Kreisgartenbaumeister

Der erste Kreisgartenbaumeister im Kreis Stallupönen (Ebenrode) war Fritz Loseries, mein Vater, Sohn von August.

Erst kürzlich im November 2007 erhielt ich von meiner Kousine aus Kanada eine Nachricht, dass ihr Sohn das Buch "Die Geschichte des Kreises Stallupönen/Ebenrode in Ostpreußen" von Rudolf Grenz (Veröffentlichung der 2. Auflage im Jahre 1980, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Stallupönen) über das Internet erworben hat. Und man mag es kaum glauben, er findet sogar in dem fast 600 Seiten schweren Wälzer etwas über meinen Vater. Schon fast durch Zufall, denn ein Personenregister hat das Buch leider nicht. Dabei gibt es doch sehr viele interessante Informationen zu Personen aus Stallupönen darin zu finden.

Auf Seite 429 steht folgendes:

Seit dem Jahre 1928 bestand in Stallupönen auch eine Gärtnerinnung unter der Bezeichnung "Gartenbauverband-Landwirtschaftskammer". Bis 1943 im Oktober war der Obermeister Kreisgartenbaumeister Fritz Loseries. Sein Vorgänger hieß Friedrich Schmidtke. Bei Begründung handelte es sich bei der Innung um eine freie, der rund 24 Mitglieder angehörten, davon waren 4 aus Stallupönen selbst, 2 aus Eydtkuhnen und 18 aus dem weiteren Kreisgebiet. Die Dauer der Lehrzeit betrug 3 Jahre, in der die Lehrlinge in den allermeisten Fällen auch bei ihrem Meister untergebracht waren. Die Gesellenprüfung mußte in Königsberg, Insterburg oder Gumbinnen abgelegt werden. In der Prüfungskommission waren 1 Vertreter der Gartenbauabteilung der Landwirtschaftskammer, 1 Fachlehrer und 3 Meister. F. Loseries berichtet hierüber im einzelnen: "Die ersten Gartenmeisterprüfungen fanden im Jahr 1928 vor der Landwirtschaftskammer in Königsberg Pr. statt. Gegen die Bezeichnung Gartenmeister wurden Einwendungen gemacht, weil es seinerzeit Diplom-Gartenmeister gab, die von den zuständigen Behörden ernannt wurden. - es kam darauf zu der Benennung 'geprüfter Gärtnermeister'. Der Beschluß der Landwirtschaftskammer war endgültig. Und er blieb auch bis heute. Unsere Berufs- bzw. Betriebsbezeichnung ist allgemein Gartenbaubetrieb. Es müßte nach unserer Auffassung demzufolge auch heißen Gartenbauer (und nicht Gärtner), Garten-Lehrling, -gehilfe, -meister und nicht Gärtnerlehrling, -gehilfe, -meister. Es ist überall und allgemein vom Gartenbau als Ganzem und nicht von Gärtnerei im allgemeinen die Rede. - Der Ausdruck Gärtnerei besteht seit alters her und ist durch die Umbenennung in Gartenbaubetrieb überholt anzusehen." Die Meisterprüfungen fanden in Insterburg und Königsberg statt. Obermeister F. Loseries wohnte in Stallupönen, Kasseler Straße 8, heute in 6252 Diez, Louise-Seher-Sraße 24. Innungsversammlungen fanden in Stallupönen jährlich 3-4 mal statt, ohne daß jedoch ein bestimmtes Stammlokal dafür ausgewählt war. Auch gab es keine Innungslade und keine Innungsfahne. Zu dem Innungscharakter des Gartenbauverbandes bemerkt F. Loseries: "Der Gartenbauverband erfüllte im Einvernehmen mit der Landwirtschaftskammer dieselben Aufgaben, die in anderen Berufen die Innung übernommen hatte".

Die Zuordnung des Kreisgartenbaumeisters Fritz Loseries im Stammbaum können Sie hier einsehen.

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