am Sonnabend, dem 13. Juli, Sommerfest der Gruppe im Josefshaus. Beginn 19 Uhr.

 

Steele-Überruhr. Mitgliederversammlung am 23. Juni, um 16 Uhr, in der Gaststätte Schürrmann, Essen-Steele, Krayer Straße. Es spricht Dr. F. Gause, der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe.

 

Warendorf. Am Sonnabend. 22. Juni, ab 16 Uhr, im Gasthaus Greiwe-Fehrenkämper, Warendorf. An der Tönneburg, Gartenfest mit Tanz. Alle Ostpreußen im Kreise Warendorf und auch die in den benachbarten Kreisen wohnenden Landsleute sind herzlich eingeladen. Gäste willkommen.

 

Unna. Auf der letzten erweiterten Vorstandsbesprechung wurden Pakete im Werte von 150,-- DM für bedürftige Landsleute in der sowjetisch besetzten Zone versandtfertig gepackt. Die Summe wurde durch Spenden der Mitglieder und durch einen Zuschuss aus der Kasse der Gruppe erreicht. Auf der letzten Monatsversammlung konnten schon Briefe verlesen werden, die von den Empfängern eingegangen waren. Aus allen Briefen ersah man, wie notwendig solche Hilfen für unsere Landsleute in der Zone sind. — Das traditionelle Johannisfeuer auf der Wilhelmshöhe wird am Sonnabend, dem 22. Juni, um 21.30 Uhr, entzündet werden. Abmarsch der Landsmannschaft und der Jugendgruppe um 20 Uhr, vom Alten Markt in Unna. Pendelverkehr mit Omnibussen wird eingerichtet.

 

Viersen. Zu Beginn der Monatsversammlung am 1. Juni, konnte der 1. Vorsitzende, Max Pillath, eine große Anzahl neuer Mitglieder begrüßen, die dank einer hervorragenden Werbung zum ersten Mal den Weg zur Landsmannschaft gefunden hatten. Er erläuterte den Sinn der Landsmannschaften und schilderte in einem Vortrag die jetzigen Zustände in Ostpreußen. Sodann berichtete er über den Vertriebenenbeirat. — Für die nächste Monatsversammlung am 6. Juli, kündigte Landsmann Pillath einen Vortrag über den Dichter Arno Holz an. - Der Sommerausflug wird am 21. Juli nach Niederbreisig zum Rhein stattfinden. Anmeldungen nimmt Frau Blasius, Rathausstraße 2, entgegen; der Fahrpreis beträgt 12,-- DM

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Hannover. Die Gruppe wird am 29. Juni, im Döhrener Maschpark, ein Sommerfest veranstalten. Ab 17 Uhr, Kinderbelustigungen und ab 19 Uhr, Unterhaltung und Tanz für Erwachsene.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 16 II

 

Flensburg. Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der dritte Vorsitzende Bozian über die Tätigkeit der Gruppe im vergangenen Jahr und erwähnte, dass die kulturelle Arbeit im Vordergrund gestanden habe. Auf den Monatsversammlungen wurden Filme und Lichtbildserien über die Heimat gezeigt. Zu den sozialen Aufgaben gehört die Betreuung der Landsleute, die über siebzig Jahre alt sind. Auch in diesem Jahr wurden den Abiturienten der Flensburger Schulen Alberten mit einem Glückwunschschreiben überreicht. Die Gruppe Flensburg pflegt diesen Brauch schon seit Jahren. Einen schmerzlichen Verlust für die Gruppe bedeutete das Hinscheiden des hochverdienten 1. Vorsitzenden, Schulrat Babbel. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis. An Stelle des verstorbenen ersten Vorsitzenden wurde einstimmig Dr. Kob gewählt. Zweiter Vorsitzender, Erich Bozian; dritter Vorsitzender, Landsmann Drengk; Frauenreferentin, Frau Dr. Wiedwald. Kreisberater, Rietenbach, gab eine Übersicht über die Neugestaltung der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Rentenversicherung und des Lastenausgleichs.

 

Elmshorn. In der letzten Monatsversammlung beachtete Landsmann Eidinger über das Bundestreffen in Bochum. Großen Eindruck machte auf die Landsleute die Tatsache, dass zum ersten Mal auch Vertreter der polnischen Presse offiziell an dem Treffen teilgenommen haben. Die Rede des Sprechers der Landsmannschaft, Dr. Gille, wurde eingehend erörtert und gewürdigt. Eine Danzigerin, die erst vor kurzer Zeit in die Bundesrepublik gekommen ist, sprach über das Leben in der Heimat und bat die Landsleute, die Verbindung zu unseren Brüdern und Schwestern in der Heimat nicht abreißen zu lassen.

 

Lübeck. Für Dienstag, den 25. Juni, sind alle ostpreußischen Hausfrauen zu einem Hausfrauen-Nachmittag, um 15 Uhr, nach dem Haus Deutscher Osten eingeladen. In dem Flüchtlingsdurchgangslager Blankensee wird am Mittwoch, dem 26. Juni, der Film „Ostpreußenland unter dem Kreuz“, um 17 Uhr, für die Schulen und um 19 Uhr, für alle Landsleute gezeigt werden. – Die Landsmannschaft, der Ostpreußen, lädt alle Landsleute mit ihren Familienangehörigen zu einem Sommerfest am Sonnabend, dem 6. Juli, im Haus Deutscher Osten ein. Ab 16 Uhr, Kinderbelustigungen sowie Preisschießen für Damen und Herren. Ab 20 Uhr Darbietungen des Ost- und Westpreußenchors und der Kapelle der Landsmannschaft. Die Ausgestaltung des Sommerfestes hat die Heimatkreisgruppe Königsberg-Stadt übernommen. Eintrittskarten sind im Vorverkauf in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Lübeck, Hüxtertorallee Nr. 2, zu haben. – Am Mittwoch, 10. Juli, spricht um 19.30, im Haus Deutscher Osten Rechtsanwalt Dr. Wiebe über die Verbesserungen des Lastenausgleichs durch die 8. Novelle. Hierzu werden die gesamten Kreisobleute der Landsmannschaft sowie die Mitglieder mit ihren Angehörigen der Heimatkreisgruppen Allenstein, Gerdauen, Mohrungen, Osterode und Wehlau hiermit eingeladen.

 

Mölln. Die Gruppe plant für den 7. Juli, einen Busausflug nach Lauenburg und Geesthacht. Besichtigung der Stadt Lauenburg und der Staustufe in Geesthacht. Fahrpreis 3,50 DM; Abfahrt 9 Uhr vom Bauhof. Anmeldung und Bezahlung des Preises bis zum 01.07.1957, bei String, Wasserkrügerweg (Laden), erbeten.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168, Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Betriebsversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsauswiese mitzubringen.

 

Eimsbüttel: Sonnabend, 22. Juni, 20 Uhr, im Restaurant Heusshof, Hamburg 19, Fruchtallee 136a, Vortrag des Landesgeschäftsführers über das Bundestreffen in Bochum. Danach Besprechung über den Ausflug im Juli.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 2. Juli, 20 Uhr, Monatszusammenkunft im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1.

 

Wandsbek: Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, im Bezirkslokal Lackemann, Wandsbek, Hinterm Stern 4, nächster Heimatabend.

 

Elbgemeinde: Unsere monatlichen Zusammenkünfte in den Ferienmonaten Juli und August fallen aus. Unser treuer Landsmann und Kassenwart Hans Salewski, aus Königshöhe, Kreis Lötzen, jetzt Hamburg-Blankenese, Oesterleystraße 17, begeht am 25. Juni 1957, seinen 70. Geburtstag. Herzliche Glückwünsche.

 

Kreisgruppenversammlungen

Goldap: Jahreshaupttreffen des Kreises Goldap am Sonntag, 23. Juni, in Hamburg, im Winterhuder Fährhaus. Beginn 9 Uhr (U-Bahn Hudtwalckerstraße und Linie 18).

 

Gerdauen: Sonnabend, 22. Juni, 20 Uhr, im Restaurant Heusshof, Hamburg 19, Fruchtallee 136a, Vortrag des Landesgeschäftsführers über das Bundestreffen in Bochum. Danach Besprechung über den Ausflug im Juli.

 

Gumbinnen: Autobusfahrt nach Bielefeld, am Sonnabend, 22. Juni, Abfahrt vom Hauptbahnhof (Europäischer Hof) um 7 Uhr. Hin- und Rückfahrt pro Person 14,-- DM. Gemeinschafts-Nachtquartier 2,-- DM. Anmeldungen umgehend erbeten an Walter Selke, Hamburg 33, Harzensweg 1/IV, oder an Heinz Crede, Hamburg 34, Hermannstal 52.

 

Lyck. Autobusfahrt zum Kreistreffen nach Hagen, am 17. August. Meldungen bitte an Landsmann Mischkewitz, Hamburg-Barmbek, Langenrehm 39.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof), am 26. Juni, Heimabend. – Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof).

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 Uhr bis 21 Uhr, in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel und Eppendorf: Kinder bis 10 Jahre jeden Dienstag von 15 bis 16.30 Uhr, Jungen und Mädel von 10 bis 14 Jahren jeden Dienstag von 16.30 bis 18 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101. – Jungen und Mädel über 14 Jahre jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 3. Juli, sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag, 27. Juni, - Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der Schule Bovestraße 12 (Baracke auf dem Hof) nächstes Treffen am 22. Juni.

 

Ostpreußische Studenten treffen sich.

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg.

Universität – Postfach 14, Telefon 26 18 72 oder 45 52 89 (Leies, Kakies) oder Hamburg 13, Parkallee 86 (45 25 41).

 

Unsere nächsten Veranstaltungen:

27. Juni, 19.30 Uhr, Parkallee 86, Landsmannschaft Ostpreußen: Hubert Koch, Vortrag mit Lichtbildern (Der Vater Land, Ostpreußen, Westpreußen und das Baltikum).

 

4. Juli, 19.30 Uhr, Parkallee 86. Landsmannschaft Ostpreußen: Dr. Anweiler (Schulbehörde), Probleme und Entstehung der Oder-Neiße-Linie (historische Schau).

 

Gäste willkommen.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Musischer Kreis: Jeden Dienstag von 19.30 bis 21.30 Uhr im Heim, Lothringer Straße 18, grünes Zimmer. – Heimabende: Donnerstag, alle vierzehn Tage, nächstes Treffen am 4. Juli von 19.30 bis 21.30 Uhr, im Heim Winterhuder Weg 11, II. Stock, Zimmer 207. – Tanzkreis: Alle vierzehn Tage von 19.30 bis 21.30 Uhr im gleichen Heim, nächstes Treffen am Donnerstag, 27. Juni.

 

Seite 7   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Fortsetzung aus der letzten Folge

 

Kreis Rastenburg:

Frieda Bombe, geb. Bialok, geb. 19.07.1914 (Rastenburg), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Irmgard Bombe, geb. 28.11.1937 (Rastenburg), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Ida Katschinski, geb. Jeromin, geb. 01.09.1901 (Heiligelinde), kommt jetzt aus Heiligelinde;

 

Hilde Katschinski, geb. 18.12.1923 (Heiligelinde), kommt jetzt aus Heiligelinde;

 

Leo Katschinski, geb. 19.03.1937 (Heiligelinde), kommt jetzt aus Heiligelinde;

 

Ida Lewandrowski, geb. Fischer, geb. 17.09.1912 (Fischbach), kommt jetzt aus Bäslack;

 

Alfred Lewandrowski, geb. 24.12.1933 (Fischbach), kommt jetzt aus Bäslack;

 

Emilie Maschlanka, geb. 21.08.1888 (Mulack), kommt jetzt aus Mulack;

 

Frieda Maschlanka, geb. 08.12.1922 (Mulack), kommt jetzt aus Mulack;

 

Emma Müller, geb. Blaskowitz, geb. 05.11.1905 (Borschenen), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Irmgard Müller, geb. 21.08.1936 (Borschenen), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Manfred Müller, geb. 09.11.1938 (Borschenen), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Gisela Müller, geb. 03.08.1940 (Borschenen), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Hermann Podranski, geb. 07.11.1889 (Mulack), kommt letzt aus Mulack;

 

Liesette Podranski, geb. Hein, geb. 15.06.1891 (Mulack), kommt jetzt aus Mulack;

 

Frieda Pogoda, geb. Rogall, geb. 05.10.1908 (Stettenbruch), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Siegfried Pogoda, geb. 20.05.1934 (Stettenbruch), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Ursula Pogoda, geb. 21.03.1941 (Stettenbruch), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Waltraut Pogoda, geb. 29.09.1943 (Stettenbruch), kommt jetzt aus Salzbach;

 

Agnes Prymas, geb. Borkowski, geb. 17.04.1889 (Motgarben), kommt jetzt aus Motgarbe;

 

Berta Sprung, geb. Stanislaw, geb. 08.03.1910 (Rastenburg), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Fritz Sprung, geb. 14.06.1934 (Rastenburg), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Siegrid Sprung, geb. 03.03.1939 (Rastenburg), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Hedwig Tolksdorf, geb. 13.10.1933 (Bäslackshof), kommt jetzt aus Langenbrück, Kreis Sensburg;

 

Gertraud Tolksdorf, geb. 19.02.1943 (Bäslackshof), kommt jetzt aus Langenbrück;

 

Arnold Tolksdorf, geb. 03.04.1944 (Bäslackshof), kommt jetzt aus Lauenbrück;

 

Hildegard Tubel, geb. Koss, geb. 11.07.1911 (Rastenburg), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Ingeborg Tubel, geb. 27.07.1937 (Rastenburg), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Hannelore Tubel, geb. 22.07.1938 (Rastenburg), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Ursula Tubel, geb. 01.10.1952 (Rastenburg), kommt jetzt aus Bartenstein.

 

Kreis Rößel:

Anna Langanke, geb. 04.05.1901 (Stumprack) kommt jetzt aus Bäslack, Kreis Rastenburg;

 

Ursula Langanke, geb. 12.05.1931 (Stumprack), kommt jetzt aus Bäslck;

 

Franziska Steffen oder Staffen (schlecht lesbar), geb. Jorzik, geb. 24.10.1894 (Bischofsburg), kommt jetzt aus Sadau, Kreis Ortelsburg.

 

Kreis Sensburg:

Siegfried Bahl, geb. 13.04.1872 (Ukta), kommt jetzt aus Ukta;

 

Marie Beeke, geb. Engelke, geb. 08.04.1883 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Charlotte Berg, geb. Karkowski, geb. 02.04.1915 (Eichmedien), kommt jetzt aus Eichmedien;

 

Anita Berg, geb. 17.02.1940 (Eichmedien), kommt jetzt aus Eichmedien;

 

Else Bilske, geb. Konopatzki, geb. 31.05.1910 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Sabine Bilski, geb. 05.06.1943 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Erich Bock, geb. 13.07.1896 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Berta Bock, geb. Paulusch, geb. 19.09.1896 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Marie Bogatz, geb. Skalla, geb. 18.08.1893 (Pfaffendorf), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Anna Bogatz, geb. 21.08.1921 (Pfaffendorf), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Emma Bogatz, geb. 02.11.1926 (Monat schlecht lesbar) (Pfaffendorf), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Erika Bogatz (schlecht lesbar), geb. 07.02.1935 (Pfaffendorf), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Ida Bojahr, geb. Reiss, geb. 20.02.1908, (Kersten), kommt jetzt aus Kersten;

 

Manfred Bojahr, geb. 02.11.1941 (Kersten), kommt jetzt aus Kersten;

 

Gustav Bublin, geb. 26.12.1886 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Luise Bublin, geb. Radmacher, geb. 24.11.1890 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Auguste Dzubba, geb. Rossocha, geb. 16.08.1884 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Marie Faltin, geb. Szeninga, geb. 22.07.1882 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Marie Fratzke, geb. Ocko, geb. 05.11.1904 (Demin), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Gerda Fratzke, geb. 24.06.1934 (Demin), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Martin Fratzke, geb. 16.11.1938 (Demin), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Amalie Girod, geb. Tyssarzik, geb. 01.12.1885 (Talten), kommt jetzt aus Talten;

 

Anna Gonska, geb. Petter, geb. 09.08.1887 (Sensburg), kommt jetzt aus Kobulten, Kreis Ortelsburg;

 

August Gresch, geb. 15.08.1887 (Julienhöfen), kommt jetzt aus Weisnitzen;

 

Auguste Gresch, geb. Witzniski, geb. 01.06.1886 (Julienhöfen), kommt jetzt aus Weisnitzen;

 

Marie Guth, geb. Bloch, geb. 09.02.1877 (Sixdroy), kommt jetzt aus Sixdroy;

 

Wilhelmine Gutziewski, geb. Giesa, geb. 28.10.1889 (Hirschen), kommt jetzt aus Hirschen;

 

Hartwich, geb. Parczany, geb. 21.11.1870 (Eichmedien), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Helene Hein, geb. 15.01.1898 (Sensburg), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Rosa Heinrich, geb. Samland, geb. 22.02.1874 (Gr.-Stamm), kommt jetzt aus Gr.-Stamm;

 

Martha Heinrich, geb. 23.07.1903 (Groß-Stamm), kommt aus Gr.-Stamm;

 

Franz Heinrich, geb. 08.08.1908 (Gr.-Stamm), kommt jetzt aus Gr.-Stamm;

 

Liesbeth Herrmann, geb. Seewald, geb. 18.02.1925 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Siegfried Herrmann, geb. 19.09.1943 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Ursula Herrmann, geb. 22.11.1945 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Renate Hertel, geb. 25.06.1938 (Sensburg) kommt jetzt aus Sensburg;

 

Marie Hildebrandt, geb. Hand, geb. 05.01.1893 (Gelsenkirchen), kommt jetzt aus Ribben, Kreis Sensburg;

 

Wilhelmine Holz, geb. Fabian, geb. 02.12.1888 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Elisabeth Holz, geb. 18.05.1886 (Eichmedien), kommt jetzt aus Eichmedien;

 

Auguste Hübner, geb. Gollo, geb. 22.08.1880 (Kruttinnerofen), kommt jetzt aus Kruttinnerofen;

 

Franz Illczuk, geb. 15.10.1893 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Wilhelmine Illczuk, geb. Salewski, geb. 10.09.1895 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Auguste Jastremski, geb. Ziemek, geb. 03.08.1882 (Buchenhagen), kommt jetzt aus Buchenhagen;

 

Ernst Jastremski, geb. 21.02.1938 (Buchenhagen), kommt jetzt aus Buchenhagen;

 

Gottlieb Jendreizik, geb. 15.06.1883 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Luise Jendreizik, geb. Wiezorek, geb. 11.01.1908 (Nikolaiken), kommt jetzt aus Nikolaiken;

 

Marie Jerosch, geb. 20.07.1894 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Helmut Joswig, geb. 13.03.1939 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Maria Kembügler, geb. Marschewka, geb. 18.04.1893 (Erlenau), kommt jetzt aus Erlenau;

 

Adolf Klein, geb. 01.02.1878 (Sgon), kommt jetzt aus Hirschen;

 

Maria Kless, geb. Schiewek, geb. 12.05.1892 (Gansen), kommt jetzt aus Gansen;

 

Günter Klinger, geb. 24.03.1880 (Rottenfelde), kommt jetzt aus Rottenfelde;

 

Maria Klinger, geb. Masannek, geb. 12.07.1883 (Rottenfelde), kommt jetzt aus Rottenfelde;

 

Lina Klinger, geb. 08.10.1888 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Friedrich Klohs, geb. 24.04.1880 (Macharren), kommt jetzt aus Macharren;

 

Maria Klohs, geb. Kortzitzki, geb. 18.10.1888 (Macharren), kommt jetzt aus Macharren;

 

Henriette Knischewski, geb. Walloch, geb. 15.12.1899 (Julienhöfen), kommt jetzt aus Julienhöfen;

 

Auguste Kolipost, geb. Poch, geb. 20.05.1896 (Selbongen), kommt jetzt aus Selbongen;

 

Minna Kostrzewa, geb. Dutz, geb. 20.05.1891 (Kadick), kommt jetzt aus Rheinswein;

 

Elise Mangel, geb. Abermeth, geb. 01.01.1878 (Sensburg) kommt jetzt aus Sensburg;

 

August Marzinski, geb. 08.02.1880 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Luise Marzinski, geb. Manko, geb. 29.05.1880 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Ida Meckelburger, geb. Jedamek, geb. 15.11.1899 (Kruttinnen), aus Kruttinnen;

 

Dieter Meckelburger, geb. 09.10.1935 (Kruttinnen), aus Kruttinnen;

 

Martha Morawietz, geb. Göbel, geb. 14.06.1902 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Frank Marowietz, geb. 05.03.1944 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Gustav Nora, geb. 02.07.1889 (Charlotten), aus Charlotten;

 

Marie Nora, geb. 07.11.1892 (Charlotten), aus Charlotten;

 

Ottilie Papajewski, geb. Mensack, geb. 01.09.1891 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Marie Patzer, geb. Gask, geb. 12.08.1894 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Henriette Peik, geb. Slawski, geb. 29.05.1904 (Seehesten), aus Seehesten;

 

Ernst Piechotka, geb. 16.05.1908 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Helene Piechotka, geb. 19.04.1890 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Frieda Piesowotzki, geb. Konstantin, geb. 30.05.1892 (Sorquitten), aus Sorquitten;

 

Erna Potschka, geb. Koch, geb. 18.09.1894 (Peitschendorf), aus Sensburg;

 

Luise Przywara, geb. Paprotta, geb. 02.12.1882 (Julienhöfen), aus Julienhöfen;

 

Karoline Putzicha, geb. Glinka, geb. 12.10.1877 (Kl.-Jerutten), aus Marxöwen, Kreis Ortelsburg;

 

Marie Reck, geb. Trox, geb. 24.10.1880 (Hammerbruch), aus Partsch;

 

Helene Reck, geb. .20.08.1903 (Hammerbruch), aus Partsch;

 

Walter Rohrandt, geb. 20.12.1930 (Wachau), aus Bartenstein;

 

Lucie Rose, geb. Grön, geb. 25.11.1873 (Wosnitzen), aus Wosnitzen;

 

Marie Rosocha, geb. Dombrowski, geb. 15.02.1891 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Fritz Rudnick, geb. 31.12.1884 (Sgon), aus Sgon;

 

August Sbresny, geb. 03.05.1875 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Auguste Seewald, geb. Farin, geb. 21.05.1875 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Anna Stobbe, geb. Bankowski, geb. 26.02.1884 (Seehesten), aus Seehesten;

 

Fritz Stobbe, geb. 15.10.1912 (Seehesten), aus Seehesten;

 

Helene Szech, geb. 01.02.1912 (Eichhöhe), aus Eichhöhe;

 

Bernhard Szech, geb. 06.05.1938 (Eichhöhe), aus Eichhöhe;

 

Helmut Szech, geb. 23.04.1940 (Eichhöhe), aus Eichhöhe;

 

Renate Szech, geb. 12.10.1943 (Eichhöhe), aus Elchhöhe;

 

Auguste Scharna, geb. Bolz, geb. 07.09.1870 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Marie Schlicht, geb. 28.03.1901 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Martha Schwarz, geb. Rossig, geb. 18.02.1893 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Paul Trebel, geb. 16.03.1874 (Wahrendorf), aus Wahrendorf;

 

Karl Tutas, geb. 24.11.1890 (Kl.-Jerutten), aus Kl.-Jerutten;

 

Marie Tutas, geb. Agelek, geb. 15.09.1895 (Kl.-Jerutten), aus Kl.-Jerutten;

 

Brigitte Ullisch, geb. Morawitz, geb. 18.02.1932 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Peter-Karl Ullisch, geb. 14.03.1954 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Henriette Wachowski, geb. Doepner, geb. 12.08.1890 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Amalie Waldteich, geb. Komm, geb. 22.01.1877 (Guschanka), aus Sensburg;

 

Marta Waschk, geb. Niklas, geb. 07.06.1899 (Salpia), aus Buchenhagen;

 

Siegfried Waschk, geb. 20.10.1929 (Salpia), aus Buchenhagen;

 

Jürgen Waschkowski, geb. 17.10.1938 (Charlottenburg), aus Buchenhagen;

 

Paul Weiss, geb. 07.06.1894 (Obermühlental), aus Obermühlental;

 

Emma Weiss, geb. Laleike, geb. 09.04.1888 (Obermühlental), aus Obermühlental;

 

Wilhelmine Wentzek, geb. Rautenberg, geb. 14.09.1877 (Erlenau), aus Erlenau;

 

Georg Wilewka, geb. 14.03.1877 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Herta Wischnewski, geb. 04.09.1934 (Neu-Ukta), aus Ukta;

 

Ida Wlotzka, geb. Fleischer, geb. 13.01.1875 (Seehesten), aus Seehesten);

 

Frieda Wlotzka, geb. 06.12.1908 (Seehesten), aus Seehesten.

 

Kreis Treuburg:

Henriette Bertsch, geb. Grafenberger, geb. 17.11.1895 (Gusen), kommt jetzt aus Gansen, Kreis Sensburg;

 

Marie Falk, geb. Stilloch, geb. 24.09.1879 (Reuß) aus Nikolaiken;

 

August Franke, geb. 13.02.1874 (Kruppinnen), aus Gurkeln, Kreis Sensburg;

 

Johanna Franke, geb. Wilzopolski, geb. 13.04.1890 (KrupDinnen), aus Gurkeln;

 

Emil Franke, geb. 10.01.1878 (Kruppinnen), aus Gurkeln;

 

Ottilie Frohnert, geb. Elsner, geb. 01.07.1880 (Kruppinnen), aus Gurkeln;

 

Samuel Grigo, geb. 31.05.1876 (Masuren), aus Koslau;

 

Auguste Grigo, geb. Kwallo, geb. 25.10.1873 (Masuren), aus Koslau;

 

Maria Hübner, geb. Kuschewski, geb. 10.11.1887 (Gelsenkirchen), aus Laxdoyen, Kreis Rastenburg;

 

Johanna Kossak, geb. Rohrmoser, geb. 17.07.1892 (Kl.-Bolken), aus Salpkeim;

 

Wilhelmine Lask, geb. Luss, geb. 11.10.1875 (Bärengrund), aus Bärengrund;

 

Frieda Lask, geb. 14.04.1911 (Bärengrund), aus Bärengrund;

 

Ehrenfried Luxa, geb. 04.08.1937 (Treuburg), aus Gr.-Strelitz/Oberschlesien;

 

Auguste Mazureck, geb. Kritzka, geb. 03.10.1885 (Masuren), aus Koslau;

 

Wilhelmine Orlowski, geb. Korrek, geb. 08.07.1885 (Willkassen), aus Eichendorf, Kreis Johannisburg;

 

Gertrud Pfiedrich, geb. Scholz, geb. 05.06.1901 (Treuburg), aus Sensburg;

 

Johann Skrodki, geb. 04.11.1876 (Herzogskirchen), aus Herzogskirchen;

 

Erna Sobottka, geb. Hübner, geb. 08.12.1908 (Suleiken), aus Laxdoyen;

 

Wilhelm Sobottka, geb. 29.07.1938 (Suleiken), aus Laxdoyen;

 

Edelgard Sobottka, geb. 18.01.1941 (Suleiken), aus Laxdoyen;

 

Friedrich Sobottka, geb. 23.02.1872 (Suleiken), aus Laxdoyen;

 

Wilhelmine Taddey, geb. Kulik. geb. 30.10.1883 (Lindenort), aus Lindenort;

 

Minna Tessarzik, geb. Bolk, geb. 06.03.1893 (Reimannswalde), aus Sensburg;

 

Karoline Usko, geb. Gritzo, geb. 26.03.1892 (Jelitten), aus Erlenau.

 

Mit dem Aussiedlertransport am 18. März 1957, sind Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wird die Liste der Angehörigen dieses Transportes. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Anna Behrendt, geb. 21.09.1890 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Karin Goroncy, geb. 28.10.1941 (Allenstein), kommt jetzt aus Riesenburg;

 

Mathilde Groß, geb. Jäger, geb. 28.06.1887 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Josef Hahn, geb. 16.03.1885 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Helga Heine, geb. 08.11.1940 (Allenstein), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Johann Jedamski, geb. 03.11.1880 (Leinau), kommt jetzt aus Leinau;

 

Emma Jedamski, geb. Bolinski, geb. 30.03.1890 (Leinau), kommt jetzt aus Leinau;

 

Ottilie Kern, geb. Quiatkowski, geb. 09.04.1893 (Bertung), kommt jetzt aus Bertung;

 

Siegmund Kollodzinski, geb. 19.07.1952, kommt jetzt aus Allenstein;

 

Anni Kollodzinski, geb. Seitz, geb. 25.07.1919 (Kropleinen), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Lothar Koslowski, geb. 14.03.1938 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Lucia Koslowski, geb. Klein, geb. 31.08.1919 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Maria Lendzian, geb. 14.02.1911 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Herta Manowicz, geb. Lippka, geb. 06.05.1912 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Josef Manowicz, geb. 03.06.1909 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Josef Nerowski, geb. 17.03.1889 (Alt-Kaletka), kommt jetzt aus Alt-Kaletka;

 

Ella Perrey, geb. Grünheidt, geb. 19.05.1894 (Warkallen), kommt jetzt aus Wilmsdorf, Kreis Osterode;

 

Karl Perrey, geb. 10.10.1881 (Warkallen), kommt jetzt aus Wilmsdorf;

 

Auguste Propolanies, geb. Rohse, geb. 18.12.1881 (Neukokendorf), kommt jetzt aus Neukokendorf;

 

Hildegard Riemer, geb. 29.06.1915 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Juliane Sabellek, geb. Schielitz, geb. 08.03.1874 (Nattern), kommt jetzt aus Nattern;

 

Irene Samorey, geb. Boehnke, geb. 01.12.1921 (Datteln), kommt jetzt aus Likusen;

 

Siegmund Samorey, geb. 18.02.1951, kommt jetzt aus Likusen;

 

Reinhold Samorey, geb. 18.10.1953, kommt jetzt aus Likusen;

 

Elisabeth Smolinski, geb. Hinz, geb. 07.03.1910 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Klaus Smolinski, geb. 28.07.1937 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Helga Smolinski, geb. 19.02.1939 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Edith Smolinski, geb. 19.02.1939 (Allenstein), kommt jetzt aus Likusen;

 

Franziska Schaffrinski, geb. Prosch, geb. 20.11.1891 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Reinhard Schnarkowski, geb. 25.07.1940 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Werner Schnarkowski, geb. 03.03.1939 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Anna Schnarkowski, geb. Genia, geb. 10.05.1915 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Elisabeth Schulz, geb. Tuschinski, geb. 30.05.1894 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Katharina Stachowitz, geb. Bolitta, geb. 29.11.1873 (Allenstein), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Franz Thiedmann oder Thiedemann, geb. 17.09.1894 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Marta Thiedemann, oder Thiedmann, geb. Pisczonka, geb. 20.11.1893 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Barbara Wichert, geb. 30.09.1914 (Gedeiten), kommt jetzt aus Gedeiten;

 

Lucia Ziemann, geb. 13.10.1925 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Franziska Ziemann, geb. Selmann, geb. 14.09.1891 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein.

 

Kreis Angerburg:

Auguste Plaga, geb. Sakrzewski, geb. 15.02.1895 (Angertal), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Hermann Urban, geb. 20.10.1880 (Borkenwalde), kommt jetzt aus Borkenwalde;

 

Wilhelm Worff, geb. 06.01.1910 (Schwentainen), kommt jetzt aus, Angerburg.

 

Kreis Bartenstein:

Marta Chroszilewski, geb. Karasch, geb. 07.09.1908 (Bartenstein), kommt jetzt aus Lisken, Kreis Johannisburg;

 

Kurt Chroszilewski, geb. 20.01.1931 (Bartenstein), kommt jetzt aus Lisken;

 

Heinz Chroszilewski, geb. 17.02.1932 (Bartenstein), kommt jetzt aus Lisken;

 

Peter Kern, geb. 02.01.1944 (Bartenstein), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Paul Schön, geb. 27.02.1921 (Elbing), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Anneliese Schön, geb. Ehlert, geb. 14.07.1927 (Elbing), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Christa Schön, geb. 14.01.1947 (Bartenstein), kommt jetzt aus Bartenstein.

 

Kreis Braunsberg:

Veronika Böhnig, geb. Bader, geb. 21.08.1886 (Frauenburg), kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Bernhard Böhnig, geb. 22.11.1874 (Frauenburg), kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Gertrud Hill, geb. 20.03.1933 (Tittmannsdorf), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Anton Karczewski, geb. 02.10.1930 (Braunsberg), kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Therese Karczewski, geb. 05.08.1928 (Braunsberg), kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Auguste Karczewski, geb. Poschmann, geb. 10.021885 (Braunsberg), kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Adolf Karczewski, geb. 21.09.1884 (Braunsberg), kommt jetzt aus Braunsberg.

 

Kreis Ebenrode:

Dieter Embacher, geb. 22.06.1941 (Schellendorf), kommt jetzt aus Kl.-Gablick, Kreis Lötzen;

 

Günther Embacher, geb. 15.04.1939 (Schellendorf), kommt jetzt aus Kl.-Gablick;

 

Ida Embacher, ,geb. Schorellis, geb. 08.04.1914 (Schellendorf), kommt jetzt aus Kl.-Gablick.

 

Kreis Goldap:

Eduard Cochanski, geb. 19.03.1886 (Wildwinkel), kommt jetzt aus Koskeim, Kreis Angerapp;

 

Elisabeth Cochanski, geb. Laupichler, geb. 17.02.1886 (Wildwinkel), kommt jetzt aus Koskeim;

 

Edeltraut Cochanski, geb. 15.10.1925 (Wildwinkel), kommt jetzt aus Koskeim;

 

Emma Philipp, geb. Rossmann, geb. 13.07.1894 (Goldap), kommt jetzt aus Buchwalde, Kreis Osterode;

 

Kurt Philipp, geb. 11.01.1924 (Goldap), kommt jetzt aus Buchwalde.

 

Kreis Gumbinnen:

Gustav Harte, geb. 31.08.1884 (Adamshausen), kommt jetzt aus Osterwein, Kreis Osterode.

 

Kreis Heilsberg:

Maria Wagner, geb. 08.08.1936 (Guttstadt), kommt jetzt aus Osterode.

 

Kreis Insterburg:

August Pustalla, geb. 07.07.1882 (Waldfrieden), kommt jetzt aus Krossenfelde, Kreis Pr.-Holland;

 

Elvira Wiedies, geb. Käse, geb. 20.10.1893 (Heinehof), kommt jetzt aus Bischofsburg, Kreis Rößel.

 

Fortsetzung in der nächsten Folge

 

Tote unserer Heimat

Seite 7   Pfarrer Bruno Link verstorben

In der württembergischen Stadt Heidenheim-Brenz, an deren Kirche er bis 1955 amtierte, starb am 10. Juni 1957, im 79. Lebensjahre, der Pfarrer des Kirchspiels Pörschken, Bruno Link. Er war 1914 beim Einfall der Russen — die damals viele ostpreußische Pfarrer verschleppt haben — in seinem ersten Kirchort Kurwien (Kreis Johannisburg) geblieben. Dafür wurde er mit dem Eisernen Kreuz am weißschwarzen Bande ausgezeichnet. Während des Ersten Weltkrieges übernahm er das Pfarramt Pörschken. Bei den Verfolgungen durch das nationalsozialistische Regime wurde er verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Im März 1945 verließ er mit mehreren Gemeindegliedern, denen er Trost auf dem furchtbaren Fluchtweg zusprach, über das Eis des Frischen Haffs die Heimat. Nach der Vertreibung war er zunächst in Hürben (Schleswig-Holstein) tätig, bis er nach Heidenheim-Brenz versetzt wurde. Ihm war es noch vergönnt, mit seiner Gattin Charlotte, einer Tochter des Johannisburger Superintendenten Skierlo, im eigenen von seinem Sohn Hans Joachim erbauten Haus zu wohnen. — Der älteste Sohn, Martin ist, dem Vorbilde des Vaters und des Großvaters folgend, Geistlicher geworden. — Mit den Angehörigen trauert die Gemeinde des Kirchspiels Pörschken um ihren Pfarrer, der sich bemühte, sie in der Zerstreuung durch Rundbriefe zusammenzuhalten.

 

Seite 7   Suchanzeigen

Foto: Heimkehrer! Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn Fritz Reinhold Rahn, geb. am 10.11.1921 zu Nimmersatt, Kreis Memel? Vermisster war bei den Fliegern. Abflughafen war Orscha. Feldpostnummer I, 25 549. Er wurde am 15. Januar 1942 am Wolchow abgeschossen und geriet in russische Gefangenschaft. Wer war mit ihm zusammen oder kann Auskunft über ihn geben? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Heinrich Rahn, Zitzenhausen, Bleiche 34, Kreis Stockach, Südbaden.

 

Kurlandkämpfer, Flakregiment 11, Königsberg Pr. Wer weiß etwas über meinen Sohn Herbert Nicklaus, geb. 14.05.1919? Soll in Gefangenschaft (bei Zabeln, Kurland) geraten sein. Jede kleinste Nachricht bitte an C. O. Nicklaus, Undenheim, Kreis Mainz, früher Gumbinnen, Ostpreußen, Schlageterstraße 11.

 

Gesucht wird Hans Georg Nitschmann, aus Insterburg, geb. 19.06.1927, Gerichtstr. 10. Er wurde im August 1944 nach Pr.-Stargard, Pommern, evakuiert und sollte sich von dort aus am 04.04.1945 in Guten, Schlesien, zur Wehrmacht melden. Er ist nicht mehr angekommen, seither vermisst. Nachricht erbittet Jul. Nitschmann, (16) Frankfurt am Main, Wöllstädter Straße Nr. 17. Unkosten werden erstattet.

 

Hans Menz, Angerapp. sowie alte Bekannte aus Allenau bei Friedland, Ostpreußen, bitte melden für Gustav Buss, unter Nr. 74 231, Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Suche Vorgesetzte bzw. Mitarbeiter meines Mannes Anton Seeger, Kesselschmied, Elbing, Schichau-Werke, zwecks Invalidenversicherungsangelegenheit. Schichau-Werk Hamburg braucht Namen von Meistern meines Mannes. Angeb. erbittet Fr. Marg. Seeger, Bochum, Herner Straße 172.

 

Gesucht werden, Karl Nietz, geb. 01.10.1896 in Kanitz, Kreis Angerburg, letzte Anschrift Volkssturmbat. 25 387 Marold, schw. Komp., II. Zug, und Herbert Nietz, geb. 22.10.1924, ebenfalls in Kanitz, letzte Feldpostnummer 34 134. Von Beiden letzte Nachricht Anfang Januar 1945, scheinb. Frontabschnitt Ostpreußen; ferner Minna Fanski, geb. Volkmann, geb. Mai 1905 in Surminnen mit Tochter Elsbeth, geb. 24.12.1925 in Lissen, Kreis Angerburg und Fritz Fanski, geboren 27.11.1897 in Lissen, mit Frau Emilie, wohnhaft Sensburg, Teichstr. 4. Nachricht erbittet Gustel Nietz, Dierdorf, Bezirk Koblenz, Roterhofstraße 6 a.

 

Es werden Erben der Emma Stockmann, geb. am 24.11.1887 in Krakonischken, zuletzt ständig. Wohnort vor der Vertreibung Schloßberg, Ostpreußen, verstorben am 19.01.1956 in der Landesheilanstalt in Süchteln (Niederrhein) gesucht. Nachricht an Willi Josten, (22a) Hüls bei Krefeld, Jerusalemstr. 31.

 

Gesucht werden die Namen und Adressen von Angestellten des staatl. Gesundheitsamtes Tilsit. Ich benötige dieselben dringend für eine Auskunft. Werner Schwoch, Pöhlde 276 über Herzberg (Harz).

 

Seite 7   Amtliche Bekanntmachung

53 II 21/57          Aufgebot

Die Ehefrau Anna Ademeit, wohnhaft in Essen, Waldthausenstraße Nr. 17 a, hat beantragt, ihren Ehemann, den Kleinbesitzer Gustav Ademeit, geb. am 17.09.1893 in Gründam, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Gowarten, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, für tot zu erklären, weil er nach dem letzten Kriege vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 1. Oktober 1957, 9 Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 3. Juni 1957    Das Amtsgericht

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Werbung

 

Seite 8   „… vom Brot allein?“

Bei Ostpreußenkindern im Lager Wentorf.

Foto: In der Bastelstube des Lagers Wentorf trafen wir die vierzehnjährige Elfriede, aus Rodelshöfen bei Braunsberg. Sie ist gerade dabei, ein Brotkörbchen für ihre Mutter, die tagsüber in einer Erdbeerplantage arbeitet, zu flechten. Wie viele andere dieser „Lagerkinder" hat Elfriede noch niemals richtige Ferien gekannt. Ihr größter Wunsch ist es, dass ihre kranke Mutter endlich eine Wohnung und eine leichte Arbeit bekommt, damit sie aus dem Lager heraus können.

 

Foto: Kinderaugen klagen an! Diese drei kleinen Mädchen einer Königsbergerin trafen wir auf der Treppe zur Beratungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes im Lager Wentorf. Mit großen, ernsten Augen blickt die fünfjährige Sylvia in die Welt. Ihre beiden kleinen Schwestern und sie haben in den ersten Jahren ihres Lebens nur Not, Verfolgung, Unruhe und Angst der Eltern miterlebt. Es wird lange dauern, bis diese Kinder wieder mit frohen Augen in die Welt schauen können.

 

„Ferien —?"

Die schmale, langaufgeschossene Vierzehnjährige schüttelt den Kopf.

„Nein — Ferien habe ich eigentlich noch nie gehabt . . . „

 

Wir sitzen nebeneinander in der Bastelstube des Lagers Wentorf, des größten Flüchtlings-Durchgangslagers der Bundesrepublik. Die vierzehnjährige Elfriede hat einen Eimer mit Wasser neben sich stehen. Darin liegt aufgerollt das schmale Rohr, aus dem sie ein Körbchen flechten will, einen Brotkorb für die Mutter. Und während wir miteinander sprechen, arbeiten ihre rauen, geschickten Kinderhände emsig weiter, so, als dürfte es keine Pause geben, wie es für sie bis jetzt auch keine Ferien gegeben hat.

 

Zwei Jahre war Elfriede alt, als die Mutter mit den beiden größeren Schwestern und ihr aus Rodelshöfen im Kreis Braunsberg flüchten musste. Sie selbst hat keine Erinnerung mehr an diese Zeit; aus den Erzählungen der anderen weiß sie nur, dass sie schwerkrank damals war und dass die Flucht bei bitterer Kälte über das Frische Haff ging. An vielen Orten haben sie dann gelebt in der sowjetisch besetzten Zone, hin- und hergetrieben, Strandgut des Krieges wie so viele andere auch.

 

In Thüringen fanden sie dann schließlich ein Unterkommen. Der Vater kam zu ihnen, als er aus russischer Gefangenschaft entlassen wurde. Sie bekamen eine kleine Siedlerstelle.

 

„Ja, ich musste eben mitarbeiten, schon als ganz kleines Kind", erinnert sie sich. „Der Vater hatte einen Lungensteckschuss vom Krieg her. Er hat sich abgerackert für uns von früh bis spät, aber es war zu viel für ihn. 1952 kam er ins Krankenhaus, da war es schon zu spät. Als er gestorben war, ist die Mutter viel krank gewesen. Da mussten wir drei Mädel alles machen. Als ich noch nicht zur Schule ging, da habe ich schon den Haushalt besorgt. Und so ist es eben geblieben“.

 

Versonnen schweift ihr Blick bei unserem Gespräch nach draußen, weit über die grünenden Felder jenseits der Lagergrenzen. Sie hat die Augen einer Zwanzigjährigen, ist viel zu ernst für ihr Alter.

 

„Vor zwei Jahren, als es bei uns nicht mehr weiterging, da ist meine älteste Schwester nach dem Westen gegangen. Sie bekam Arbeit im Ruhrgebiet. Da hat sie uns immer Pakete geschickt, mit Essen und mit Kleidung. Im letzten Jahr haben wir dann unser bisschen Kram drüben verkauft und sind nach hier gekommen. Jetzt sind wir bald ein Jahr hier im Lager. Meine andere Schwester ist dann auch weggegangen. Mutter musste operiert werden. Jetzt hat sie eine leichte Arbeit gefunden auf einer Erdbeerplantage. Die andere Arbeit mache ich“.

 

Elfriede ist vierzehn Jahre alt . . . Ich muss an die Gleichaltrigen denken, an die Kinder, die wohlbehütet in geordneten Verhältnissen aufwachsen können, die jetzt schon unruhig auf ihren Schulbänken sitzen und von den Ferien träumen, irgendwo an der See oder in den Bergen, von fröhlichen Spielen und Nichtstun.

 

„Wenn wir Glück haben", spricht das Mädchen nachdenklich weiter, „dann bekommen wir bald eine kleine Wohnung zusammen. Dann können wir aus dem Lager raus und dann ziehen wir zu meiner Schwester. Vielleicht bekommt meine Mutti dann auch irgendeine Arbeit dort, irgendwas, was nicht zu schwer für sie ist“.

 

Keine Klage kommt von den Lippen dieser Vierzehnjährigen, die doch das gleiche Anrecht haben müsste auf eine fröhliche, unbeschwerte Kindheit, wie alle anderen Kinder auch. Sie kennt es nicht anders, als dass sie mitverantwortlich ist für die Ihren von Kind an. Und wenn sie vielleicht von einem anderen, schöneren Leben träumt, dann spricht sie das nicht aus. Sie hat gelernt, sich zu bescheiden und still zu sein.

 

Das Kind ohne Namen

Die Tür zu der Beratungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes im Lager steht den ganzen Tag nicht still. Fragen, Bescheinigungen. Suchanzeigen nach vermissten Angehörigen, Anträge auf Verschickung der Kinder . . .

 

Welche Not, welches Maß an Leiden steht oft hinter den nüchternen Worten dieser Menschen! Man möchte jedem Landsmann, der satt und zufrieden in den Tag hineinlebt, einmal wünschen, nur einen halben Tag lang in diesem Raum zu sitzen. Er müsste einmal hören, wieviel seelische Not, wieviel Kummer und Bedrängnis diese Menschen in unseren Tagen noch mit sich herumtragen müssen.

 

Eine Mutter mit drei kleinen, scheuen Kindern betritt den Raum. Als ich höre, dass sie aus Königsberg stammt, ziehe ich sie ins Gespräch. Sie kommt zum Roten Kreuz, um sich nach Peter zu erkundigen, dem Ältesten, der zur Erholung, verschickt worden ist. Peter, der nicht ihr Sohn ist und an dem die schmale, blasse Frau hängt, wie an ihren eigenen Kindern.

 

Im Gespräch erfahre ich etwas mehr über das Schicksal dieser tapferen Frau, die ein verlassenes Kind aufzog.

 

Es war in Königsberg, in der schlimmen Zeit Ende 1944. Schwestern eines Königsberger Krankenhauses fanden in dem Keller eines zerbombten Hauses einen verlassenen Säugling. Sie nahmen ihn mit, konnten ihn aber auf die Deiner nicht im Krankenhaus behalten. Frau A. hörte von diesem mutterlosen Jungen. Ihr Mann war irgendwo in Russland vermisst, sie selbst arbeitete als Verkäuferin. Ihren eigenen kleinen Jungen hatte sie hergeben müssen, er war tot. So kam der namenlose Junge zu ihr. Sie nannte ihn Peter. Zusammen mit ihm kam sie in die Hände der Russen, schlug sich irgendwie durch. Zuletzt arbeitete sie in Litauen bei Bauern. Niemals trennte sie sich von dem fremden Kind. Schließlich wurde sie, da sie ohne Papiere war, aufgegriffen und mit dem Jungen zusammen in ein Lager in Kowno gesteckt. Ende 1948 wurden die beiden ausgewiesen und kamen in die sowjetisch besetzte Zone. Dort fand Frau A. ihren jetzigen Mann; die drei kleinen Mädchen wurden geboren. Die Eheleute mussten hart arbeiten, um für ihre vier Kinder das Nötigste zum Leben zu beschaffen. Peter, ein aufgeweckter, intelligenter Junge, sollte der Familie schließlich fortgenommen werden. Da entschlossen sie sich, um den ständigen Drangsalierungen zu entgehen, im vergangenen Jahr zur Flucht in den Westen.

 

Wann sie aus dem Lager herauskommen werden? Frau A. zuckt die Achseln. Sie ist schon froh, dass der Mann Arbeit gefunden hat. Ich frage sie nach ihrem Alter. „35 Jahre". Ich erschrecke. Ich hatte geglaubt, eine Frau Anfang der fünfzig vor mir zu haben. Scheu drängen sich die drei kleinen, blassen Mädchen an die Mutter. An ihren Augen erkennt man, was die Kleinen in diesen ersten Jahren ihres Lebens schon haben mitmachen müssen. Die Unruhe, die Angst, der ständige Druck, dem die Eltern ausgesetzt waren, haben sich auf die kleinen Wesen übertragen. Sie werden lange brauchen, ehe sie wieder froh und unbeschwert in die Welt blicken können nach ihren bitteren Jahren.

 

Kinder im Lager.

Neuntausend warten

„Was wird für die Kinder hier im Lager getan?"

 

Ich sitze dem Lagerleiter gegenüber Er blättert nachdenklich in seinen Papieren.

 

„Ja, was wird für die Kinder getan? Sehen Sie, im Augenblick leben hier im Lager zwischen achttausend und neuntausend Menschen. Ein Viertel davon sind Kinder. Fast täglich bekommen wir neue Transporte, meist mit Aussiedlern. Viele Menschen leben monatelang, sogar jahrelang hier. Obwohl die Arbeitsfähigen so schnell wie möglich weitergeleitet werden, scheitert es doch immer wieder an dem mangelnden Wohnraum. Am meisten haben darunter die Kinder zu leiden.

 

Wir tun alles Erdenkliche, was in unserer Macht steht. Das fängt schon bei den Neugeborenen an. Jede Mutter, die hier im Lager ein Kind zur Welt bringt, bekommt von uns eine vollständige Ausstattung für das Neugeborene. Wir haben eine Babyküche eingerichtet, in der die Mahlzeiten für die Säuglinge von geschulten Kräften hergerichtet werden. Wir haben eine vorbildliche ärztliche Betreuung der Kinder. Für die größeren gibt es zwei Kindergärten, für die Kinder, deren Mütter berufstätig sind oder wegen einer Krankheit für ihre Kinder nicht selbst sorgen können, und für die elternlosen Kinder haben wir einen Kinderhort eingerichtet, in dem sie auch schlafen können. Die Schulpflichtigen gehen in die Lagerschule, außerdem haben wir zwei Sonderklassen für Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht oder unvollkommen beherrschen. Eine dritte Sonderklasse wird vorbereitet. Wir haben ein Haus der Jugend mit Bastelstuben, Versammlungsräumen, einer Bibliothek. Wir haben das Jugendaufbauwerk geschaffen mit Werkstätten, in denen sich die Jugendlichen auf ihren späteren Beruf vorbereiten können, und mit einer Lehrküche für die Mädchen.

 

Und doch — das alles ist im Grunde nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Es müsste mehr, viel mehr getan werden. Aber es fehlt uns an den nötigen Mitteln dafür. Vieles haben wir in Selbsthilfe schaffen müssen. Und ohne die großzügige Unterstützung aus dem Ausland wäre es uns gar nicht möglich gewesen, so viele Kinder, die es dringend nötig haben, in Erholung zu schicken“.

 

„Welche Länder haben sich an diesem Erholungswerk beteiligt?"

 

„An der Spitze steht Schweden. Die Kinder, die von den Lagerärzten nach dem Grad ihrer Erholungsbedürftigkeit ausgesucht werden, melden wir den schwedischen Hilfsorganisationen. In diesem Jahr können wir dreihundert Kinder durch die schwedische Pfingstgemeinde für drei bis vier Monate zur Erholung in schwedische Familien geben. Die Kinder werden mit Bussen abgeholt und nach der Erholung wieder hergebracht. Pastor Schreiber vom Missionskinderheim Eckernförde der schwedischen Pfingstgemeinde hat alle Eltern gebeten, ihren Kindern nur die ältesten Sachen mitzugeben; sie werden von den schwedischen Familien von Kopf bis Fuß neu eingekleidet. Außerdem lief von August vorigen Jahres bis Ende Mai die sogenannte Schwedenspeisung im Lager, bei der zusätzlich für zweihundert unterernährte Kinder täglich vier gehaltvolle Mahlzeiten ausgeteilt wurden, — das waren etwa 37 000 Portionen. Diese Speisung hatte einen ausgezeichneten Erfolg; sie soll im August dieses Jahres wieder aufgenommen werden. Andere Länder wie Norwegen. Holland, Belgien und Luxemburg fordern in jedem Jahr erholungsbedürftige Kinder an, auch ins Saargebiet konnten wir einen Transport schicken. Nur in Deutschland selbst müsste noch viel mehr für diese Kinder getan werden, die im Grunde alle eine Erholung dringend nötig haben. Die Mittel hierzu müssten allerdings in der Hauptsache aus privaten Spenden kommen und daran hapert es noch sehr. Wir planen deshalb von Ende Juli bis Anfang August für 600 Kinder, die nicht aus dem Lager heraus können, vierzehn Tage lang die sogenannte „Fuchswiesenaktion". Jeden Morgen ziehen wir dann mit den Kindern auf die Fuchswiese, einen schönen Platz in der Nähe des Lagers, auf dem sie sich den Tag über mit Spielen und Singen richtig austoben können. Die Zwischenmahlzeiten werden draußen ausgegeben, zum Mittagessen und am Abend kommen die Kinder dann wieder ins Lager zurück“.

 

Ja, es wird wirklich etwas getan für die Kinder im Lager.

 

Und doch — bei allem guten Willen bleibt noch unendlich viel zu tun. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein — dieses alte Wort trifft auch für die Lagerkinder zu. Jeder, der abends in seine gemütliche Wohnung heimkehren kann, jeder, der seine Familie um einen gedeckten Tisch versammeln kann, sollte sich überlegen, was es für ihn und die Seinen bedeuten würde, nach Jahren bitterster Not und Drangsal in einem überfüllten Lager in kahlen Räumen zusammen mit vielen anderen Menschen leben zu müssen. Jeder sollte sich einmal vor Augen führen, wie ihm zumute wäre, wenn seine eigenen Kinder in dieser Luft aufwachsen müssten.

 

Wer einmal in diese Kinderaugen gesehen hat, die groß und anklagend auf die unverständliche Welt der Erwachsenen blicken, wird spüren, dass diese Anklage auch ihm gilt, der allzu bequem und gleichgültig sein Leben dahinlebt, ohne an seinen Nächsten zu denken.

 

Etwa tausend Kinder von Ostpreußen leben zurzeit im Lager Wentorf. Für fünfundzwanzig von ihnen hat die Ostpreußische Kinderhilfe bislang Ferienfreiplätze sichern können. Fünfundzwanzig von tausend.— und die andren?

 

Hat nicht jedes dieser Kinder ein Recht auf Ferien, auf Freiheit, auf Sonne? Sollte es uns, der großen Familie aller Ostpreußen, uns, die wir in den Jahren nach dem Krieg am eigenen Leibe so viel Bitteres, soviel innere und äußere Not erlebt haben, nicht möglich sein, für .die Kinder unserer eigenen Landsleute zu sorgen?

 

Wie sagte die Vierzehnjährige, von der wir zu Beginn unseres Berichtes erzählten:

 

„Ferien -? Nein, Ferien habe ich eigentlich noch nie gehabt“. R. M. W.

 

Seite 8   Betreuer für die Ostpreußische Kinderhilfe gesucht

Zur Betreuung ostpreußischer Kinder während der Zeit vom 1. bis 21. Juli in einem hessischen Heim, suchen wir pflichtbewusste männliche und weibliche Betreuungskräfte, die sozial-pädagogische Vorkenntnisse nachweisen können und sich zutrauen, für fünfzig Kinder drei Wochen lang erholsame Ferientage zu schaffen.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 8   Spendet für die Ostpreußische Kinderhilfe!

Wir rufen nochmals alle Landsleute auf, ihre Spende für die Ostpreußische Kinderhilfe einzusenden. Es sollte keinen Landsmann geben, der nicht mithilft, diesen ostpreußischen Kindern, die bisher auf der Schattenseite des Daseins lebten, einige frohe Ferienwochen zu verschaffen. Landsleute, helft alle mit!

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto 7557 Hamburg der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe".

 

Seite 9   Kurenkahn, Boydack und Lomme …

Blütezeit der ostpreußischen Binnenschifffahrt / Von Emil Raeder

Foto: Hafenschlepper verholen einen Seedampfer auf dem Pregelstrom abwärts Reichsbahnbrücke in Königsberg.

 

Foto: Auf dem Heck hat sich die Schifferfamilie nach Feierabend versammelt. Ihren Kahn hat sie im Oberländischen Kanal bei Liebemühl festgemacht. Im Hintergrund rechts sind Häuser der Stadt und der quadratische Wehrturm der Kirche sichtbar. Aufnahme: Schwittay

 

Foto: Eine Lomme ist zur Überholung an Land gezogen. Man sieht deutlich die bauchige Form dieses „Lastenseglers des Frischen Haffs". Links am Rumpf das Seitenschwert, das beim Segeln heruntergelassen wurde, um Gewicht und Winddruck auszugleichen. Archiv: LMO

 

Foto: Dieses Bild wurde vor wenigen Wochen in Lötzen aufgenommen: Im Löwentin-Mauersee-Kanal liegt die „weiße Flotte" der Motorboote startbereit. Das Haus ist die Jugendherberge. Die Schiffe gehörten zu der Flottille der „Masurischen Dampferkompagnie''. Außer diesen schnittigen Motorbooten fuhren die Dampfer „Löwentin" und „Ostmark" auf der Seenroute. Die Polen benutzen jetzt die erbeuteten Schiffe. Urlauber aus allen Teilen Polens kommen im Sommer nach Masuren. Man ist auch bemüht, Ausländer als Feriengäste zu gewinnen, weil man deren Devisen schätzt.

 

Skizze.

 

Der heute in Lübeck wohnende Reeder, Emil Raeder, gibt — auf Grund jahrzehntelanger Kenntnis der Dinge — hier einen Rückblick auf die ostpreußische Binnenschifffahrt. Seine berufliche Laufbahn begann er als Lehrling bei der Königsberger Schlepperfirma Wischke und Reimer und stieg zum Mitinhaber dieses später mit der Reederei Gustav und E. Fechter vereinigten bedeutenden Unternehmens auf. Auch als stellvertretender Vorsitzender der Ostdeutschen Binnenschifffahrts-Berufsgenossenschaft war er mit allen Angelegenheiten der Schiffer vertraut.

 

Außer den Strömen und Kanälen, die Ostpreußen durchzogen, gehörten auch das Kurische und das Frische Haff zu den Binnenwasserstraßen der Provinz. Während die Ströme im allgemeinen nur eine geringe Tauchtiefe von etwa 1,5 Meter aufwiesen und leichtgehende Fahrzeuge erforderten, waren für die Befahrung der Haffe Schiffe notwendig, die Wind und Wetter aushalten konnten. So waren denn auch alle Kahntypen, wie Kurischer Kahn, Boydack, Finowmaßkahn, Saalemaßkahn, Breslauermaßkahn und Rheinkahn in Ostpreußen vertreten. Der ausgesprochene Haffkahn war früher der Kurische Kahn — nicht zu verwechseln mit den buntbewimpelten „Kurenkähnen", die man auf der Kurischen Nehrung und in den Dörfern am Kurischen Haff vorfand.

 

Der Kurische Kahn war ein stark gebautes Fahrzeug aus Holz, mit großen Segeln ausgestattet, in der Größe von 100 bis 250 Tonnen Tragfähigkeit; bis zur Jahrhundertwende sah man ihn oft. Bevor der Königsberger Seekanal gebaut wurde (1901 1903), konnten tiefgehende Seeschiffe den Hafen von Königsberg nicht erreichen, da die von Pillau bis Königsberg durch das Frische Haff gebaggerte Fahrrinne nur eine Tiefe von etwa 3 Meter hatte. Die größeren Seeschiffe mussten daher in Pillau soweit abgeleichtert werden, dass sie die flache Fahrrinne befahren konnten. Dieses Leichtergeschäft wurde teilweise von den Kurischen Kähnen ausgeführt, aber auch Königsberger Reeder beteiligten sich daran mit eigens für diesen Zweck erbauten eisernen Fahrzeugen, die gleichzeitig für Bergungs- und Hebezwecke eingerichtet waren. Bei gutem Wind segelten die Kurischen Kähne von Pillau bis Königsberg. Wenn der Wind aber schlecht war, kamen die Seeschiffe mit einer Anzahl von Kähnen im Schlepp nach Königsberg, oder die Kähne wurden, von in Pillau stationierten Schleppdampfern, geschleppt.

 

Nach Eröffnung des Königsberger Seekanals hörte dieses Leichtergeschäft auf, da der Kanal nunmehr eine Tiefe von 8 Meter aufwies, die später sogar auf 10 Meter erweitert wurde, auch folgte später noch eine Verbreiterung der Kanalrinne und nach dem Ersten Weltkrieg auch eine Ausstattung mit Torfeuern, die eine Befahrung des Kanals bei Nachtzeit ermöglichte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde der Königsberger Hafen sehr viel von kleinen Seeseglern bedient. Bei ungünstigem Wind waren diese auf Schlepperhilfe von Pillau aus angewiesen, und da die Segler, die wegen ihres zu großen Tiefganges den Seekanal benutzen mussten, dem Schleppzwang unterlagen, fanden drei bis vier in Pillau stationierte Schleppdampfer ein gutes Betätigungsfeld. Aber auch im Königsberger Hafen blühte durch diese Segelschiffe das Schleppergeschäft, da zu einer Verholung im Hafen fast immer ein Schlepper genommen werden musste. Nach dem Ersten Weltkrieg, als der Motor immer mehr in die Schifffahrt eindrang, verschwanden die kleinen seegehenden Segler nach und nach. Sie wurden zuerst von den Segelschiffen mit Hilfsmotor, später dann von den neu erstellten Motorschiffen und von den immer größer werdenden Seeschiffen verdrängt.

 

Versorgung der Zellstoff - Werke an Pregel und Memel

Mit der Eröffnung des Königsberger Seekanals stand die Gründung wichtiger Industriewerke in Königsberg in einem gewissen Zusammenhang. So entstand etwa 1901 die Königsberger Zellstoff-Fabrik am Pregel oberhalb der Stadt, und etwa 1906 folgte die Norddeutsche Zellulosefabrik am Holsteiner Damm unterhalb Königsbergs, und auch in Tilsit, Ragnit und Memel waren inzwischen Zellstoff- und Papierfabriken errichtet worden. Die Versorgung dieser Fabriken mit Rohstoffen und der Abtransport ihrer Erzeugnisse brachte der ostpreußischen Binnenschifffahrt einen gewaltigen Aufschwung, und es darf durchaus behauptet werden, dass diese Transporte das Rückgrat der ostpreußischen Binnenschifffahrt darstellten. Die Zellstoff-Fabriken wurden anfänglich in hohem Maße mit Papierholz aus Litauen versorgt, das mit Binnenfahrzeugen, den sogenannten Boydacks, und mit Schleppern angefahren wurde.

 

Diese Boydacks waren leichte, hölzerne Fahrzeuge, die ihren Ursprung in Litauen hatten. Alte Schiffer erzählten, dass in früheren Jahren litauische Händler diese Fahrzeuge aus dem billigen litauischen Holz herstellten, um sie nur ein einziges Mal mit Teer, Flachs oder Hanf beladen nach Königsberg herunterschwimmen zu lassen. Wenn die Ware dort abgesetzt war, wurden die Boydacks ebenfalls verkauft, und mancher ostpreußische Schiffer soll damals solch ein Boydack für wenige hundert Mark erstanden haben. Diese billig erworbenen Boydacks wurden dann von den Schiffern besser ausgebaut und stellten ganz brauchbare Fahrzeuge dar. Mitunter wurden auch nur die Kahnböden zum Bau neuer Schiffe benutzt und neue Seiten aus Holz oder Eisen aufgebaut. Viele neue Boydacks und Kurische Kähne wurden auch von den Schiffern selbst erbaut, da ein großer Teil von ihnen gute Schiffszimmerleute waren.

 

Im Laufe der Jahre erfolgte die Zufuhr von Papierholz für die Zellstoff-Fabriken mehr und mehr auf dem Seewege von Finnland und Russland aus. Das Holz wurde in den Seehäfen in Binnenfahrzeuge umgeschlagen und dann nach den Fabriken transportiert. Während die Königsberger Zellstoff-Fabriken dafür zum größten Teil eigene Fahrzeuge und Schlepper benutzten, bot die Versorgung der Tilsiter, Ragniter und Memeler Fabriken der ostpreußischen Binnenschifffahrt, wie bereits erwähnt, große Transportmöglichkeiten, da außer Holz hauptsächlich Kohle, Kalksteine und Schwefelkies in großen Mengen zu befördern waren. Die Rückladungen bestanden aus Zellulose, Papier und Abbränden.

 

Segelkahn „Ostpreußen" jetzt auf dem Rhein

Ein weiteres Betätigungsfeld fand die Binnenschifffahrt durch die Beförderung von Schnittholz von den an den Strömen gelegenen Schneidemühlen, ferner spielte die Beförderung von Kies, Ziegeln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine beachtliche Rolle. Es lag nahe, dass dieser umfangreiche Ladungsanfall bald eine Modernisierung der Binnenflotte mit sich brachte. Die Holzfahrzeuge wurden zum großen Teil durch eiserne ersetzt, die die Reeder und Privatschiffer entweder neu bauen ließen, oder aus dem Westen Deutschlands aufkauften

 

Ein besonderes Stück leistete dabei ein ostpreußischer Schiffer, der sich im Jahre 1909 einen eisernen Kahn von 780 Tonnen Tragfähigkeit bauen ließ, der als Segelkahn mit zwei Masten ausgestattet war und damals als der schnellste Segelkahn galt. Es war der Kahn „Ostpreußen", der heute noch auf dem Rhein unter der Flagge der „Damco" fährt.

 

Aber die Segelschifffahrt verlor auch in Ostpreußen nach und nach ihre Bedeutung, und beim Ende des letzten Krieges hatte sich der größte Teil der Privatschiffer auf Schlepp- oder Motorkähne umgestellt. Als Segelschiffe blieben nur noch die Tolkemiter Lommen übrig. Das sind seegängige, sehr breite und kurze Schiffe, die ihre Heimat am südlichen Ufer des Frischen Haffs hatten und hauptsächlich dem Transport von Ziegeln aus den am Frischen Haff gelegenen zahlreichen Ziegeleien nach Königsberg und Elbing dienten. Auch befassten sich diese Schiffer mit dem Zangen von Steinen in der Ostsee, die von den Hafenbauämtern gern abgenommen wurden.

 

Die ostpreußische Binnenflotte konnte sich mit ihrem Bestand bei Ende des letzten Krieges schon sehen lassen. Leider ging der größte Teil der Fahrzeuge bei der Besetzung Ostpreußens durch die Russen verloren, weil ein rechtzeitiger Abtransport nach dem Westen durch unverständliche Maßnahmen der damaligen Machthaber verhindert wurde. Pillau war zum Schluss das Grab der meisten jener Fahrzeuge, die es noch fertiggebracht hatten, trotz Eis und Frost sich bis dorthin durchzuschlagen, und mancher ostpreußische Schiffer hat dort sein Leben lassen müssen.

 

Lappienen — Sammelpunkt für Flöße

Im Zusammenhang mit der Binnenschifffahrt muss die Flößerei in Ostpreußen erwähnt werden. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden sehr große Mengen von Rundholz aus Litauen und Russland nach den an den ostpreußischen Strömen gelegenen Schneidemühlen geflößt. Die für Ragnit, Tilsit und Memel bestimmten Mengen ließ man in Flößen von 1000 und mehr Kubikmetern mit dem starken Strom treiben. Die für Labiau, Tapiau und Königsberg bestimmten Flöße konnten nur bis Lappienen am Seckenburger Kanal ohne Hilfe herunterschwimmen. Dort wurden sie durch Spediteure gesammelt und durch Schlepper an ihr Ziel gebracht. Der Bedarf an Schleppern für diese Holztransporte war in den Jahren 1907 bis 1909 so groß, dass mehrere Firmen sich eine Anzahl neuer Schlepper bauen lassen mussten. Große Waldgebiete waren damals von der Nonnenraupe befallen, und ungeheure Holzmengen mussten abtransportiert werden. Auch in späteren Jahren und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war die Holzflößerei auf den ostpreußischen Wasserstraßen sehr bedeutend, und mehrere Flößereiunternehmer fanden dadurch ihr gutes Auskommen.

 

Als Standardschlepper war früher der Schraubenschlepper von 150 bis 180 PS anzusehen, der in der Regel drei Fahrzeuge mit zusammen 800 bis 900 Tonnen Ladung stromauf bis Tilsit und Ragnit ziehen konnte. Bei Hochwasser und starker Strömung musste allerdings ein Kahn in der Krummen Gilge losgeworfen und nachgeholt werden. Als die Kähne dann immer größer wurden, mussten die Schlepper mithalten, und seit 1935 gab es Motorschlepper von 250 bis 300 PS, die bei entsprechendem Wasserstand drei, manchmal auch vier Kähne, mit zusammen 1400 bis 1500 Tonnen Ladung stromauf schleppten.

 

Die Frachten und Schlepplöhne waren verhältnismäßig niedrig. Für eine Tonne Kohle von Königsberg nach Tilsit — eine Strecke von rund 150 Kilometer — zum größten Teil gegen den Strom, erhielten die Schiffer eine Fracht von 3 Reichsmark je Tonne, einschließlich Schlepplohn, der mit 0,70 Reichsmark, berechnet wurde. Dabei war noch zu berücksichtigen, dass die Schifffahrt gewöhnlich von Dezember bis Mitte April wegen des Eises ruhen musste. Da gab es dann für Kähne und Schlepper, (mit Ausnahme der Hafenschlepper) keine Beschäftigung, abgesehen vielleicht von einigen Lagergeschäften für die Kähne.

 

Dampferlinien über beide Haffe

Sehr bedeutend war in Ostpreußen von jeher die „Tourschifffahrt“. Von Königsberg aus bestanden schon in den siebziger Jahren viele feste Tourdampferlinien, die die Verbindung mit den an den Strömen und Kanälen gelegenen Ortschaften, die gar keine oder ungünstige Verbindung mit der Eisenbahn hatten, aufrecht erhielten. Die Schiffe waren meistens für Güter- und Personenbeförderung eingerichtet, und ein großer Teil von ihnen waren Seitenraddampfer. Diese Tourlinien wurden mit Beginn der zwanziger Jahre durch den sich immer mehr ausbreitenden Lastwagen- und Omnibusverkehr stark betroffen, sodass sie nach und nach ihre Rentabilität verloren und aufgegeben werden mussten. Aber auch westwärts von Königsberg über das Frische Haff bestanden feste Dampferlinien, wovon die nach Elbing, Marienburg und Danzig, sowie nach den Haffdörfern Gr.-Heydekrug, Zimmerbude und Peyse führenden, erwähnt sein mögen.

 

Eine der ältesten Passagierdampfer-Linien in Ostpreußen war die Cranz-Memel-Linie über das Kurische Haff. Man fuhr in etwa einer halben Stunde mit der Bahn von Königsberg nach dem am Nordufer des Samlandes gelegenen Badeort Cranz mit dem anschließenden Hafen Cranzbeek, stieg dort auf das Schiff um und erreichte nach einer schönen Fahrt über das Haff in etwa fünf Stunden Memel. Feste Passagierlinien bestanden auch zwischen Königsberg und Danzig, wobei Pillau und das Ostseebad Kahlberg angelaufen wurden.

 

Erwähnt sei noch der starke Ausflugsverkehr von Königsberg aus. Fast jeder Verein, jede Schule, und auch viele Betriebe machten doch in jedem Jahr regelmäßig ihren Dampferausflug, und auch sonst herrschte an schönen Sonntagen Hochbetrieb auf den bewimpelten und mit grünem Laub geschmückten Schiffen, die mit Musikkapellen an Bord, in Kiellinie den Hafen verließen, um nach den schönen Ausflugsorten des Frischen Haffs und der Ostsee zu fahren.

 

Schiffe über Berge im Oberland

Im westlichen Teil Ostpreußens befand sich ein in seiner Bedeutung begrenztes Binnenschifffahrtsgebiet, das „Oberland". Von Elbing aus konnte man durch den Drauensee und den Oberländer Kanal mit den sogenannten „Geneigten Ebenen" nach Liebemühl, Osterode und Deutsch-Eylau gelangen. Die dem Schiffsverkehr dienenden Oberländer Kähne waren vorwiegend aus Holz gebaut, aber von äußerst stabiler Konstruktion, da sie auf den Geneigten Ebenen streckenweise auf Schienen über Land gefahren werden mussten. Sie eigneten sich daher auch für Fahrten über das Frische Haff und wurden in Königsberg oft gesehen. Es waren zum Segeln eingerichtete Fahrzeuge von etwa 25 Meter Länge und 3 Meter Breite. Befördert wurden im Oberland hauptsächlich Holz und landwirtschaftliche Produkte, und im Herbst setzte die Zuckerkampagne ein. Dann wurden die auf dem sehr fruchtbaren Niederungsgebiet in großem Umfange angebauten Zuckerrüben durch die kleinen Oberländer Kähne nach den Zuckerfabriken in Marienburg und Danzig verfrachtet, und auch der daraus hergestellte Zucker war für diese Kähne ein gesuchtes Beförderungsgut.

 

Auch der Passagierverkehr wurde im Oberland in der Sommersaison betrieben, und den Fahrgästen war es ein besonderes Erlebnis, wenn die vollbesetzten Motorboote abwechselnd über die landschaftlich sehr schönen Seen und streckenweise auf Schienen über die Geneigten Ebenen fuhren.

 

Fahrt über die Masurischen Seen

Zum Schluss sei noch die Binnenschifffahrt auf den Masurischen Seen erwähnt. Dort wurde allerdings mehr Flößerei betrieben. In Nikolaiken, Rudczanny und Johannisburg befanden sich große Sägewerke, die aus den angrenzenden riesigen Waldgebieten der Johannisburger Heide das Holz heranholten. Das Holz wurde von den Abhängen der Seeufer ins Wasser geworfen, zu Flößen zusammengestellt und mit Schlepper an Ort und Stelle gebracht. Dem Personenverkehr dienten schmucke Motorschiffe, die bei dem Reisepublikum sehr beliebt waren, da die Fahrt durch die schönsten landschaftlichen Gebiete der masurischen Seenkette ging.

 

Seite 10   Das Mädchen vom goldenen Pflug

Vor langer, langer Zeit pflügte ein junger Bauer am frühen Morgen des Johannistages ein Stück Ödland, das lange Jahre brachgelegen hatte. Sein Vater hatte ihn gewarnt und ihm erzählt, dass vor vielen Jahren schon einmal ein Vorfahr jenen verwunschenen Acker gepflügt habe; das habe ihm jedoch keinen Segen gebracht. Aber der junge Bauer kümmerte sich nicht um die alten Geschichten und schritt unbekümmert hinter seinem Pflug. Vor einem uralten Holunderbaum, der im Volksmund Heidenbaum genannt wurde, hielt er an und sprach: „Du alter Baum, schenke mir von deinen weißen Blüten, denn heute ist Johannistag, sie sollen mir Glück bringen und mich schützen“. Als er nach einer Holunderblüte griff, um sie an seine Mütze zu stecken, da fiel eine kleine Biene heraus. Sie war noch klamm von der Morgenkälte. Der junge Bauer hob sie auf und hauchte sie mit seinem warmen Atem an, bis sie sich erwärmt hatte und davonflog.

 

Fröhlich schritt er weiter hinter seinem Pflug. Als er das Ende der Furche erreicht hatte, da brach die Pflugschar in lauter Stücke, als ob sie aus Glas wäre. Der junge Bauer bekam einen furchtbaren Schrecken. „Lass einmal sehen", sprach plötzlich eine Stimme neben ihm. Er sah sich um, da stand ein junger Mann, wie ein Bauer gekleidet, der trug ein Säelaken umgeknüpft. Der Fremde bückte sich und zog unter den Scherben etwas hervor, das leuchtete wie Gold. Und wirklich, es war ein goldener Pflug, der da auf dem Acker stand. Der Fremde sagte: „Diesen goldenen Pflug will ich Dir schenken, weil Du der kleinen Biene das Leben wiedergeschenkt hast. Du darfst ihn behalten; aber Du musst mir versprechen, dass Du ihn treulich bewahrst und ihn niemals verlässt, solange Du lebst“. „Ich will ihn halten wie ein Kind und ihn ehren wie einen kostbaren Schatz", sagte der junge Bauer. Ehe er noch danken konnte, war der Fremde verschwunden.

 

Bei dem Bauern kehrte mit dem goldenen Pflug das Glück ein. Der Acker, den er so mühsam gepflügt hatte, brachte hundertfältige Frucht. Nur seinen frohen Sinn hatte er verloren. Er war still und einsilbig geworden. Wieder war Johannisabend. Die jungen Mädchen gingen über die Triften und holten Johanniskraut, Farnkraut und Beifuß. Sie flochten Gürtel von den grünen Blättern, um sie in das Johannisfeuer zu werfen und ihren Liebsten damit zu bezaubern. Der junge Bauer stand, auf seinem goldenen Pflug gestützt, unter dem alten Holunderbaum und sah sehnsüchtig hinüber zum Berghang, wo die Teerpaudeln zu brennen begannen. Fröhliches Lachen, Lieder und Musik klangen herüber. Plötzlich stand ein junges Mädchen neben ihm unter dem alten Baum. Er sah, dass sie sehr schön war. Ihre Haare leuchteten wie Gold, ihre Augen waren blau wie die Kornblumen im Roggenfeld. „Kommst Du mit zum Tanz?" fragte das schöne Mädchen. „Ich darf nicht", antwortete der junge Bauer, „ich muss bei dem goldenen Pflug bleiben, ich habe es versprochen“. Da lachte das Mädchen: „Vergiss nicht, dass Du jung bist! Das Leben ist nur kurz und der Sommer ist bald vorbei!"

 

Da vergaß er sein Versprechen und folgte der schönen Fremden zum Johannistanz. Als sie zusammen über das Feuer sprangen, fing ihr goldenes Haar an zu leuchten, als ob es in Flammen stünde. Der Kranz aus Holunderblüten, den sie trug, war noch frisch, als die Kränze der Dorfmädchen schon zu welken begannen. Die Leute flüsterten untereinander: „Wer ist die Fremde? Sie ist eine Laume!", und alle zogen sich von den beiden zurück. Als der Morgen graute, standen sie allein bei dem verglimmenden Feuer. „Ich muss heim", sagte das schöne Mädchen, „leb wohl!" „Sag mir, wann wir uns wiedersehen", bat der junge Bauer, „sag mir, wo ich Dich finden kann!" Aber das Mädchen lachte nur leise und war verschwunden.

 

Nachdenklich ging der junge Bauer zu dem Holunderbaum zurück. Aber — was war das? Sein Pflug, sein goldener Pflug war verschwunden! Hinter dem Baum trat der Fremde hervor, seine Augen flammten und seine Stimme bebte vor Zorn, als er rief: „So hast Du Dein Versprechen gehalten! Wolltest Du den Pflug nicht bewahren wie einen kostbaren Schatz, wie Dein eigenes Kind?"

 

„Ach", sagte der Bauer leise, „strafe mich für meine Nachlässigkeit, Fremder. Der goldene Pflug, der mir Glück bringen sollte, hat mich einsam gemacht. Ich habe das Lachen und Singen verlernt. Ja, ich habe mein Versprechen gebrochen, aber ich bin wenigstens einen Abend lang glücklich gewesen“.

 

„Von der Roggenmuhme hast Du Dich betören lassen", sprach der Fremde. „Nun sollst Du Deine Strafe haben. Von jetzt ab wirst Du keine Ruhe mehr finden. Du sollst den goldenen Pflug suchen, Jahr um Jahr in der Johannisnacht“.

 

Der junge Bauer wurde nicht mehr gesehen. Auch der goldene Pflug blieb verschwunden. Nur der uralte Holunderbaum blühte Jahr um Jahr. Und die alten Leute im Dorf erzählten, dass einer in den Johannisnächten über die Triften irre und etwas suche — man könne sein Seufzen hören, dort, wo der alte Holunderbaum seine weißen Blütendolden über den Hang reckte. Toni Schawaller

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte

Lachsfang in ostpreußischen Flüssen

Heute wird der Lachs in großen Mengen nur in Alaska und Ostsibirien gefangen. In früheren Jahrhunderten zog er aber auch die deutschen Ströme aufwärts in Massen zum Laichen und wurde in unserer Heimat auch im Pregel und in der Memel zu vielen Tausenden gefangen. Die Fischerei war ein Hoheitsrecht des Deutschen Ritterordens, und die Erlaubnis zum Fischen wurde von diesem verliehen. Die drei Teilstädte Königsberg hatten von ihm das Recht zum Fischfang erhalten, aber den Lachsfang behielt sich der Orden selbst vor. Erst nach dem großen Aufstand des Preußischen Bundes verlieh er der Altstadt 1466 zum Lohn für ihre Treue zwei Lachszüge im Pregel oberhalb und unterhalb des Kneiphofs, und Herzog Albrecht gab ihr — zusätzlich oder anstelle der beiden Züge — 1552 eine Lachswehr bei Neuendorf am Alten Pregel, also dort, wo sie die Schifffahrt nicht behinderte. Das Haus, das die Altstädter dort errichteten, trug den Namen Lachswehr noch bis in die Gegenwart, als der Fang schon längst eingestellt war.

 

Der Lachs zog also damals durch das Haff und die ganze Stadt hindurch, allerdings stellte man ihm schon auf diesem Wege nach, denn 1623 beklagten sich die Altstädter darüber, dass der Pregel derart mit Netzen und Fangsäcken vollgestellt sei, dass kein Lachs mehr bis zum Wehr durchkäme. Wahrscheinlich sorgte der Kurfürst für Abhilfe, denn die Fänge müssen reichlich gewesen sein. Zwar sind uns keine Zahlen darüber überliefert, aber wenn sich die Mägde darüber beklagten, dass sie alle Tage Lachs zu essen bekämen und den Fisch schon nicht mehr ausstehen könnten, muss der Ertrag groß gewesen sein.

 

Wir wissen nicht, wie lange man im Pregel Lachse gefangen hat. Wahrscheinlich ging es mit dem Lachs ebenso wie mit dem Pillauer Stör, der zwar noch im 19. Jahrhundert gefangen wurde, aber damals nur noch in geringen Mengen. Vom Fang in der Memel, und zwar im Skirwieth, also einem Deltaarm, der keine Schifffahrt aufzuweisen hatte, berichtet der Königsberger Oberlehrer und Naturforscher Julius Schumann noch aus dem Jahre 1861. Das Wehr bestand dort aus einer vom einen zum andern Ufer reichenden Reihe von Pfählen, zwischen denen ein Netz gespannt war, das vom Grunde soweit über den Wasserspiegel reichte, dass die Fische nicht herüberspringen konnten. In der Mitte war eine stromaufwärts gerichtete Schnibbe, vor dieser, also stromabwärts, ein großer Wenter, ein aus zwei offenen Trichtern und einem geschlossenen Beutel oder Sack bestehendes Netz, dessen beide Flügel bis nahe an das Hauptnetz heranreichten. Die Lachse suchten in diesem vergebens einen Durchschlupf und kamen dabei in die Schnibbe. Wenn sie merkten, dass sie auch dort nicht weiter stromauf kamen, entschlossen sie sich zur Umkehr und schwammen in den Wenter hinein. Dreimal am Tage zogen die Fischer den Wenter hinauf, nachdem sie die ungebärdigen Fische mit Knittelschlägen betäubt hatten. Manchmal enthielt er bis hundert Lachse, manchmal keinen einzigen, da die Fische in Schwärmen zogen. Die Fangzeit dauerte von Anfang Mai bis Ende September. Dr. Gause

 

Seite 10   Bücherschau

Herbert Blank: Unter dem schwarzen Adler. Preußische Berichte und Anekdoten, 135 Seiten, 7,80 DM. — Holsten-Verlag, Hamburg.

Wer da miterlebt, wie wenig viele Jahre nach dem Kriege die heranwachsende deutsche Jugend gerade über Leistungen, Taten, Persönlichkeiten und Geist des „verfehmten" Preußen unterrichtet worden ist, bis dann tüchtige und umsichtige Lehrkräfte wenigstens im Ostkundeunterricht eine Bresche in diesen „Wall des bewussten Schweigens" schlugen, der wird es doppelt begrüßen, wenn jetzt auch in Westdeutschland Bücher erscheinen, die gerade dem jungen Geschlecht manches über Größe, Werden und Werk Preußen zu sagen haben. Herbert Blank gab sein Volksbuch am zehnten Jahrestag des berüchtigten Kontrollratsgesetzes Nr. 47 heraus, das unter den verlogensten Begründungen, Preußen ein für alle Mal aus der Geschichte und dem Gedächtnis auslöschen wollte. Wir wissen heute schon, dass dieser ungeheuerliche Versuch misslungen ist. Das ist nicht zuletzt das Verdienst der ostdeutschen Landsmannschaften und der ostdeutschen Jugend, die immer wieder auf die unbestreitbaren Leistungen und Großtaten Preußen hingewiesen haben.

 

Die Älteren unter uns haben alle in ihren jungen Jahren in Schule und Elternhaus ein ebenso solides wie eindrucksvolles Bild von dem erhalten, was Preußen war und was es vollbrachte. Die Jugendlichen und Kinder aber kennen selbst in unseren Kreisen sehr viele der Zeugnisse nicht, die über die preußische Geschichte in zeitgenössischen Berichten der verschiedenen Zeitalter, im Anekdotenschatz und anderen Quellen vorlagen. Da kann man die von Blank ausgewählten Darstellungen und Anekdoten nur mit hohem Gewinn lesen. P

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk. Rätsel-Ecke

 

Seite 11   Bauernverband der Vertriebenen zum „Grünen Plan

Auf der Mitgliederversammlung des Bauernverbandes der Vertriebenen in Bonn wurde das bisherige Präsidium mit dem ersten Vorsitzenden Georg Bauer, Osnabrück, und den Vorstandsmitgliedern Minister Hacker, Rechtsanwalt Dade, Karl Haas, Ferdinand Steves und Wilhelm Strüvy einstimmig wiedergewählt.

 

Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Referat über den in Vorbereitung befindlichen „Grünen Plan“ für die vertriebenen Landwirte. Bundesvertriebenenminister Prof. Oberländer gab einen Überblick über die Erfolge der Bemühungen um die Wiederansässigmachung der aus den deutschen Vertreibungsgebieten und aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik gekommenen Bauern. Er erwähnte, dass in den Jahren 1953 bis 1956 allein über eine Milliarde DM an Bundesmitteln aufgewendet worden ist, wovon über 826 Millionen DM aus dem Lastenausgleich stammten. Der Minister bezeichnete es als unbefriedigend, dass von den mit diesen Mitteln geschaffenen rund 48 000 Betrieben mit einer Gesamtfläche von 176 000 Hektar etwa 36 000 nur eine unter zwei Hektar liegende Fläche haben.

 

Nach längeren und zum Teil temperamentvollen Beratungen wurde von der Versammlung eine Entschließung mit zehn Grundsätzen gefasst, die im „Grünen Plan der Vertriebenen" berücksichtigt werden sollten.

 

Entschließung zum Grünen Plan für die Vertriebenen

Der Bauernverband der Vertriebenen stellt mit Bedauern fest, dass der vom Wirtschaftskabinett im Februar 1956 gefasste Beschluss, einen langfristigen Plan zur Eingliederung des vertriebenen Landvolkes (Grüner Plan der Vertriebenen) aufzustellen, bis heute noch nicht ausgeführt ist. Angesichts der noch 150 000 Siedlungswilligen und des laufenden Zustroms von weiteren Flüchtlingsbauern und Aussiedlern muss die Eingliederung in verstärktem Umfange durchgeführt werden. Deshalb fordert der Bauernverband der Vertriebenen die umgehende Vorlage des vor 15 Monaten angekündigten langfristigen Eingliederungsplanes durch die Bundesregierung.

 

Zum Grünen Plan der Vertriebenen werden folgende grundsätzliche Forderungen aufgestellt:

 

1. Zweck des Grünen Planes für die Vertriebenen und Flüchtlinge ist die Erhaltung der bäuerlichen Substanz für Gegenwart und Zukunft. Dazu gehören insbesondere die Maßnahmen für die Betreuung und Förderung der Jugend, für die Ansetzung der Siedlungswilligen auf dem Lande und für das aus Alters- oder Gesundheitsgründen wirtschaftlich nicht mehr eingliederungsfähige Landvolk.

 

2. Die Gesamtplanung für die Eingliederungsmaßnahme auf dem Lande muss mindestens 150 000 Vertriebene und Flüchtlinge zu Grunde legen und die generelle Verpflichtung des Bundes zur langfristig für die Dauer von mindestens 10 Jahren gesicherten Mittelbereitstellung enthalten.

 

3. Jährlich sind 20 000 Stellen für Vertriebene und Flüchtlinge in der Siedlungsplanung des Bundes und der Länder aufzunehmen, wie es bereits 1951 im Sonneplan und 1954 im Zweijahresprogramm der Bundesregierung vorgesehen war.

 

4. Die vordringliche und verstärkte Ansetzung der Vertriebenen und Flüchtlinge dient auch wesentlich der Verbesserung der Agrarstruktur. Deshalb rechtfertigt und erfordert die weittragende Bedeutung aller dieser Maßnahmen, für die Landwirtschaft ein die Gesamtheit dieser Aufgaben umfassendes Gesetz zu schaffen. In diesem Gesetz müssen die Eingliederungsmaßnahmen in einer ihrer Bedeutung entsprechenden Form gesichert werden.

 

5. Die Erfahrungen in der Anwendung der bestehenden Gesetze zwingen zu der Forderung: keine weitere Zerschlagung lebensfähiger Betriebe, kein Übergang in berufsfremde Hände. Ödlandkultivierung, Küstenplan und Flurbereinigungsmaßnahmen müssen zur Landgewinnung für Vertriebene und Flüchtlinge verstärkt durchgeführt werden.

 

6. Die Betriebsfestigung von Siedlerbetrieben, die unzureichend finanziert oder unverschuldet in eine Notlage geraten sind, muss im Grünen Plan für die Vertriebenen besonders berücksichtigt werden.

 

7. Die Rückflüsse der in der Flüchtlingssiedlung zum Einsatz kommenden Bundes- und Landesmittel müssen wieder für die Flüchtlingssiedlung verwendet werden. Deshalb ist die gleiche Regelung wie zu Gunsten der Einheimischen im Siedlungsförderungsgesetz erforderlich. Die Bundesmittel für die Vertriebenen und Flüchtlinge müssen dem Zweckvermögen bei der Deutschen Siedlungsbank zufließen.

 

8. Zum Zwecke der zügigen Durchführung der Siedlungsmaßnahmen muss analog der Regelung für den Wohnungsbau die Verteilung der Bundeshaushaltsmittel bereits vier Monate vor Beginn des Rechnungsjahres, für das der Betrag im Haushaltsplan zur Verfügung zu stellen ist, vorgenommen werden. Die Auszahlung für das kommende Rechnungsjahr muss verbindlich zugesagt werden. Die gleiche Regelung ist auch für die zum Einsatz kommenden Länderdarlehen erforderlich.

 

9. Der Grüne Plan für die Vertriebenen muss die soziale Sicherung der alten Bauern und die Förderung der Vertriebenenjugend mit Bereitstellung der erforderlichen Mittel regeln.

 

10. Auf Grund eines jährlich von der Bundesregierung vor den Haushaltsberatungen zu erstattenden Berichtes ist von ihr ein Plan für die Weiterführung der einzelnen Agrarstrukturmaßnahmen einschließlich der Ansetzung der Vertriebenen und Flüchtlinge auszuarbeiten, der der gegebenenfalls möglichen Steigerung der Jahresprogramme angepasst und die Bereitstellung entsprechend erhöhter Mittel umfassen muss. Die zur Durchführung des Plans erforderlichen Mittel sind in dem Entwurf des Bundeshaushaltsplanes für das jeweilige Rechnungsjahr einzusetzen.

 

Seite 11   Imprägnieren von Stangen

Während man früher für das Imprägnieren von Weidepfählen und Reuterstangen Kupfervitriol benutzte, hat man heute wirksamere Mittel in den UA-Salzen. Man kann die Mittel sowohl anstreichen als auch spritzen; am wirksamsten allerdings ist immer die Tauschtränkung. Dazu benötigt man für einen Kubikmeter Holz 4,5 bis 6 kg eines der UA-Salze. Solche UA-Salze, die sich nur zum Tauchen des Holzes eignen, sind bis zu 6 Prozent in Wasser löslich, während sich von einer anderen Gruppe von UA-Salzen Lösungen von über 10 Prozent herstellen lassen, die selbst für Frisch- und Nasshölzer brauchbar sind. Die UA-Salze haben den Vorteil, dass Hölzer jeden Trockenheits- bzw. Feuchtigkeitsgrades damit behandelt werden können und dass der Tränkvorgang verhältnismäßig einfach ist. Beim Tauchverfahren wird ein altes Eisenfass benutzt, in das die zugeschnittenen Pfähle gestellt werden Dann wird so viel Tränkflüssigkeit hineingegeben, dass die Hölzer etwa dreißig Zentimeter tiefer eintauchen als sie später ins Erdreich kommen. In den Gebrauchsanweisungen der Präparate ist die Tränkdauer angegeben. Sie kann durch Erhitzen der Flüssigkeit wesentlich abgekürzt werden. Nach dem Tränken werden die Pfähle herausgenommen und, wenn Salze verwendet wurden, für eine Woche dicht gepackt und vor Regen geschützt gelagert. Haftengebliebene Salzreste muss man abbürsten oder abspülen. Will man anstreichen oder spritzen dann muss darauf geachtet werden, dass die in der Gebrauchsanweisung vorgeschriebene Menge aufgetragen wird, und man muss berücksichtigen, dass Spritz- und Anstreichverluste entstehen, die hinzugerechnet werden müssen. Für Bauholz verwendet man Imprägnierpräparate auch in Form von Ölen.

 

Einige der anerkannten UA-Salze und Öle seien hier genannt:

 

UA-Salze: Basilit UA (oder UA spezial in besonderen Fällen). Corbal UA (oder UAL) Hydrasil UTA (oder UA hochlöslich), Osmo UA (oder UALL), Wolmanit UA (oder UA „hochlöslich") usw.

 

Öle; Bauholz-Basileum B, Hydrophen BS, Original-Avenarius, Xylamon-Natur usw.

 

Seite 11   Curt Krebs-Schimmelhof 70 Jahre

Foto: Curt Krebs-Schimmelhof mit den beiden von ihm geretteten Stuten „Peruea" (Schimmel) und „Sternblume" mit einem Fohlen der Sternblume.

 

Am 17. Juni 1957, vollendete — wie wir in der letzten Ausgabe bekanntgaben — Herr Curt Krebs-Schimmelhof sein 70. Lebensjahr. Der Hauptverband für Zucht und Prüfung deutscher Pferde e. V. — Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) — hat Herrn Krebs aus diesem Anlass durch die Verleihung der großen „Gustav-Rau-Erinnerungsplakette" ausgezeichnet. Dadurch sollen die züchterischen Verdienste von Curt Krebs, die er sich auf Schimmelhof in seiner Heimat Ostpreußen und auch in den Jahren nach der Vertreibung erwarb, eine wohlverdiente Anerkennung durch die Spitzenorganisation der Pferdezucht in der westdeutschen Bundesrepublik erhalten. Wir erinnern besonders an die ostpreußische Spitzenstute „Palmenblüte" von Bulgarenzar, die aus der Zucht von Krebs-Schimmelhof hervorgegangen ist. Diese Stute war Siegerin auf den DLG-Ausstellungen in Frankfurt Main und München. Bis zur Vertreibung aus Ostpreußen im Jahre 1944 war diese zwanzigjährige Stute nur einmal güst und verfohlte einmal mit Zwillingen; sie brachte neben vielen Remonten drei Landbeschäler und fünf Mutterstuten.

 

Aus der Zucht Krebs-Schimmelhof im ostpreußischen Kreise Angerapp sind wohl über tausend Remonten an das Heer, zahlreiche Reit- und Turnierpferde und wohl noch mehr Hengste für den Staat und die Privatzucht hervorgegangen. Noch größer fast erscheint uns, was Herr Krebs in den letzten zehn Jahren aus den wenigen geretteten Mutterstuten seines Gestüts, das er noch mit 45 Köpfen nach Mecklenburg gebracht hatte, wieder aufgebaut hat.

 

Wir wünschen Herrn Krebs noch lange Jahre gleicher Tatkraft und Gesundheit, die ihn die schweren Zeiten der letzten Jahre überwinden ließen.

 

Seite 11   Bessere Grünlandnutzung durch künstliche Trocknung

Foto: Sommerbild aus der alten Heimat (Kuhherde auf einer Weide. Im Hintergrund Wald)

 

Aller Fortschritt in der Landwirtschaft setzt sich langsamer durch als die in der Industrie. Aber auch in der Industrie setzt er sich da am schnellsten durch, wo der Staat eine klare Wirtschaftspolitik verfolgt. Heute ist sich die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland darüber einig, dass wir eine Exportpolitik brauchen und den Export erleichtern müssen. Das verhilft allen Betrieben, die sich am Export beteiligen, dazu, die Produktion so neuzeitlich und qualitätsmäßig so gut wie nur irgend möglich auszubauen, und dies schafft uns die Vollbeschäftigung. Aber der Außenhandel verführt auch zu einer unklaren und schwankenden Agrarpolitik, denn die Exportindustrie will ja meistens an Länder liefern, die unseren Export am ehesten mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen bezahlen können und wollen. Hinzu kommt, dass Industrieexport praktisch nach fast allen Ländern der Erde möglich ist, dass ein Einfuhrbedarf an Lebensmitteln aber in wesentlichem Umfange nur in drei Ländern besteht: in England, Belgien und in der Bundesrepublik Deutschland. An Nahrungsgütern hat Deutschland heute noch einen Einfuhrbedarf von 25 bis 28 Prozent.

 

Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, dass unsere Landwirtschaft diesen Einfuhrbedarf auch heute schon ganz wesentlich verkleinern könnte, wenn sie auf allen Produktionsgebieten auf lange Zeit mit kostendeckenden Preisen rechnen könnte. Sie lebt aber in Unsicherheit, weil der kostendeckende Preis bei manchen Erzeugnissen der deutschen Landwirtschaft kaum gegeben ist und weil die Einfuhrpolitik — infolge unserer Exportpolitik — Schwankungen unterliegt, die ganze Produktionszweige mit großer Unsicherheit belasten. Erwähnt seien hier nur die Fleisch-, Butter- und Eierimporte.

 

Man rät der Landwirtschaft: rationalisieren! Aber das kostet Kapital. Und ist es sicher, dass sich das angelegte Kapital rentiert? Die schönsten Kalkulationen nützen ja nichts, wenn für die Landwirte sicher nur immer neue Lasten, nicht aber gleichbleibende und auskömmliche Preise da sind.

 

Diese Fragen muss man sich vor Augen halten, wenn man der Landwirtschaft einen Vorwurf daraus machen will, dass sie die im Grünland steckenden großen Reserven nicht viel rascher mobilisiert. Bisher war es der unzulängliche Milchpreis, der zur Zurückhaltung führte. Wird künftig, beim Fließen der Milchsubvention von 4 Pfennig je kg Milch, die Sorge von Milchüberproduktion bald hemmend wirken? Immer werden es die kleinbäuerlichen Betriebe und die Familienwirtschaften sein, denen Rationalisierungsmaßnahmen schwerfallen. Aber in Bezug auf das Grünland müssen auch sie zu neuen Bewirtschaftungsmethoden gelangen, wollen sie nicht rettungslos ins Hintertreffen kommen.

 

Wie steht es nun mit der Rationalisierung der Grünlandwirtschaft?

Jeder weiß, dass die alte Methode der großen Standweiden überholt ist. Ob Weiden oder Wiesen, der Ertrag muss gesteigert werden, sowohl an Menge als auch an Güte. Die Rentabilität der Milchviehhaltung hängt ab von der Milchleistung der Tiere und von der Futterfläche, die je Großvieheinheit erforderlich ist. Dabei sollen wir uns nicht täuschen. Die Rindviehzucht hat längst dafür gesorgt, dass die Leistungsanlage bei fast allen unseren Kühen gegeben ist. Es fehlt fast immer an der richtigen Fütterung wenn die Milchleistung nicht befriedigt. Wenn wir zum Beispiel so füttern, dass die Eiweißmenge oder die Stärkemenge nicht weiter reicht, als acht bis zehn Liter zu erzeugen, dann muss man sich beraten lassen und auf höhere Leistungen füttern — aber nicht aus dem teuren Kraftfuttersack, sondern aus dem eigenen Futter, und zwar möglichst aus dem eigenen Futter, und zwar möglichst aus dem Futter einer kleineren Fläche.

 

Schulte zeigte an dem Beispiel eines 25-ha-Betriebes den Einfluss von Milchergiebigkeit und erhöhter Futterleistung je Fläche einleuchtend auf, wobei noch darauf hingewiesen sei, dass es heute noch viele Betriebe gibt, die die angenommenen Mindestleistungen gar nicht erreichen.

 

Das Beispiel des 25-ha-Betriebes zeigt den Einfluss gut auf, den verschiedene Milchleistungen bei gleichem Fettgehalt (3,5 Prozent), bei gleichem Milchpreis (0,28 DM), bei gleichen Fleischleistungen 200 kg à 200,-- DM je Kuh einschließlich Jungvieh) und bei gleicher Hauptfutterfläche je Großvieheinheit zur Folge haben. Wenn man die Roheinnahmen um 25 Prozent für Kraftfutter kürzt, betragen die Einnahmen bei steigender Milchleistung je Kuh und je Hektar Hauptfutterfläche:

 

Milchleistung je Kuh/Jahr: 3300 kg; Einnahmen je ha Hauptfutterfläche: 965 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfläche: 1100 DM.

 

Milchleistung je Kuh/Jahr: 4000 kg; Einnahmen je ha Hauptfutterfläche: 1110 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfläche: 1160 DM.

 

Milchleistung je Kuh/Jahr: 5000 kg; Einnahmen je ha Hauptfutterfläche: 1300 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfläche: 1250 DM.

 

Aber auch durch die Verringerung der Hauptfutterfläche je Großvieheinheit ließe sich der Ertrag sehr steigern:

 

Bedarf an Hauptfutterflächen je Großvieheinheit: 1,00 ha; Einnahmen je ha Hauptfutterfl.: 706 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfl.: 702 DM.

 

Bedarf an Hauptfutterflächen je Großvieheinheit: 0,80 ha; Einnahmen je ha Hauptfutterfl.: 882 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfl.: 1000 DM.

 

Bedarf an Hauptfutterflächen je Großvieheinheit: 0,68 ha; Einnahmen je ha Hauptfutterfl.: 1110 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfl.: 1160 DM.

 

Bedarf an Hauptfutterflächen je Großvieheinheit: 0,50 ha; Einnahmen je ha Hauptfutterfl.: 1410 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfl.: 1304 DM.

 

Bedarf an Hauptfutterflächen je Großvieheinheit: 0,40 ha; Einnahmen je ha Hauptfutterfl.: 1760 DM; Einnahmen je ha landw. Nutzfl.: 1400 DM.

 

Wenn man bedenkt, dass bei fallender Hauptfutterfläche je Großvieheinheit die Verkaufsfruchtfläche bei Beibehaltung des gleichen Viehbestandes steigt, ist diese außerordentliche Leistungssteigerung nicht verwunderlich.

 

Bei dem erwähnten 25-ha-Betrieb sieht das so aus:

 

Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 1,00 ha; Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 20,00 ha; Verkaufsfruchtfläche: 5,00 ha.

 

Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 0,80 ha; Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 16,50 ha; Verkaufsfruchtfläche: 8,50 ha.

 

Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 0,68 ha; Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 14,00 ha; Verkaufsfruchtfläche: 11,00 ha.

 

Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 0,50 ha; Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 11,35 ha; Verkaufsfruchtfläche: 13,65 ha.

 

Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 0,40 ha; Hauptfutterfläche je Großvieheinheit: 9,65 ha; Verkaufsfruchtfläche: 15,37 ha.

 

Geringe Hauptfutterfläche je Kuh kann man nur erreichen, indem man die Weiden unterteilt, gut pflegt, stark düngt und dann auch intensiv nutzt. Bei dem Mähfutter können wir nicht bei der althergebrachten Heuwerbung durch Bodentrocknung verbleiben. Es ist selten, dass einmal ein Qualitätsheu in zwei Schnitten durch Bodentrocknung erreicht wird, und deshalb ist es falsch, den Winterfutterbedarf nur über das Heu, selbst wenn Reuter benutzt wird, zu gewinnen. Ein Teil muss zu Gärfutter gemacht werden, und die künstliche Trocknung wird in zunehmendem Maße an Bedeutung gewinnen, zumal man mit künstlich getrocknetem Futter auch „Winterweide" und vollwertiges Kraftfutter zugleich geben kann.

 

Die Trocknungskosten sind teuer?

Das ist noch sehr fraglich, wenn man bedenkt, dass bei der künstlichen Trocknung nur 5 bis höchstens 8 Prozent Verluste entstehen. Bei der Bodentrocknung haben wir, wenn das Heu Regen bekommt, 40 bis 80 Prozent Verluste, wenn es ohne Regen hereingebracht werden kann, immer noch 25 bis 40 Prozent Verluste, bei Reutertrocknung 15 bis 35 Prozent Verluste, bei der Gärfutterbereitung beträgt der Verlust 15 bis 30 Prozent und, wenn das Gärfutter schlecht geraten ist, auch 40 und mehr Prozent.

 

Auch von anderen Dingen ist die Futtergewinnung abhängig. Sind in diesem Jahre wirklich alle Mähweiden, Wiesen und alle Kleegras- und Luzerneschläge zwischen dem 15. und 25. Mai geerntet worden? Haben — wie auch früher schon — die Bauern nicht gewartet, bis noch „mehr Futter wächst"? Bis zu der genannten Terminspanne hat das Futter einen fast doppelt so hohen Gehalt an Eiweiß und 25 Prozent mehr Stärkewerte und entsprechend weniger Rohfasergehalt als vier Wochen nach dem angegebenen Termin. Dazu kommt, dass der frühzeitige erste Schnitt die Voraussetzung ist für einen guten zweiten und gar dritten Schnitt.

 

Die Baukosten für Gärfutterbehälter sind gewiss hoch, aber dennoch kann man sagen: es gibt nur zwei Bauvorhaben in der Landwirtschaft, die sich auch heute noch sicher verzinsen, der Silo auf dem Hof und die Drainage auf dem Felde. Mit der künstlichen Trocknung kann man ganz sicher nicht die Silage ersetzen, die kommt zuerst. Aber hat man die Silofrage geregelt, dann wird auch das künstlich getrocknete Futter interessant. Trockenfutter ist Kraftfutter, vollkommen gleichwertig dem gekauften Kraftfutter, und es ist nicht nur im Milchviehstall zu verwenden, sondern ebenso auch im Schweine- und Hühnerstall. Allerdings wäre es sinnlos, wenn wir schlechtes Gras künstlich trocknen wollten. Dazu sind die Trocknungskosten doch zu hoch. Ein Futter mit weniger als 12 Prozent Eiweißanteil gehört in den Silo. Wir nennen hier einige durchschnittliche Gehaltszahlen von Trockengrünfutter, aus denen der Leser ersehen kann, worauf es ankommt:

 

Futterart: Landsberger Gemenge, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 153; Stärkew. 465; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 3,0; Stärkew.: 1,9.

 

Futterart: j. Weidegras, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 138; Stärkew. 540; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,7; Stärkew.: 2,2.

 

Futterart: Kleegras, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 115; Stärkew. 515; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,3; Stärkew.: 2,1.

 

Futterart: Rieselwiesengras, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 182; Stärkew. 455; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 3,6; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Rotklee, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 128; Stärkew. 480; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,5; Stärkew.: 1,9.

 

Futterart: Luzerne, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 158; Stärkew. 460; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 3,1; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Weißklee, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 150; Stärkew. 500; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 3,0; Stärkew.: 2,0.

 

Futterart: Wicken, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 151; Stärkew. 440; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 3,0; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Leguminosengemenge, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 139; Stärkew. 450; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,8; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Stoppelklee, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 128; Stärkew. 455; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,5; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Serradella, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 131; Stärkew. 400; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,6; Stärkew.: 1,6.

 

Futterart: Süßlupine, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 124; Stärkew. 440; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,5; Stärkew.: 1,8.

 

Futterart: Sommerraps, bei 90 Prozent Trockensubstanz enth. 1 kg künstl. Trockenfutter, Eiweiß: 127; Stärkew. 395; reicht für kg Milch mit 3,5% Fett, Eiweiß: 2,5; Stärkew.: 1,6.

 

Aber nicht allein der hohe Nährwert ist von Vorteil, sondern auch der hohe Gehalt an Mineralstoffen und an Vitaminen, darunter das für die Winterfütterung so bedeutungsvolle Karotin. Die bekannten Störungen im Ernährungskreislauf, Unfruchtbarkeit gegen Ende der Stallhaltung und Anfälligkeit beim Beginn der Weidezeit können schon durch kleine Gaben von künstlichem Trockenfutter beseitigt werden.

 

Durch die Dreiteilung des Winterfutters in

 

1. herabgesetzte Menge Heu (natürlich auf Reutern gewonnen),

 

2. 5 cbm Silage je Kuh und

 

3. künstlich getrocknetes Grünfutter

 

erhalten wir ein wirkliches Leistungsfutter, wobei wir mit der Heumenge und der Menge an künstlichem Trockenfutter auf höchste Milchleistung regulieren können, ohne das mit dem käuflichen Kraftfutter tun zu müssen.

 

Um allerdings ein künstliches Trockenfutter von höchster Qualität erzielen zu können, muss man junges blattreiches Futter mit einem frühen Schnittzeitpunkt anliefern.

 

Die Tagesration an Trockengrünfutter kann mindestens betragen: je Milchkuh 1 bis 2 kg, je Mastschwein 0,2 bis 0,3 kg, je Stück Jungvieh 0,5 bis 1 kg, je Pferd 2 bis 3 kg, je Zuchtsau bis 0,5 kg und je Huhn 8 bis 10 g.

 

Bei der Düngung darf man nicht sparen, weder an Stickstoff, noch bei der Grunddüngung mit Kali und Phosphorsäure. Dünge die Weiden und Wiesen wie den Acker, möglichst wie die Hackfrüchte und nutze das Gewachsene intensiv, dann werden unsere Grünlandflächen außerordentliche Erträge geben!

 

Seite 11   Landfrauenferien in Stromberg

Bei den Bemühungen um eine erfolgreiche Wiedereingliederung vertriebener Bauern hilft die Deutsch-Schwedische Flüchtlingshilfe mit ihrer Arbeit, die Sorgen des einzelnen zu lindern. Der Vorsitzende der Deutsch-Schwedischen Flüchtlingshilfe e V., Köln, Pastor Forell, hatte kürzlich dreißig Flüchtlingsfrauen in das Heim der Evangelischen Frauenhilfe, Haus Obentraut, im Hunsrückort Stromberg zu einer zwölftägigen Erholungszeit eingeladen. Sechsundzwanzig Frauen waren erschienen, die hier zumeist die erste Erholung seit der Vertreibung aus der Heimat genießen konnten und zugleich geistige Anregungen durch Vorträge und Aussprachen erfuhren.

 

Seite 12   Theorie und Praxis in der Landwirtschaft

Von Rittergutsbesitzer Max Heumann, Kl.-Gablick (verstorben 1939)

Anmerkung der Schriftleitung: Max Heumann, Kl. Gablick, gehörte bis zur Machtergreifung 1933 zu den führenden Männern der ostpreußischen Landwirtschaft, und sein Name war weit über die Grenzen unserer Provinz bekannt und geehrt. Als Städter in Königsberg 1870 geboren, entwickelte er sich schnell zu einem ungewöhnlich passionierten und tüchtigen Landwirt. Schon in jungen Jahren übernahm er 1897 das 3000 Morgen große schwiegerväterliche Gut Kl.-Gablick im Kreis Lötzen und verstand es, aus dieser schwierigen Wirtschaft mit leichten Sandböden und ungünstigen Verkehrsverhältnissen einen mustergültigen Betrieb zu schaffen. Darüber hinaus stellte er sein großes Können und reiches Wissen bereitwilligst der Allgemeinheit zur Verfügung und versagte sich nie, wenn sein Rat oder seine Hilfe gesucht wurden.

 

Lange Jahre war er Vorstandsmitglied der ostpreußischen Landwirtschaftskammer und wirkte segensreich in den verschiedensten Kammerausschüssen. Sein klares Urteil und sein scharfer Verstand, verbunden mit außergewöhnlicher Rednergabe befähigten Heumann zum berufenen Vertreter der Belange der ostpreußischen Landwirtschaft. In, der ostpreußischen Saatgut, im Verband der Versuchsringe, in der Buchführungsgenossenschaft und auch in den Züchtervereinigungen gehörte er zu den führenden Landwirten, die unermüdlich und tatkräftig für ihren Berufsstand kämpften. Vor allem erwarb er sich als vorletzter Hauptvorsteher des Landwirtschaftlichen Zentralvereins Allenstein große Verdienste um die masurische Landwirtschaft. In seinem Heimatkreis Lötzen berief ihn das Vertrauen seiner Berufsgenossen in viele Ehrenämter, und auch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zählte ihn zu ihren Vorstandsmitgliedern und zu ihren eifrigsten Mitarbeitern.

 

Wer sich heute in Aufsätze und Vortragsmanuskripte vertieft, die Heumann in den Krisenjahren zwischen 1926 und 1933 verfasst hat, wird mit Überraschung feststellen, welch aktuelle Bedeutung alle diese Schriftsätze auch heute noch haben. Heumann war nicht nur ein hervorragender Praktiker, der den Kartoffelbau auf den leichten Böden Masurens, Pommerns und der Mark im Rahmen der gesamten landwirtschaftlichen Produktion Deutschlands richtig sah, sondern er hatte auch den politischen Blick, das kommende Verderben vorauszuahnen als Folge der unheilvollen Parteizersplitterung, die es verhinderte, große Probleme wenigstens zu sehen.

 

Nachfolgend veröffentlichen wir ein Manuskript Max Heumanns, das am 27. September 1932, verfasst worden war:

 

Wie die Menschen nicht gleich sind, sondern sehr verschieden, so auch die Landwirte, und entsprechend diesen Unterschieden reagieren sie auf die Not der Zeit keineswegs einheitlich. Viele sehen die Ursache unseres wirtschaftlichen Niederganges ganz überwiegend in den herrschenden politischen Verhältnissen und glauben, eine Besserung nur erhoffen zu dürfen, wenn die Regierung zu einer Änderung ihrer bisherigen Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik gezwungen wird. Das ist der Wunsch nach Staatshilfe. Zu erreichen sei sie nur durch politischen Kampf, also kämpfen sie parteipolitisch.

 

Diese Menschen sind häufig von etwas lebhafterem Temperament, den Gefühlen von Liebe und Hass nicht unzugänglich, eifrige und gläubige Tageszeitungsleser und Versammlungsbesucher; von der manchmal etwas eintönigen Arbeit zu Hause, in Hof und Stall, im Acker und Grünland nicht ganz ausgefüllt, mit Gott und der Welt leichter unzufrieden, als mit sich selbst.

 

Andere wieder sind anspruchsloser veranlagt. Sie nehmen Misswachs und Seuchen, einen schlechten Erdrusch, eine ungenügende Gewichtszunahme ihrer Tiere, die schlechten Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die hohen Abgaben und Lasten als Schicksal, gegen das man nicht ankönne, hin, tun ihre Arbeit, wie man sie es gelehrt hat, ohne den letzten Gründen nachzugrübeln, schränken sich der Not gehorchend ein und fristen ihr Dasein wie im griechischen Altertum der Philosoph Diogenes, der in seinem Fasse liegend, sich die Sonne auf den Rücken scheinen ließ und dem König Alexander, der ihn fragte, ob er ihm einen Wunsch erfüllen könne, antwortete: „Geh mir aus der Sonne“.

 

So ungefähr unterscheiden sich die beiden extremen Gruppen unserer Berufsgenossen nach ihrer Einstellung der Außenwelt gegenüber. Dazwischen gibt es unzählige Abstufungen, die auf die schweren Anforderungen der Gegenwart auch noch anders reagieren als nur mit parteipolitischer Aktivität oder Gleichgültigkeit.

 

Je nach ihren Anlagen des Gemütes und des Verstandes, je nach dem Erfolg ihrer Erziehung und des Unterrichts, den sie genossen haben, werden sie mehr oder weniger darüber nachdenken, ob sie nicht aus sich heraus durch Änderungen in der eigenen Wirtschaft dem Zustand näher kommen können, in dem bei höchster Ausnutzung der Bodenkräfte die Einnahmen soweit die Ausgaben übersteigen, dass aus dem Überschuss die Zinsen der Schulden und die Kosten des eigenen Haushaltes gedeckt werden. Das wäre die unterste Stufe der Rentabilität, auf welcher wenigstens ein Anwachsen der Verschuldung, also ein Vermögensverlust vermieden wird. Man sagt in diesem Falle, der Betrieb kommt durch. Zu den Gewinnbetrieben gehört er aber nur dann, wenn dabei die Bodenkultur, das lebende und tote Inventar und die Gebäude nicht zurückgehen.

 

Nach den Ergebnissen der landwirtschaftlichen Buchführungsstellen muss man leider annehmen, dass nicht mehr die Hälfte aller ostpreußischen Landwirtschaftsbetriebe in diesem Sinne Gewinnbetriebe sind. Die größere Hälfte gehört in die Klasse der Verlustbetriebe. Aber wenn auch im Ganzen die Zahl dieser Verlustbetriebe in den letzten Jahren gestiegen ist, so ist doch bei einer Reihe von ihnen ein Fortschritt nach oben zu beachten gewesen insofern, als hier die Verluste abgenommen haben, ja, vereinzelt sogar die oben skizzierte Stufe der Rentabilität erreicht wurde. Das ist nicht nur in allen Fällen durch Hilfe von außen erreicht (Staatsbeihilfe, verlorene Zuschüsse, Umschuldung, Gläubigerakkord), sondern auch durch Abstellung betriebswirtschaftlicher Fehler und durch vorsichtige Benutzung der Hilfsmittel, die praktische Erfahrung und theoretische Erkenntnis der Landwirtschaft heute in sehr viel höherem Grade zur Verfügung stellen als vor 100 Jahren. Um sie aber nutzen zu können, muss man sie kennen. Ganz ohne Bücherweisheit geht es nimmer.

 

Ich weiß sehr wohl, dass jugendliche Überhebung und das Pochen auf akademische Bildung sich fast allen Kredit bei vielen Männern der landwirtschaftlichen Praxis verscherzt haben, aber trotz alledem, man schüttet nicht das Kind mit dem Bade aus. – „Vernunft und Wissenschaft des Menschen allerhöchste Kraft“. Wo werden Vernunft und Wissenschaft sich mit mehr Erfolg bestätigen, in der Volksversammlung oder in der eigenen Wirtschaft? Wohl gibt es viele Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen unsere Schulweisheit sich nichts träumen lässt, aber deshalb wollen wir nicht alle Schulweisheit ablehnen, sondern uns vielmehr davon recht viel anzueignen suchen, um darin den Weizen von der Spreu unterscheiden zu lernen. Keine Gelegenheit zu lesen, zu| hören, zu sehen, wie andere es machen, sollte versäumt werden. So wissen manche gar nicht, was auf einer Scholle wachsen kann, wenn man die Voraussetzungen erfüllt und es richtig anfängt.

 

Es gibt immer noch mehr schlechte Wiesen als gute, solche, die zu nass, als solche, die zu trocken sind, mehr Gräben, die zugewachsen, als solche, die geräumt sind. Da soll man das Grünland doch entwässern wo die Möglichkeit besteht. Die Meliorationskredite sind billig, und die Beratung hat man umsonst. Man sieht immer noch Kartoffeln, die im Unkraut ersticken. Warum macht man sie nicht rein? Man huldigt falschen Fruchtfolgen und nimmt mit eiserner Konsequenz die Mindererträge in Kauf, die dadurch immer wieder entstehen. Die verschiedenen Pflanzen sind wählerisch, was ihre Vorfrucht betrifft. Nicht jede sagt ihnen zu, das muss man berücksichtigen. Da, wo der Klee nicht wachsen will, dort sät man ihn nicht immer wieder. Der Klügere gibt nach. Der Boden wird tot, wenn er lange in Stoppel liegt, der Stallmist allzu lebendig, wenn er nicht rasch untergebracht wird: aber häufig genug sieht man alte eingegrünte Stoppeln und Stallmist in kleinen Haufen lange auf dem Felde liegen. Auch kann man häufig beobachten, wie die Jauche falsche Wege geht. Wie viele Getreide- und Kartoffelsorten werden noch zur Saat, wie manches Tier noch zur Zucht benutzt, deren äußere und innere Eigenschaften man nicht in neuen Exemplaren wieder erstehen lassen sollte.

 

Wie schwer es ist, richtig zu füttern! Wie selten wird der Fütterungserfolg mit Hilfe der Waage zahlenmäßig festgestellt? Mit wirtschaftseigenem Futter und nur beschränktem Zukauf unentbehrlicher wirtschaftsfremder Futtermittel höchste Wirkungen zu erzielen, mag dies zur Arbeit oder Gewichtszunahme, Fruchtbarkeits- oder Aufzuchtergebnis oder Milchleistung sein, das ist eine hohe Kunst, deren Fortschritte ohne wissenschaftliche Forschung undenkbar sind.

 

Das Motto der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft heißt: „Wissen und Können“. Aus dem, was der Bauer weiß und kann, wird der Landwirtschaft immer noch die wirksamste Selbsthilfe kommen, wenn diese auch niemals ganz ohne Staatshilfe unsere Rettung aus der gegenwärtigen Not bringen kann.

 

Seite 12   Nichtrindern der Kühe

Zur Feststellung der Ursache für das Nichtrindern einer Kuh, muss diese vom Tierarzt innerlich auf krankhafte Veränderungen der Eierstöcke und der Gebärmutter untersucht werden. Bestimmte krankhafte Veränderungen der Geschlechtsorgane vermögen die Brunst zu verhindern. Auch die Ernährung der brunstlosen Tiere muss überprüft werden. Besonders bei falschem Eiweiß-Stärkewert-Verhältnis und ungenügendem Mineralstoff- und Vitamingehalt des Futters wird Brunstlosigkeit begünstigt. Brunstfördernde Mittel sind Gaben von gekeimtem Weizen, reichliche Bewegung, Futterwechsel, Scheidenspülungen mit warmem Wasser (45 Grad), dem etwas Kochsalz zugesetzt wurde, und schließlich stellt man die brunstlosen Tiere im Stall neben dem Bullen auf. In jedem Falle ist es ratsam, bald den Tierarzt hinzuzuziehen, weil an den Geschlechtsorganen der Rinder mancherlei Erkrankungen auftreten können, die nur der Tierarzt zu beseitigen vermag.

 

Zwillingskälber zur Zucht

Bei Zwillingsgeburten kann man mit großer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass bei zweigeschlechtlichen Zwillingsgeburten das weibliche Kalb unfruchtbar bleibt. Nach allgemeiner Erfahrung tritt die Unfruchtbarkeit in 95 Prozent der Fälle auf. Die Wissenschaft führt die Unfruchtbarkeit darauf zurück, dass es zu einem Hormonaustausch der werdenden Tiere kommt, der beim weiblichen Kalb die Unfruchtbarkeit zur Folge hat. Wenn beide Kälber weiblichen Geschlechts sind, dann ist die Weiterbenutzung zur Zucht unbedenklich.

 

Ferkelruß

Der Ruß der Ferkel, ein schwarzer Hautausschlag, der auch unter dem Namen „Schmierfrange" bekannt ist, gehört zu den häufigsten Ferkelkrankheiten. Die Haut der befallenen Tiere wird glanzlos, ebenso die Haare. Besonders hinter den Ohren, an Schenkelfalten und auf dem Rücken und den Körperseitenflächen bildet sich ein klebriger bis fettiger Belag, der schließlich zu bräunlichen bis schwärzlichen Schuppenkrusten eintrocknet. Meistens werden zwei bis drei Wochen alte Saugferkel befallen. Die Ursache für den Ferkelruß ist verschieden. Er kann eine Begleiterscheinung der Ferkelgrippe, des Paratyphus, einer Darmerkrankung und auch anderer Krankheiten sein. Als selbständige Erkrankung tritt der Ferkelruß meistens bei Fütterungs- und Haltungsfehlern auf. Eine Kotuntersuchung auf das Vorliegen von Eingeweideparasiten ist anzuraten, ebenso eine Vitamin- und mineralstoffreiche Fütterung der Muttersauen vor dem Abferkeln.

 

Beschleunigung der Grastrocknung

Im Allgemeinen ist man ängstlich, das zur Heubereitung gemähte Gras häufig zu wenden in der Furcht, dass dadurch zu viele von den feinen Blättern abgebrochen werden. Wenn man es richtig macht, kann man ohne diese Verluste das Heu schnell zum Trocknen bringen. Dazu wird nach dem Mähen das Gras sofort aufgelodert und am gleichen Tage noch dreimal gewendet. Am ersten Abend ist dann das Gras von 85 Prozent bis auf etwa 40 Prozent heruntergetrocknet. Für die Nacht bringt man das Futter in breite Schwaden bzw. kleine Haufen, damit der Tau nicht so stark einwirken kann. Am zweiten Tag wird nach dem Abtrocknen des Taues das  das Gras wieder auseinandergeworfen und wiederum zwei- bis dreimal gewendet. Am zweiten Abend wird dann das Heu nur noch 30 Prozent Wassergehalt haben. Für die zweite Nacht muss das Gras wieder in Schwaden oder Haufen gebracht werden. Am dritten Tage wiederum ausgestreut und mehrmals gewendet, wird es am Abend nur noch 20 Prozent Feuchtigkeit aufweisen und kann unbedenklich eingefahren werden. Bei dieser Methode kann man gutes Heuwetter intensiv nutzen, vermeidet das Vergilben des Futters und wird feststellen, dass die Abbröckelverluste nur gering sind.

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 90. Geburtstag

am 30. Juni 1957, Frau Ellida Brode, geb. Wittich, Witwe des Professors der Musik, Max Brode, aus Königsberg, jetzt bei ihren Kindern, Baronin Emy von Stetten, Baronin Marie von Seherr-Thoß und Dr. Franz Brode-Künzelsau in Schloss Stetten, Kreis Künzelsau.

 

am 2. JuIi 1957, Frau Maria Janowski, aus Allenstein, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Herrn Emil Marschall, Berlin-Charlottenburg, Windscheidstraße 83a, zu erreichen.

 

zum 89. Geburtstag

am 16. Juni 1957, Frau Charlotte Kieragga, aus Kölmersdorf, jetzt in Quakenbrück, Antoniort 24.

 

zum 88. Geburtstag

am 24. Juni 1957, Frau Hedwig Dischmann, geb. Nelson, aus Fischhausen, jetzt in Kellinghusen, Holstein, Otto-Ralfs-Straße 9.

 

zum 87. Geburtstag

am 4. Juli 1957, Gutsbesitzer und Königlich Preußischer Rittmeister a. D. (zuletzt im Dragoner-Regt. 1 Tilsit) Arthur Weiß, aus Perwallkischken, Kreis Niederung, Memelgebiet. Er ist durch Generaloberst a. D. Walter Weiß, Aschaffenburg, Schillerstraße 28b, zu erreichen.

 

zum 86. Geburtstag

am 12. Juni 1957, Frau Koske, aus Wehlau, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Fräulein Ruth Ogonowski, Hamburg-Schnelsen, Schiffzimmereiweg 5, zu erreichen.

 

am 2. Juli 1957, Frau Martha Diesing, aus Kölmersdorf, später Lyck, jetzt in Bad Kreuznach, Theodershalle.

 

zum 85. Geburtstag

am 12. Juni 1957, Frau Gertrud von Drygalski, aus Neidenburg, Schloßgut, jetzt in Berlin-Friedenau, Blankenbergstraße 10.

 

am 13. Juni 1957, Landsmann Adolf Plaga, aus Willenheim, Kreis Lyck, jetzt in Puttgarten a. Fehmarn, bei Fuchs.

 

am 16. Juni 1957, Landsmann Heinrich Jopp, aus Eichenbruch, Kreis Bartenstein, jetzt in Celle, Amelungstraße 36.

 

am 17. Juni 1957, Landsmann Hermann Fischer, aus Hanswalde, Kreis Heiligenbeil, später Wormditt, jetzt bei seiner Tochter Auguste Dreyer in Lengede, Kreis Peine, Taubentalweg 6.

 

am 18. Juni 1957, Frau Berta Pilzecker, geb. Ludzuweit, aus Reinickenwalde (Groß-Tullen), Kreis Schloßberg/Pillkallen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Frieda Fuß, Berlin-Britz, Parchimer Allee 88, zu erreichen.

 

zum 84. Geburtstag

am 24. Juni 1957, Frau Mathilde Benk, geb. Waleschkowski, aus Allenstein, Zimmerstraße 5a, jetzt mit Ihrem Ehemann in Ziegenhain, Bezirk Kassel, Am Nordbahnhof 1.

 

zum 83. Geburtstag

am 20. Juni 1957, Lehrer i. R. Otto Grau, aus Heinrichswalde, von allen Elchniederungern als der Retter von Heinrichswalde hochgeachtet. Landsmann Grau und seine Frau haben inzwischen einen Ehrenplatz im Kreisaltersheim in Bentheim (Emsland) erhalten. Die Kreisvertretung Elchniederung gratuliert herzlich.

 

am 28. Juni 1957 Landsmann Hermann Schulz, aus Bartenstein, Saarstraße 11, jetzt in Lübeck, Beckergrube 12.

 

zum 82. Geburtstag

am 17. Juni 1957, Frau Minna Borowski, geb. Gnaß, aus Bartenstein, früher Allenburg, jetzt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn Adolf Hylla in Ehingen-Donau, Hauptstraße 48.

 

am 20. Juni 1957, Landsmann Friedrich Rombusch, aus Braunsberg, jetzt bei Frau Grete Bittwald in Stapelfeld über Hamburg-Rahlstedt.

 

am 24. Juni 1957, Bauer Daniel Starosta, aus Bolleinen, Kreis Osterode, jetzt in Oldenburg i. O., Ehmernstraße 58.

 

am 30. Juni 1957, Lehrerwitwe Ludowika Baltruweit, geb. Sembill, aus Tilsit, Stiitstraße 12a, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Berlin-Friedenau, Bornstraße 3.

 

am 30. Juni 1957, Oberpflegerin i. R. Berta Klemm, geb. Melzer, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt in Hohnstorf, Post Bevensen, Kreis Uelzen.

 

zum 81. Geburtstag

am 14. Juni 1957, Bauer Friedrich Pudelski, aus Fedorwalda, Kreis Sensburg, jetzt mit seiner Frau in Scheenefeld, Kreis Pinneberg, bei Bauer Grote, Nehrstraße.

 

am 25. Juni 1957, Frau Karoline Schmidt, geb. Pfau, aus Altkrug, Kreis Gumbinnen, jetzt in Schneverdingen, Schulstraße 20.

 

am 27. Juni 1957, Frau Margarete Baehr, geb. Schwarz, aus Eydtkau, jetzt bei ihrer Tochter Ilse Kohnert in (22c) Siegburg, Scberbenberg 8, I.

 

am 30. Juni 1957, Frau M. Winter, aus Lyck, jetzt Bad Oldesloe, Tölitzer Weg 56.

 

zum 80. Geburtstag

am 15. Juni 1957, Frau Maria Salley, geb. Schweinberger, aus Königsberg, jetzt in Flintbek bei Kiel, Kreispflegeheim.

 

am 18. Juni 1957, Frau Paula Juschkus, aus Lyck, Memeler Weg, jetzt in Schornsheim, Kreis Alzey.

 

am 18. Juni 1957, Frau Heinriette Domscheit, geb. Horn, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Rosa in Ratzeburg-Lbg., Kloppstockweg 10.

 

am 18. Juni 1957, Frau Charlotte Skubich, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt bei ihrem ältesten Sohn Fritz in Etelsen, Kreis Verden, Aller.

 

am 18. Juni 1957, Landsmann Gustav Oehmke, aus Gr.-Blumenau, Kreis Samland, jetzt bei seiner junqsten Tochter in Silschede Nr. 93 ½ über Gevelsberg, Nordrhein-Westfalen.

 

am 19. Juni 1957, Frau Helene Neupert, geb. Adam, aus Stallupönen, jetzt bei ihrem Sohn Ernst in Frankfurt a. M.-Höchst, Andreasstraße 4.

 

am 20. Juni 1957, Frau Wilhelmine Romanowski, aus Osterode, jetzt in Lübeck, Bergenstraße 16.

 

am 22. Juni 1957, Landsmann Fritz Becker, aus Insterburg, jetzt in Lübeck, Gloxinstraße 4.

 

am 22 Juni 1957, Landsmann Rudolf Kolbe, aus Königsberg, Glaserstraße 6, jetzt in Kellinghausen, Holstein, Lornsenstraße 4a

 

am 22. Juni 1957, Landsmann Gustav Krause, aus Bartenstein, Saarstraße, jetzt in Krefeld-Traar, Altersheim, Maria Schulz, Maria-Sohmann-Straße 45.

 

am 24. Juni 1957, Bäckermeister Hermann Ebert, aus Bartenstein, Königsberger Straße 21, jetzt in Fulda, Blücherstraße 16. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

zum 75. Geburtstag

am 10 Juni 1957, Landsmann Karl Kennziorra, aus Allenstein, jetzt in Lübeck, Kl. Gröpelgrube 26/5

 

am 17. Juni 1957, Landsmann Hermann Kemmeries, aus Osterode, Gartenstraße 4, jetzt in Lübeck, Max-Planck-Straße 19.

 

am 18 Juni 1957, Gendarmeriemeister i. R. Wilhelm Brandt, aus Hardteck, Kreis Goldap, jetzt mit seiner Frau bei seinem Schwiegersohn und seiner Tochter Elisabeth Plaumann, in Dänischenhagen bei Kiel, Strauder Weg.

 

Am 19. Juni 1957, Frau Auguste Skibbe, aus Grünwalde, Kreis Ebenrode, jetzt in Celle, Hohe Lüchte 45.

 

Am 24. Juni 1957, Landsmann Georg Janz, aus Timberg, Kreis Labiau, jetzt in Lübeck, Ziegelstraße 28a.

 

am 28. Juni 1957, Frau Amalie Günter, aus Königsberg, Berliner Straße 19, jetzt in Lübeck, Josephinenstr. 35.

 

am 29. Juni 1957, Frau Berta Packheuser, geb. Deutschkämer, aus Schönborn, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Talheim, Kreis Tuttlingen, Württemberg, Vogtenstraße 96.

 

am 30. Juni 1957, Schlosserobermeister Schmidt, aus Lyck, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Kreisvertreter Otto Skibowski, Kirchhain, Bezirk Kassel, Am Brauhaus 1, zu erreichen.

 

am 2. Juli 1957, Frau Marie Nickel, geb. Backschat, aus Gumbinnen, später Kreuzingen, Kreis Elchniederung, jetzt in Westerfeld bei Hannover, Langer Bruch 4.

 

am 3. Juli 1957, Forstbeamtenwitwe Ottilie Seratzki, aus Osterode, jetzt bei ihrem Sohn Heinz in Seesen, Harz, Zimmerstraße 22. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 3. Juli 1957, Frau Marie Jeromin, aus Mulden, jetzt in Groß-Almersrode, Friedrich-Ebert-Straße 10.

 

(ohne Datum) dem Lokomotivführer i. R. Walter Caßée, aus Rastenburg, jetzt in Berlin-Wilmersdorf, Eislebener Straße 17. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

Goldene Hochzeiten

Die Eheleute Gustav Glinka und Frau Charlotte Glinka, geb. Kutrieb, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, feierten am 20. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar, das erst im vergangenen Jahr aus der Heimat kam, wohnt jetzt bei seinem Sohn in Plettenberg, Eschensiedlung 34. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

Die Eheleute Gottfried Lewald und Frau Johanna, aus Plutrienen, Kreis Fischhausen, jetzt in Dortmund, Burgholzstraße 5, feiern am 30. Juni 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

Prüfungen

Dagmar Isanowsky, jüngste Tochter des Straßenmeisters Emil Isanowsky, aus Laukischken, Kreis Labiau, jetzt in Sulingen in Hann., Hindenburgstraße, bestand an der Universität in Münster das pharmazeutische Staatsexamen mit „gut". Apothekerin Isanowsky ist jetzt in Recklinghausen tätig.

 

Christel Solies, Tochter des Kaufmanns Otto Solies, aus Allenstein, Friedrich-Wilhelm-Platz 6, jetzt in Dalldorf über Büchen, hat an der Gutenberg-Universität Mainz das pharmazeutische Staatsexamen mit „gut“ bestanden.

 

Gerhard Domke, Sohn des Kaufmanns Bruno Domke, aus Bischofstein, Kreis Rößel, jetzt in Solingen-Ohligs, Grünstr. 46, erhielt nach bestandenem Staatexamen die Approbation als Zahnarzt.

 

Horst Olias, Sohn des Kaufmanns Gustav Olias, aus Mensguth, Kreis Ortelsburg, jetzt in Marburg,

Lahn, Wilhelm-Busch-Str. 27, hat vor der Handwerkskammer Kassel seine Meisterprüfung im Bäckerhandwerk bestanden.

 

Herbert Gleich, aus Aweyden, Kreis Sensburg, jetzt in Hannover-Linden, Stockmannstr. 12, bestand bei der Handwerkskammer Hannover die Maurermeisterprüfung.

 

Dipl.-Chemiker Gerhard Riech, aus Königsberg, Otto-Reinke-Straße 8, promovierte an der Georg-August-Universität Göttingen zum Doktor rer. nat. mit Auszeichnung. Anschrift: Hedemünden, Werra, Lange Straße 19.

 

Hans-Jürgen Keuchel, Sohn des verstorbenen Kreisinspektors Josef Keuchel, aus Braunsberg, hat die erste und zweite Lehrerprüfung an der Kreis-Berufsschule in Borby bestanden. Er lebt jetzt in Eckernförde, Ostsee, Luisenstraße 13, bei Valentiner.

 

Knut Strauch, Sohn des Kaufmanns Wilhelm Strauch, aus Tilsit, Heinrichwalder Straße 19 und Sudermannstraße 19, jetzt Neumünster, Schillerstr. 35, hat seine Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk vor dem Prüfungsausschuss in Lübeck mit gut bestanden.

 

Karlheinz Teichert, Sohn des Rektors i. R. Robert Teichert, aus Osterode, jetzt in Pinneberg, Holstein, Haidloh 33, bestand an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz das pharmazeutische Staatsexamen mit „gut".

 

Leona Sauter, aus Allenburg, bestand die Postinspektoren-Prüfung und Renate Sauter, die Prüfung als milchwirtschaftlich-technische Laborantin. Anschrift: Neuravensburg über Wangen (Allgäu).

 

Eva-Maria Augustin, Tochter des Kaufmanns und Landwirts Paul Augustin, aus Sodehnen, Kreis Angerapp, bestand ihr Examen an der Textilfachschule in Mönchen-Gladbach mit „gut". Anschrift: Dortmund, Tewaagstraße 44.

 

Gebrüder Gerhard Kowalski und Kurt Kowalski, Söhne des im Kriege gefallenen Landwirts und Schlachtermeisters Otto Kowalski, aus Muschaken, Kreis Neidenburg, jetzt in Lilienthal über Bremen 5, Auf der Koppel 14, bestanden vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Bremen die Meisterprüfung für das Schlachterhandwerk mit „gut".

 

Rosemarie Soyka, aus Gumbinnen, Walter-Flex-Straße 18, jetzt in Coburg, Obere Klinge 5d, bestand an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft Nürnberg, die Diplomprüfung für Handelslehrer.

 

Helmut Beroleit, Sohn des Bauern Ernst Beroleit, aus Stehlau, Kreis Ebenrode, bestand die Meisterprüfung im Tischlerhandwerk für Bau und Möbel vor der Handwerkskammer Frankfurt, Main. Anschrift: Frankfurt/Main-Zeilsheim, Risselsteinweg 59.

 

Fritz Bonin, Sohn des in Russland verstorbenen Bauern Bonin, aus Hirschberg, Kreis Osterode, bestand vor der Handwerkskammer in Flensburg die Meisterprüfung im Kraftfahrzeughandwerk mit „gut". Anschrift: Zürich 9/48, Eigenheimstraße 3.

 

Gustav Seikowsky, jüngster Sohn des Buchhalters Max Seikowsky, aus Allenstein, Bahnhofstraße 92, jetzt in Woltwiesche bei Braunschweig, Gartenstr. 36, bestand vor der Handwerkskammer Braunschweig die Meisterprüfung im Goldschmiedehandwerk mit „gut".

 

Alfred Maul, Sohn des Zahnarztes Artur Maul, aus Seckenburg, Kreis Elchniederung, jetzt in Esens, Ostfriesland, bestand an der Universität in Kiel das zahnärztliche Staatsexamen mit „gut".

 

Kinder aus Ostpreußen die von Angehörigen gesucht werden

1. Aus Allenburg, Kreis Wehlau, werden die Geschwister Lore Feuerabend, geb. etwa 1939, und Heinrich Feuerabend, geb. im April 1941 in Allenburg, gesucht von der Großtante Meta Feuerabend.

 

2. Aus Allenburg, Kreis Wehlau, Markt 2, wird Horst Fischer, geb. am 01.10.1942 in Allenburg, gesucht von seiner Tante Lotte Deutschmann, geborene Gawehns, geb. am 29.05.1914 in Allenburg. Horst Fischer hört auf den Namen Wilco. Letzte Nachricht im Oktober 1947 aus Litauen.

 

8. Aus Allenburg, Kreis Wehlau, Stadtsiedlung II, wird Uwe Fritz, geb. am 10.07. oder 07.10.1939 in Allenburg, gesucht von seiner Mutter Wally Fritz.

 

4 Aus Allenburg, Kreis Wehlau, werden die Geschwister Margot Krause, geb. 1935, Günther Krause, geb. etwa 1938 und Martin Krause, geb. etwa 1942 in Allenburg, gesucht von ihrer Tante Martha Krause, geb. am 19.01.1906 in Groß-Plauen, Kreis Wehlau.

 

5. Aus Allenstein wird Harry Nitsch, geb. am 18.12.1938 in Rastenburg, gesucht von seiner Tante Anny Nitsch, geborene Schäfke. Die Mutter von Harry verstarb in Königsberg am 07.04.1947 im Lazarett. Harry war erst im Waisenhaus Königsberg, dann im Waisenhaus Tilsit. Da er krank war, blieb er in Stadtheide bei Tilsit vom Transport zurück.

 

6. Aus Beldahnsee, Kreis Sensburg, wird Hildegard Nowak, geb. am 07.08.1940 in Beldahnsee, gesucht von Erich Nowak, geb. am 12.06.1903.

 

7. Aus Buchenhagen, Kreis Sensburg, wird Wolfgang Kippnich, geb. am 14.11.1940 in Buchenhagen, gesucht von seinem Vater Emil Kippnich.

 

8. Aus Bürgersdorf, Kreis Wehlau. wird Manfred Korinth, geb. 1938 in Otterwangen, gesucht von Johanne Köslin, geborene Korinth, geb. am 19.03.1906. Letzte Nachricht von 1945 aus Kortmedien, Kreis Wehlau.

 

9. Aus Friedrichsthal, Kreis Wehlau, bei Frau Gertrud Schrade, wird Gerhard Geduhn, geb. am 07.04.1940 in Friedrichsthal, gesucht von seinem Onkel Heinz Schrade.

 

10. Aus Gilgenburg, Kreis Osterode, Markt 10, werden die Geschwister Fredi Jesussek, geb. am 20.02.1943 und Heinz Jesussek, geb. am 05.03.1938 in Gilgenburg, gesucht von ihrem Vater Fritz Jesussek, geb. am 24.02.1912 in Brodau. Bei den Kindern befand sich die Mutter Magda Jesussek, geb. Schneider, geb. am 09.04.1918.

 

11. Aus Heiligenbeil, Dietrich-Eckhard-Straße 15, wird Alfred-Rudi Link, geb. am 10.06.1942, gesucht von seiner Tante Charlotte Kreutzer, verheiratete Sickelka. Die Mutter von Rudi, Elisabeth Link, geb. am 25.11.1918 in Heiligenbeil, wird auch noch vermisst.

 

12. Aus Hintertannen, Kreis Schloßberg, wird Elfriede Schablowski, geb. im März 1941 in Hintertannen, gesucht von Ella Mertins, geb. Schablowski, geb. am 08.07.1919 in Hintertannen.

 

13. Aus Hirschen, Kreis Sensburg, werden die Geschwister Reinhold Lamprecht, geb. am 23.03.1940, Irmgard Lamprecht, geb. am 28.03.1930 und Waltraud Lamprecht, geb. am 10.10.1925, gesucht. Waltraud war bei dem Pfarrer in Alt-Ukta, Kreis Sensburg, als Hausangestellte beschäftigt. Die Mutter Marie Lamprecht, geb. am 10.06.1896, wird auch noch gesucht. Suchender ist der Vater bzw. Ehemann Ewald Lamprecht, geb. am 14.02.1899.

 

14. Aus Königsberg, Sprindgasse 8, wird Rudi Kugland, geb. am 27.03.1933, gesucht von seinem Vater Fritz Kugland und seiner Schwester Ilse Koubek, geborene Kugland. Rudi wurde im Januar 1945 in Labiau von seinen Angehörigen getrennt.

 

15. Aus Königsberg, Tiepoltstraße 5, wird Gisela Oltersdorf, geb. am 08.01.1943 in Görlitz, gesucht von ihrer Tante Erna Pfeiffer geb. am 30.10.1907 in Görlitz. Gisela Oltersdorf befand sich in Pflege bei Frau Lucie Eilf, geborene Will, die sich jetzt in der Gegend von Duisburg befinden soll.

 

16. Aus Königsberg, Soldatenweg 15. wird Harry Wolff, geb. am 24.04.1942 in Königsberg, gesucht von seiner Tante Hildegard Wünche, geborene Wolff, geb. am 17.01.1910. Die Eltern, Ernst Pahlke und Emmy Pahlke, geb. Wolff, werden ebenfalls gesucht.

 

17. Aus Königsberg, Holzstraße 6, werden die Geschwister Ingeborg Woyke, geb. am 20.02.1940, und Dieter-Klaus Woyke, geb. am 24.12.1942, gesucht von ihrer Mutter Gertrud Woyke, geborene Woina, geb. am 09.12.1910. Die Kinder lebten bei den Großeltern Woina, die am 28.08.1944 verstarben. Nach dem Tode der Großeltern nahm Frau Krause, aus Königsberg, Holzstraße 17, sich der Kinder Woyke an. Ingeborg hat hellblaue Augen, hellblondes lockiges Haar und einen Leberfleck auf der linken Brust. Dieter-Klaus hat hellblaue Augen, hellblondes Haar und einen verkrüppelten rechten Fuß, er konnte die Finger der rechten Hand schlecht bewegen.

 

18. Aus Oppen, Kreis Wehlau, werden die Geschwister Bruno Lange, geb. am 18.02.1933, Irmgard Lange, geb. am 03.09.1935, Christel Lange, geb. am 24.01.1936 und Gerhard Lange, geb. am 05.01.1938, gesucht von Gerda Meyer, geb. am 01.07.1920 und von Justine Bartel, geb. Strömer.

 

19. Aus Pr.-Eylau, Krankenhaus, wird Hubert Birdel, geb. am 24.06.1941 gesucht von seiner Mutter Charlotte Mischke, geb. Mätz. Der Junge kam wegen einer Hüftgelenkentzündung am 13.10.1944 in das Krankenhaus Pr.-Eylau. Wer betreute dort den Jungen Hubert Birdel?

 

20. Aus Rodungen, Kreis Schloßberg, werden die Geschwister (Zwillinge) Christa Pokrop und Gisela Pokrop, geb. am 20.02.1940 und Inge Pokrop, geb. am 20.02.1941, gesucht. Die Kinder werden vermisst seit der Flucht im Dezember 1944 in Bonzlak bei Tapiau.

 

21. Aus Schloßberg, ehem. Hitlerstraße 14, werden die Geschwister Günther Klein, geb. am 26.04.1940 und Ingrid Klein, geb. am 29.12.1942 in Schloßberg, gesucht von Rudolf Klein, geb. am 10.02.1905 in Stettin.

 

22. Aus der Gegend von Schloßberg, bei Familie Nowack (Tischler oder Maurer), wird Regina Rettig, geb. am 19.02.1940 in Königsberg, gesucht von Frau Ellen Bader, geb. am 03.01.1915.

 

23. Aus Sensburg, Marktstraße 21, werden die Geschwister Jürgen Gustav Siebert, geb. am 15.04.1942 und Frank Emil Siebert, geb. am 14.01.1944, gesucht von ihrem Vater Gustav Siebert, geb. am 16.04.1907. Die Mutter der Kinder, die ebenfalls vermisst wird, ist mit den Kindern am 03.05.1945 von Rügen mit dem Schnellboot abgefahren.

 

24. Aus Sensburg, Königsberger Straße 34, werden die Geschwister Armin Tafel, geb. etwa 1941 in Nikolaiken und Benno Tafel, geb. 1937, gesucht. Die Kinder werden seit Dezember 1945 von einem Transport bei Nikolaiken vermisst.

 

25. Aus Sonntag, Kreis Sensburg, werden die Geschwister Berthold Wedig, geb. am 21.12.1937 und Gerhard Wedig, geb. am 27.04.1936 in Sonntag, gesucht von ihrer Tante Elisabeth, Wedig, geb. am 20.12.1896. Die Kinder sollen im Lager Potulice und dann in Bydgoczsz oder Schwetz gewesen sein.

 

26. Aus Talwiesen, Kreis Schloßberg, Mühlhöhe, wird Manfred Staatz, geb. am 08.07.1939 in Talwiesen, gesucht von seiner Großmutter, Minna Schwerinsk  und seiner Tante Ida Storek, geborene Staats. Manfred Staats wird vermisst seit Januar 1945; er war in der Nähe von Königsberg mit seinen Großeltern.

 

27. Aus Thiemsdorf bei Schaaken, Kreis Fischhausen, wird Brunhilde Albrecht, geb. am 13.05.1940, gesucht von ihrer Mutter Elise Albrecht, geb. Kanditt, geb. am 10.05.1912 in Laptau. Brunhilde wurde Anfang Februar 1945 zwischen Cranz und Königsberg von der Mutter getrennt. Einer Frau, die etwa 50 Jahre alt war, wurde das Kind zur weiteren Betreuung übergeben. Das gesuchte Kind war bekleidet mit einer weißen wollenen Strickjacke mit blauen Knöpfen und blau gestrickten Knötchen, mit einem braunen Trägerrock, einem braunkarierten Kleid und einem braunen Mantel mit weißen Punkten. Ferner trug es Gummistiefel. Am Unterkiefer hat Brunhilde rechts oder links eine kleine Schnittnarbe; sie schielte zeitweise auf einem Auge.

 

28. Aus Tilsit, Ragniter Straße 49, wird Charlotte Jurrat, geb. im Oktober 1937 in Tilsit, gesucht von Franz Hageleit und von ihrer Schwester Irmgard Jurrat, geb. am 17.01.1928.

 

29. Aus Tilsit, Robinusweg 6, wird Irmgard Kärzki, geb. am 18.03.1942 in Tilsit, gesucht von ihrem Großvater Georg Loleit, geb. am 01.04.1890.

 

30. Aus Tilsit, Sommerstraße 28, werden die Geschwister Günther Krutschinna, geb. 1934 in Lötzen und Heidegard Krutschinna, geb. 1938 in Tilsit, gesucht von ihrem Onkel Max Krutschinna, geb. am 13.09.1904. Die Eltern der Kinder sind ebenfalls vermisst.

 

31. Aus Tilsit, bei Frau Putzlav, werden die Geschwister Peter Paleit, geb. 1940/1941 und Günter Paleit, geb. 1939/1940, gesucht von ihrer Tante Grete Schwenkler.

 

32. Aus Tilsit, Memelländer Straße 57a, werden die Zwillinge, Helma Rissmann und Selma Rissmann, geb. am 15.04.1941 in Tilsit, gesucht von ihrem Vater Willi Rissmann, geb. am 12.12.1920. Bei den Kindern befand sich die Mutter, Gertrud Rissmann, geborene Loese, geb. am 15.05.1922.

 

33. Aus Tilsit, Kallkapner Straße 53, wird Willi Wannagat, geb. im Sommer 1943 in Tilsit, gesucht von seinem Onkel Heinrich Wannagat, geb. am 03.05.1905.

 

34. Aus Waldhufen, Kreis Schloßberg, werden die Geschwister Inge Plug, geb. am 05.01.1937 und Elli Plug, geb. am 16.12.1938 in Waldhufen, gesucht von ihrer Tante Frieda Knier, geb. Ouschkat, geb. 16.02.1906. 35.

 

Aus Wirsba, Kreis Sensburg, wird Hildegard Novak, geb. 07.07.1940 in Wirsba, gesucht von Elfriede Sayk, geborene Pawlowski, geb. am 03.10.1907 in Wirsba.

 

36. Aus Zohpen, Kreis Wehlau, werden die Geschwister Erna Kuster, geb. am 20.10.1937, Heinz Kuster, geb. am 30.10.1942, Herta Kuster, geb. am 14.10.1936 und Horst Kuster, geb. am 18.02.1939 in Zohpen, gesucht von ihrem Vater Walter Kuster. Die Kinder werden vermisst seit Ende Januar 1945 in Königsberg-Ratshof.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 7/57.

 

Kinder aus Ostpreußen, die ihre Angehörigen suchen

1. Vermutlich aus Guttstadt, Kreis Heilsberg, sucht Monika Thiel (?), geb. am 13.09.1943, ihre Eltern und Angehörigen. Das Kind soll aus Guttstadt stammen. Es kam mit einem Kindertransport am 27.01.1946 aus dem Kinderheim Rastenburg, Sembeckstraße.

 

2. Vermutlich aus Ostpreußen sucht Klaus Vorath, geboren etwa 1944, seine Angehörigen. Der Junge will sich erinnern, mit seiner Großmutter in einem Keller gewesen zu sein.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 8/57.

 

Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über …

… Emil Krause, Personalien unbekannt. Gesucht wird die Ehefrau Elisabeth Krause, aus Königsberg, Steindammer Wall 30.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

 Richard Krauthammer, geb. 1889, in erster Ehe mit Minna Kopatz verheiratet gewesen. Heimatort in Ostpreußen nicht bekannt, soll jetzt mit mehreren erwachsenen Kindern im Rheinland leben.

 

… Familie Christoph Windszus, aus Finkenthal, Kreis Tilsit.

 

... Bertha Lungenhausen, geborene Stahl, geb. am 21.02.1883, aus Königsdorf, Kreis Mohrungen. Sie soll bei der Ausweisung im November 1945 aus dem Waggon, auf Polnisch besetztem Gebiet, ausgestiegen sein und wird seitdem vermisst.

 

… Obergefreiter Albert Will, geb. am 29.11.1916 in Ottenhagen, Kreis Wehlau. Letzte Feldpostnummer 25 169, Regiment 301, vermisst seit April 1944 bei Witebsk, sowie Horst Willi Will, Kanonier, geb. am 04.10.1927 in Adlersfelde, Kreis Wehlau, letzte Anschrift: 2. Ers.-Bat. 2. Ausbildungskomp. 369 Sensburg 0/8.

 

… Oskar Tietz, aus Gründnigel, Kreis Goldap.

 

… Else Oertel, geb. Pohl, aus Königsberg, Mittel- oder Vorderanger und Liesbeth Krause, geb. Pohl, geb. 05.02.1915, aus Neudamm.

 

… Henriette Mlodoch, geb. Zywietz, geb. 1898 und Ida Koßmann, geb. Zywietz, geb. 12.03.1925, aus Scharnau, Kreis Neidenburg.

 

... folgende Landsleute aus Königsberg: Albert Günther, Otto-Reinke-Str., Fritz Struwe Kl.-Sandgasse, Gustav Scharfenorth, Bismarckstraße, Emil Popewit, Schrebergarten Morgenrot, Franz Herrmann, Hinter-Tragheim, und Emil Scheller, Yorckstraße.

 

... Familie Adolf Szameitat, Schuhmachermeister, geb. etwa 1884, seine Ehefrau, geb. etwa 1890, und Sohn Kurt, geb. etwa 1911, aus Königsberg-Tragheim, Fließstraße.

 

... Helene Schitkowski, geb. am 15.05.1904 im Bezirk Insterburg, und Dietrich Schitkowski, geb. am 16.05.1938, aus Königsberg, Oberhaberberg Nr. 44.

 

... Siegfried Gronert, geb. etwa 1926 in Königsberg. Heimatanschrift: Königsberg.

 

... Ewald Schneider, aus Skottau, Kreis Neidenburg.

 

... Gefreiter Herbert Nikulka, geb. am 16.11.1924 in Borschimmen, Kreis Lyck. Letzte Feldpost-Nr. 35 120 B. Letzte Nachricht vom 02.12.1944, aus Mohrungen, kam danach über Stablack zum Einsatz nach Königsberg und wird seitdem vermisst.

 

... Frau Elfriede Dembkowski, aus Neidenburg, soll noch 1945 in Neidenburg gewohnt haben. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

… Emma Krißoleit, geb. Jegust, und Tochter Hildegard, sowie Anna Zangolies, geb. Jegust, und Tochter Ruth, wohnhaft gewesen in Insterburg.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Foto von dem Kopf des Toten. Wer weiß etwas über diesen Unbekannten?  

Unser nebenstehendes Foto zeigt einen Unbekannten. Er ist etwa 40 Jahre alt, 1,80 m groß, schlank, hat ovale Kopfform, dunkelblondes, linksgescheiteltes Haar, mittelblonden, kurzgeschnittenen Schnurrbart, ovales Gesicht, hohe, senkrechte Stirn, hellgraue Augen, gradlinige Nase, lückenhafte Zähne, oben künstliches Gebiss, breites Kinn, etwa drei cm lange bogenförmige Narbe unter dem Kinn. Der Unbekannte hatte einen Trauring (333) mit der Gravierung „E. G. 19.06.1938". Er könnte vielleicht Reisinger heißen; er kam als Flüchtling aus Dänemark. Gesucht werden die Angehörigen.

 

Seite 14   Familienanzeigen

Kai-Detlev, geb. 12. Juni 1957. Claus-Peter, Axel und Annegret, Klein-Gisela, haben ein Brüderchen erhalten. Mit ihren Kindern freuen sich: Ursula Witt, geborene Krause und Herbert Witt. Horn (Lippe), Bei den Eichen 10. Früher Tilsit, Ostpreußen Albrechtstraße 2. Maderas Prensadas, Pinos de Cholguan, Santiago de Chile, Casilla 13 232

 

Dieter-Josef. Nach zehnjähriger Trennung, ist am 1. Juni 1957 unser Stammhalter angekommen. Die dankbaren Eltern. Maria Kossessa, geborene Kather und Josef Kossessa. Nieder-Waroldern 31, Kreis Waldeck. Früher Gr.-Buchwalde Kreis Allenstein

 

Wir haben uns verlobt. Waltraut Spey,  Ilbesheim über Kirchheimbolanden, früher Groß-Rominten. Erich Protz, Studienreferendar, Hattersheim (Main), im Juni 1957

 

Wir haben uns verlobt. Hanni Jodeit, Hamburg-Volksdorf, Saseler Weg 1. Früher Timber, Kreis Labiau, Ostpreußen.  Hans-Jürgen Anhalt, Ahrensburg, Holstein. Juni 1957

 

Die Verlobung unserer einzigen Tochter Lilly mit Herrn Heinz Holzmann, geben wir bekannt. Gustav Böhnik und Frau Berta. Reichenbach (Fils). Früher Jakunen, Kreis Angerburg. Pfingsten 1957

 

Als Verlobte grüßen: Lilly Böhnik, Heinz Holzmann, Ludwigsburg. Früher Herbsthausen, Kreis Angerburg. Pfingsten 1957

 

Als Verlobte grüßen: Gertrud Gallinat, früher Gumbinnen. Otto Thurann, früher Königsberg Pr., jetzt Berlin-Zehlendorf, Camphausenstraße 20

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Kurt Mannheim, Renate Mannheim, geb. Probsthayn. Knapsack/Köln, Hauptstraße 97. Früher Labiau, Ostpreußen

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Siegfried Weiß, Vreden, Westfalen. Früher Barten, Kreis Rastenburg. Käthe Weiß, geb. Maßfeller, Engers (Rhein). Hüttlingen, Kreis Aalen, Württemberg, Silcherweg.

 

Die Vermählung unserer einzigen Tochter Eleonore mit Herrn Günter Selle, Hannover, geben wir hiermit bekannt. Erich Dalheimer und Frau Ena Dalheimer, geb Goetz. Stelterhof, den 10. Juni 1957. Früher Kiaunischken.,Ostpreußen

 

Günter Selle, Eleonore Selle, geb. Dalheimer. 10. Juni 1957. Hannover, Menzelstraße 34. Früher Mielitsch, Schlesien. Kiaunischken, Ostpreußen

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Wilhelm Labusch, früher Medenau, Kreis Samland. Friedel Labusch, geb. Tiedfke, früher Tapiau, Kreis Wehlau. Pölitz bei Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein. Pfingsten 1957

 

Die Vermählung unserer Tochter Erika mit Herrn Gewerbeoberlehrer Rudolf Richter, geben wir hiermit bekannt. Oskar Springer und Frau Ida Springer, geb. Redemund. Scharnhagen bei Kiel. Früher Mingfen, Kreis Ortelsburg. Pfingstsonntag, den 8. Juni 1957

 

Rudolf Richter, Gewerbeoberlehrer,  Hildesheim,  Scharnhorststr. Nr. 50, früher Sommerfeld (N/L). Erika Richter geb. Springer, Gewerbeoberlehrerin, Bad Lauterberg, Wolfsgrube 34, früher Mingfen. Pfingstsonnabend, den 8. Juni 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Franz Neubacher, Wahlstedt, Holstein 18a. Früher Erlenrund, Ostpreußen, Kreis Gumbinnen. Ilse Neubacher, geb. Kattoll, Heidmühlen, Holstein. Früher Alt-Christburg, Ostpreußen. 15. Juni 1957

 

Wir gratulieren unserer lieben Mutter, Johanna Kavier, zu ihrem 80. Geburtstag, am 22. Juni 1957. Ihre Kinder, Ella Kavier, Karl Kavier und Martha Kavier. Königsberg Pr., Jerusalemer Straße, jetzt Wiesbaden-Erbenheim,  Mainzer Straße 6

 

Ihren 70. Geburtstag feiert am 29. Juni 1957, unsere liebe Mutter Emma Adomeit, verw. Redetzky, geb. Nathan. Früher Gilge und Hohenbruch, Kreis Labiau, jetzt Ober-Eßlingen (Neckar), Tulpenweg 4. Es gratulieren ihre Kinder, Bernhard Redetzky u. Dora Redetzky. Hedwig Lettmann u. Alfons Lettmann. Ella Tschakert und Kurt Tschakert. Vera Drückler und Gerhard Drückler und fünf Enkelkinder

 

Rest der Seite: Stellenangebote. Stellengesuche. Unterricht. Werbung. Verschiedenes

 

Seite 15   Familienanzeigen

Warum es so viel Leiden, so kurzes Glück nur gibt? Warum denn immer scheiden, wo wir so sehr geliebt? Zum zweijährigen Todestage meines unvergesslichen Mannes, unseres, lieben Vaters und Großvaters, des ehem. Heizers Hermann Leschkat, früher Ragnit, Ostpreußen, geb. 14.10.1886, gest. 25.06.1955. In stillem Gedenken im Namen aller Angehörigen: Ida Leschkat, geb. Lange, und Kinder. Eichede über Trittau, Bezirk Hamburg

 

Unser lieber und stets sorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Buddruß, ehemaliger Maschinenführer in Tilsit, ist am 2. Juni 1957,  im 70. Lebensjahre für immer von uns gegangen. Er verstarb nach einer schweren Operation und hat die letzte Ruhe gefunden auf dem evangelischen Friedhof zu Friedrichsdorf, neben seiner Ehefrau Berta Buddruß, geb. Liebe, die ihm vor drei Jahren im Tod vorausgegangen ist. In stiller Trauer: Hildegard Lange, geb. Buddruß und alle Anverwandten. Senne I bei Bielefeld, Mittelstraße 558

 

Römer 12, V. 12   Am 28. Mai 1957, entschlief plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Nowak, geb. Littek, im Alter von 69 Jahren. Michael Nowak. Marie, Emil, Otto Irmgard, geb. Witte, als Kinder. Geschwister und Anverwandte. Jerrishöe-West, Kreis Flensburg. Früher Maldauen, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen

 

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief sanft und unerwartet, am 4. Juni 1957 nach einem arbeitsreichen Leben, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter; Großmutter, Schwester und Schwägerin, Minna Erzigkeit, geb. Sawetzki, im Alter von 74 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Georg-Hugo Erzigkeit und Frau, Versmold, Westfalen. Kurt Erzigkeit und Frau Aiterhofen bei Straubing. August Sanden, als Bruder, Dortmund-Gartenstadt und Enkelkinder. Vater in Ostpreußen vermisst. Petersberg-Fulda, Probstei 2. Früher Laukischken und Heinrichswalde, Ostpreußen

 

Gott der Herr nahm am Pfingstsonnabend, dem 8. Juni 1957, plötzlich und unerwartet meinen lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, unseren lieben Onkel, den früheren Schlossermeister Louis Obersteller, aus Iwenheide, Kreis Elchniederung, im 91. Lebensjahre, in die ewige Heimat. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Gertrud Hanke, geb. Obersteller. Max Hanke. Horst Hanke. Marl-Sinsen, Zur Höhe 6

 

Im festen Glauben an seinen Erlöser entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, am Dienstag, dem 21. Mai 1957, mein lieber Mann, mein guter Schwiegervater und unser lieber Opa, lieber Schwager und Onkel, der frühere Bauer Ferdinand Kaeding, früher Kiesfelde, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Maria Kaeding, geb. Naujoks und Angehörige. Presen über Burg (Fehmarn), Holstein. Die Trauerfeier fand am 25. Mai 1957, 14.30 Uhr, in der Kirche zu Bannesdorf, auf Fehmarn statt.

 

Am 31. Mai 1957 ist nach langem schwerem Leiden, unsere liebe gute Mutter, liebe Oma und Schwiegermutter, Auguste Markgraf, geb. Wohlgemuth, früher Pillau II, jetzt Flensburg-Mürwik, im gesegneten Alter von 86 ½ Jahren, sanft entschlafen. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, Horst Metauge, der am 25. Mai 1944 gefallen ist. In stiller Trauer: Artur Markgraf und Frau Anna Markgraf, geb. Gerwin, Flensburg. Frieda Metauge geb. Markgraf und Franz Metauge, Lübeck. Die Enkelkinder, Lothar Markgraf und Rudi Markgraf. Waldtraut Glas und Günter Metauge. Lübeck-Schönböcken, Kleeanger 21

 

Fern der Heimat verstarb am 8. April 1957, im Alter von 84 Jahren, nach langem schwerem Leiden, unser lieber Vater, Maurer Hermann Kruschewski, Lyck, SA 151. Im Namen seiner Kinder, Enkel, Urenkel und seines Bruders mit Frau. Elisabeth Müller, geb. Kruschewski. Langwaden 21, Kreis Grevenbroich

 

Am 7. Juni 1957 entschlief in Gronau, Westfalen, fern seiner geliebten Heimat, unser lieber Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, der Fleischbeschauer i. R., Gottlieb Lowitzki, im Alter von fast 83 Jahren. Im Namen aller trauernden Angehörigen: Ewald Lowitzki (21a) Alstätte, Westfalen, Umgehungsstraße 10. Früher Kurken, Kreis Osterode

 

Am 8. Juni 1957 entschlief nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann, Ernst Böhnke, im Alter von 66 Jahren. In tiefer Trauer: Therese Böhnke. Osdorf bei Gettorf. Früher Gutenfeld, Ostpreußen

 

Fern seiner geliebten Heimat ging auch mein lieber Vater, Schwager und Onkel, Richard Brendel, am 3. Juni 1957, nach kurzem schwerem Leiden, im 82. Lebensjahre, von mir. Er folgte seiner lieben Frau, meiner guten Mutter, Therese Brendel, geb. Baranowsky, nach drei Jahren in die Ewigkeit.Gleichzeitig gedenke ich meines einzigen Bruders, Georg Brendel, geb. 26.06.1911, gefallen in Russland 1942. In stiller Trauer: Käte Brendel. Königsberg Pr., jetzt Bonn, Luisenstraße 119.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief im 73. Lebensjahre, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Elise Grünheid. In stiller Trauer: Josef Schröter und Frau Frieda Schröter, geb. Grünheid. Margarete Grünheid, Scharbeutz. Elly Doennecke, geb. Grünheid, Hamburg. Gustav Grünheid, sowjetisch besetzte Zone, und Angehörige. Kiel, den 11. Juni 1957, Clausewitzstraße 9. Früher Königsberg Pr. Die Trauerfeier fand am Dienstag, dem 18. Juni 1957, um 14 Uhr im Krematorium Kiel statt.

 

Am 26. April 1957 verstarb fern der Heimat, meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Teschner, geb. Asmuß, im Alter von 66 Jahren. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Karl Teschner. Familie Kurt Meyer. Kampischkehmen, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Jetzt Altena, Westfalen, Westiger Straße 198

 

Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir meiner Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Jutta Jeger, geb. 31.03.1929, gest. 18.06.1947 zu Eisleben (Lutherstadt). Marie Jeger, geb. Diemke. Früher Medenau, Kreis Samland, jetzt Zweibrücken (Pfalz) Kissel c 28

 

Am 12. Juni 1957 entschlief nach langem Leiden fern der Heimat, mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater und Opa, Franz Panzer, kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Berta Panzer, geb. Parakenings. Grünendeich 153, Kreis Stade. Früher Hohenbruch, Kreis Labiau, Ostpreußen

 

Zum 60. Geburtstage gedenke ich am 20. Juni 1957, meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Wilhelmine Lukas, geb. Klein aus Grossainen, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen. 1945 flüchtete sie und ist seit dieser Zeit verschollen. Mit ihr sind ihre Enkel Hannelore und Dieter noch vermisst. Gleichzeitig gedenken wir unseres Vaters, Schwiegervaters und Opas, Friedrich Friese, aus Behlenhof , der 1945 verschleppt wurde, und meines Bruders, Fritz Friese, der seit Stalingrad vermisst ist. Wer kann über ihr Schicksal Auskunft erteilen? In stillem Gedenken: Gottfried Lukas. Familie Erich Friese. Diemarden 111, Kreis Göttingen. Früher Zallenfelde, Kreis Pr.-Holland

 

Für die überaus zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen durch Kranz und Blumenspenden, Wort und Schrift, sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Im Namen der Hinterbliebenen, Adolf Dombrowsky. Bredelem, Kreis Goslar

 

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Seite 16   Familienanzeigen

Der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen erhielt die traurige Nachricht, dass nach einer kurzen, schweren Krankheit das Mitglied des Ältestenrates der Landsmannschaft Ostpreußen, unser hochverehrter Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz, langjähriger Landrat des Kreises Orteisburg, Ostpreußen, Ehrenritter des Johanniterordens, Inhaber des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und der Rettungsmedaille, am 11. Juni 1957 in Berlin, im 77. Lebensjahre, verstorben ist. Er war ein Vorbild des preußischen Landrats und ein hervorragender Verwaltungsbeamter, der seinen Kreis Ortelsburg in dreißigjährigem Wirken mit Umsicht und Tatkraft geleitet hat. Die Erfolge, die er erzielte, waren nicht nur für den Kreis Ortelsburg, sondern auch für die ganze Provinz Ostpreußen und darüber hinaus bedeutungsvoll und fanden bei höchsten Regierungsstellen dankbare Anerkennung. Auch nach der Vertreibung hat er seiner Heimat die Treue gehalten und sein Wissen und Können seiner Landsmannschaft zur Verfügung gestellt. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Gille, Sprecher

 

Mein innig geliebter Mann, unser guter, treusorgender Vater und Großvater, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Sägewerkbesitzer und Landwirt Ernst Manleitner, ist am Pfingstsonntag, nach langer, schwerer Krankheit, im Alter von 74 Jahren, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Maria Manleitner, geb. Steinwender. Herta Balschat, geb. Manleitner. Heinz Baischat, vermisst. Klaus und Margitta. Schmilau über Ratzeburg, im Juni 1957. Früher Eschenhang, Kreis Insterburg

 

Der Herr über Leben und Tod rief plötzlich und unerwartet meinen lieben Mann, meinen treusorgenden Vater, lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Erich Großtann, im 49. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Helene Großtann, geb. Schmidtke und Tochter Doris. Pinneberg, Holstein, den 26. Mai 1957, Bodderbarg 20. Früher Königsberg Pr., Barbarastraße 23

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 9. Mai 1957 plötzlich und unerwartet, mein lieber treusorgender Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Schwager, Friedrich Koschul, im Alter von 65 Jahren. In tiefer Trauer: Friederike Koschul, geb. Gretka. Kinder, Enkel u. Anverwandte. Wuppertal-Beyenburg, Im Sondern 121. Früher Kiefernheide, Kreis Lyck, Ostpreußen

 

Ich bin die Auferstehung und das Leben: wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Joh. 11, 25     Am 3. Juni 1957, ist unsere liebe Mutter und Großmutter, Berta Gorski, geb. Przystawik, für immer von uns gegangen. Sie folgte ihrem Mann, Adam Gorski, der im Sommer 1945 in russischer Gefangenschaft gestorben ist, und ihren beiden Söhnen Heinz Gorski und Bruno Gorski, die in Russland gefallen sind. Max Gorski und Frau Ilse Gorski, geb. Meding, Siegen. Horst Gorski und Frau Eva Gorski, geb. Groß, Frankenberg. Erich Gorski und Frau Erika Gorski, geb. Rodeck, Bonn. Witwe Paula Gorski. geb. Kindor. Frau Lilo Mertens, verw. Gorski. Alfred Schnupp und Frau Hildegard Schnupp, geb. Gorski, Hamburg. Gerhard Gorski und Frau Ursula Gorski, geb. Ohr, Marburg. Dr. Gerhard Geiseler und Frau Waltraut Geiseler, geb. Gorski, sowjetisch besetzte Zone, und sechzehn Enkelkinder.

 

In stillem Gedenken. Zum einjährigen Todestage meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters und Opas, Hermann Habermann, geb. 10.01.1882, gest. 14.06.1956. In stiller Trauer: Johanna Habermann, geb. Falkenau. Gustav Habermann. Bruno Habermann. Paul Bress u. Frau Lieselotte Bress, geb. Habermann und Enkelkinder. Gelsenkirchen, Riddershof 9. Früher Eiserwagen, Kreis Wehlau

 

Fern der Heimat, schloss die Augen für immer, im 84. Lebensjahre, Auguste Friedrich, geb. Theophil, geb. 1873 Alt-Kattenau, gest. 1957 Falkenstein (Taunus). Im Namen der Hinterbliebenen: Emil Friedrich. Königsberg Pr., Reickestr. 4 a, jetzt Frankfurt am Main, Ringelstraße 43

 

Am 11. Juni 1957 entschlief in Berlin nach kurzer schwerer Krankheit, das Mitglied des Ältestenrates der Landsmannschaft Ostpreußen, unser hochverehrter Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz, Landrat a. D., Ehrenritter des Johanniterordens, Inhaber des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, und der Rettungsmedaille, im Alter von 77 Jahren. Seine unermüdliche, vorbildliche Arbeit für seine Heimat Ostpreußen als Landrat des Kreises Ortelsburg und nach der Vertreibung für seine Landsmannschaft, sichern ihm das ehrende Andenken, seiner Landsleute. Wir werden ihn nicht vergessen. Die Landsmannschaft Ostpreußen Landesgruppe Schleswig-Holstein, Schröter, Vorsitzender

 

Müh und Arbeit war Dein Leben, Ruhe hat Dir Gott gegeben. Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief, heute Nachmittag, fern seiner geliebten Heimat sanft und ruhig, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Lehrer Albert Bender, im 64. Lebensjahre. In stiller Trauer: Maria Bender, geb. Bender. Erich Ritzkat und Frau Ursula Ritzkat, geb. Bender. Heinz Bender und Frau Gertrud Bender, geb. Vick. Dieter, Marianne und Uwe, als Enkelkinder. Pattensen, Kreis Harburg, den 23. Mai 1957. Früher Föhrenhorst, Kreis Ebenrode, Ostpreußen

 

Nach einem Leben voller Liebe und Sorge für die Seinen, starb am 4. Mai 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt Gustav Küssner, früher Neu-Rosenthal, Kreis Rastenburg und Karlswalde, Kreis Angerburg, im 76. Lebensjahre. In stiller Trauer: Frau Sophie Küssner und Kinder. Düsseldorf, Collenbachstraße 110

 

Am 1. Juni 1957 entschlief sanft nach einem arbeitsreichen Leben und langem schwerem Leiden, im Alter von fast 78 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, Schwager und Onkel, der Landwirt Albert Gudjons, früher Tilsenau, Kreis Tilsit-Ragnit. In stiller Trauer: Ida Gudjons, geb. Barutzki. Erna Waldmann, geb. Gudjons. Max Gudjons. Herta Gudjons, geb. Neumann. Willi Waldmann. Elfgard, Doris und Bernd und alle Verwandten. Lemgo (Lippe), den 3. Juni 1957, Herforder Straße 2

 

Plötzlich und unerwartet ist mein innigst geliebter Mann und treusorgender Lebenskamerad, guter Bruder und Schwager, Friseurmeister Werner Döhring, geb. 19.04.1898, gest. 08.06.1957, aus einem arbeitsreichen Schaffen für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Liesbeth Döhring, geb. Gutzeit. Ulrich Döhring, vermisst. Stade, Bremervörder Straße 31, den 8 Juni 1957. Früher Königsberg Pr., Münzstraße 23

 

Plötzlich und unerwartet entschlief sanft fern der geliebten Heimat, unser geliebter Bruder, Schwager und Onkel, Franz Reiner, im 57. Lebensjahre. Es trauern um ihn: August Reiner. Gustav Reiner. Gertrud Reiner, geb. Spang. Lina Reiner, geb. Naujokat. Emma Reiner, geb. Haltner. Edith, als Nichte. Martin und Georg, als Neffen. Quaal, den 8. Juni 1957. Früher Schruten, Kreis Schloßberg (Pillkallen). Die Beerdigung hat am 12. Juni 1957 in Warder, Kreis Segeberg, stattgefunden.

 

Plötzlich und unerwartet verstarb im Alter von 73 Jahren, am zweiten Pfingstfeiertag, 4.15 Uhr, unser lieber treusorgender Vater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager, Anton Assmann, Tilsit, Moritzhöher Ausbau 5. Tiefbetrauert von seinen Kindern: Kurt Assmann und Familie, Duisburg-Hukingen, Kaiserswerther Straße 211. Gerda Zilm, geb. Assmann nebst Schwiegersohn und Enkelkindern, sowjetisch besetzte Zone. Die Beisetzung fand am Freitag, dem 14. Juni 1957, in Kiel, Eichhof-Friedhof, in aller Stille statt.

 

Fern der geliebten ostpreußischen Heimat verstarb am 29. Mai 1957 nach langer schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Martha Gimball, geb. Buhrke, aus Königsberg Pr., Schleiermacherstaße 16, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Charlotte Tietz, geb. Gimball. Bruno Tietz und Enkelkinder, Königsberg Pr.. Lawsker Allee 58/60. Erich Gimball. Herta Gimball, geb. Borchert und Enkelkinder, Königsberg Pr. – Juditten. Eschborn (Taunus) über Frankfurt am Main, Hauptstraße 8

 

Nach einem erfüllten Leben ist am 5. Mai 1957, unsere liebe Tante, Frau Studiendirektorin i. R. Anna Brenneisen, aus Königsberg Pr., Lawsker Allee, im 81. Lebensjahre, von uns gegangen. Sie folgte ihrer am 27. März 1956, verstorbenen Schwester, unserer lieben Mutter, Schwieger- und Großmutter, Frau Marie Reitmeyer, geb. Brenneisen, aus Tilsit, Am Hohen Tor 1 – 2. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Carl Reitmeyer (21b) Letmathe, Diepkeweg 2. Sowjetisch besetzte Zone, den 15. Mai 1957

 

 

 

 

 

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